In der Nacht auf Samstag dreht die Höhenströmung zunehmend auf Südwest und über der Nordsee bildet sich ein Tiefdruckgebiet. Die Schweiz liegt im «Warmsektor» unter Zufuhr von warmer und feuchter Luft. Von dem erwähnten Tief bis über Deutschland und Frankreich erstreckt sich eine Kaltfront, welche sich im Laufe des Samstags verstärkt (Frontogenese, zu sehen an den markanten Farbgradienten in obiger Animation) und in der zweiten Tageshälfte die Schweiz erreicht. Am Sonntag ist die Luft auf der Alpennordseite bereits trockener und weniger labil, aber weiterhin warm. Auf der Alpensüdseite liegt weiterhin eine sehr warme, feuchte und labil geschichtete Luftmasse.
So, was heisst das nun für das Wetter in der Schweiz?
Am Samstag wird es am Vormittag besonders in der Deutschschweiz noch meist sonnig sein, auf der Alpensüdseite mit Südstau (und mässigem Föhn über den Alpen) aus der Nacht heraus bereits stark bewölkt und erste Schauer. Mit Annäherung der Front nimmt die Bewölkung aus Westen zu und auch in der Westschweiz setzt Niederschlag ein. Gleichzeitig nimmt der Westwind zu. Besonders in Richtung zentrale und östliche Voralpen können am frühen Nachmittag durch die vorangehende Sonneneinstrahlung und Windkonvergenzen teils kräftige Gewitter ausgelöst werden. Im Laufe des Nachmittags verlagern sich die Niederschläge zunehmend in die Alpen. Ab Samstagabend werden auf der Alpensüdseite wiederholt eingelagerte Gewitter die Niederschläge verstärken. Diese ziehen mit der Südwestströmung auch in Richtung Graubünden. Erst am Sonntagabend lassen die Niederschläge auch in diesen Regionen nach.