Wie wird die Wasserqualität untersucht und wer ist dafür verantwortlich?
Die Badegewässerqualität in Fluss- und Seebädern wird durch kantonale Fachstellen oder Gemeinden überprüft. Sie sind verpflichtet, öffentliche Badeplätze und stark frequentierte Orte in Flüssen und Seen während der Badesaison regelmässig zu kontrollieren. Die Untersuchungen in Fluss- und Seebädern beruhen hauptsächlich auf Messungen von Indikatoren fäkaler Verunreinigungen (E. coli, intestinale Enterokokken), die auf eine Verunreinigung durch häusliche Abwässer oder durch Hofdünger hindeuten. Auch ästhetische Aspekte und weitere hygienische Parameter werden berücksichtigt. Die hygienischen Parameter dürfen jedoch nicht mit den chemischen oder biologischen Parametern verwechselt werden, die zur Beschreibung des chemischen und biologischen Zustands der Gewässer untersucht werden.
Überwiegend gute bis ausgezeichnete Qualität der Badegewässer
Die Untersuchungen zeigen, dass die Badegewässerqualität in den Schweizer Seen und Flüssen heute sehr gut ist. Von den Badegewässern, die nach einheitlichen Methoden bewertet werden können, sind 95% von guter oder ausgezeichneter Qualität. Es wird immer nur über einzelne Badeplätze mit mangelhafter hygienischer Qualität berichtet. Diese befinden sich vor allem an den grossen Flüssen im Mittelland oder beispielsweise in der Nähe von Einleitungen von Kläranlagen.
Der Anschlussgrad an Kläranlagen, der in der Schweiz sehr hoch ist (Indikator Wasser (admin.ch)), ist ein wichtiger Faktor für die Badegewässerqualität. Anders ist es beispielweise im Grossraum Paris, wo in Vorbereitung für die olympischen Spiele grosse Anstrengungen zur Verbesserung der Wasserqualität unternommen werden mussten, um Schwimmwettkämpfe in der Seine abhalten zu können. Unter anderem wurden die zahlreichen Hausboote an die Kanalisation angeschlossen und so die direkte Einleitung ungeklärter Abwässer in die Gewässer verringert.