In diesem Blog präsentieren wir eine Zusammenfassung des Berichts "State of the Global Climate 2023", der kürzlich von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) veröffentlicht wurde.
Die Konzentrationen der wichtigsten Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) steigen stetig an und erreichten im Jahr 2022 neue Rekordwerte. Obschon die finalen Daten für 2023 noch nicht vorliegen, steht bereits fest, dass sich der Anstieg der Konzentrationen dieser Gase fortsetzt. Während die Steigerungsrate der Kohlendioxid-Konzentration leicht unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegt, wurde bei Lachgas ein Rekord erreicht. Bei Methan wurde 2022 die zweithöchste Konzentration gemessen. Derzeit ist die Konzentration von Kohlendioxid um 50% höher als in der vorindustriellen Zeit.
Wie bereits im Blog zum Copernicus-Bulletin für das Jahr 2023 erwähnt, war 2023 nach 2016 und 2022 global das mit Abstand wärmste Jahr in der 174-jährigen Messgeschichte. Im Jahr 2023 lag die globale Durchschnittstemperatur um 1,45 ± 0,12 °C über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1850-1900. Im landesweiten Mittel für die Schweiz belegte 2023 den zweiten Rang hinter 2022 (Klimabulletin Jahr 2023).

Die Auswirkungen der steigenden Treibhausgaskonzentrationen und der hohen Oberflächentemperatur auf die Ozeane und die Kryosphäre im Jahr 2023 lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Ernährungssicherheit, Vertreibung und Auswirkungen auf gefährdete Bevölkerungsgruppen sind auch im Jahr 2023 ein wachsendes Problem, wobei Wetter- und Klimarisiken die Situation in vielen Teilen der Welt verschärfen:

Um sich besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten, engagieren sich Regierungen, lokale Gemeinschaften, die Zivilgesellschaft und die Vereinten Nationen auf allen Ebenen, um Klimaresilienz und wirksame Katastrophenvorsorge aufzubauen. Eine der Hauptprioritäten liegt auf der Ebene der lokalen Gemeinschaften, wo die Vorsorgebemühungen, einschliesslich Frühwarnsysteme und Notfallvorsorge, beschleunigt werden. Im Jahr 2023 gaben 102 Länder an, über Frühwarnsysteme zu verfügen, mehr als die Hälfte der Länder der Welt. Die Initiative "Early Warning for Everyone" wurde im März 2022 vom Generalsekretär der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass bis Ende 2027 alle Menschen auf dem Planeten durch lebensrettende Frühwarnsysteme vor gefährlichen Wetter-, Wasser- oder Klimaereignissen geschützt sind.
Der WMO-Bericht schliesst mit einem Update zum aktuellen Stand der Klimafinanzierung. Die Finanzierungen stiegen 2021/2022 deutlich auf rund 1 % des globalen BIP. Die Investitionen, die erforderlich sind, um die Erwärmung unter 1,5 °C zu halten, müssten jedoch 6-mal höher sein. Bis zum Ende des Jahrhunderts würden die Kosten der Untätigkeit beim Klimaschutz mindestens dreimal so hoch sein wie diese Investitionen. Diese Zahl dürfte jedoch die wahren Kosten des Nichthandelns deutlich unterschätzen, da sie die Verluste an Natur und biologischer Vielfalt sowie die Verluste unter anderem durch Konflikte und Migration nicht berücksichtigt.

MeteoSchweiz veröffentlicht 3-4 Mal pro Jahr einen Klima-Newsletter. Mit diesem Newsletter informiert MeteoSchweiz über den Klimazustand in der Schweiz sowie über Neuerungen bei Produkten und Projekten von MeteoSchweiz. Der Newsletter bietet ausserdem eine Liste aktueller Blogs und Publikationen und Hinweise auf Veranstaltungen mit Beteiligung von MeteoSchweiz.