Im Juni 2023 wurde Celeste Saulo als erste Frau in der 150-jährigen Geschichte der WMO zur Generalsekretärin gewählt – und das mit einer beeindruckenden Mehrheit der 193 WMO-Mitgliedsstaaten und Territorien. Sie bringt eine offene und kollaborative Art und eine grosse Fülle an Erfahrung mit: Vor ihrer Wahl zur Generalsekretärin war sie seit 2014 als Direktorin des Nationalen Meteorologischen Dienstes von Argentinien (Servicio Meteorológico Nacional SMN) tätig und auch in dieser Position die erste Frau.
Als federführendes Bundesamt für die WMO stellt MeteoSchweiz ihre Arbeit in der Meteorologie und Klimatologie und ein Stück der Schweiz vor: Unter anderem wird die höchstgelegene Wetter- und Forschungsstation der Schweiz auf dem Jungfraujoch gezeigt. Als Gastland ist die Schweiz bestrebt, der Organisation bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten und sich an einem breiten Spektrum von WMO-Aktivitäten zu beteiligen: Ein Beispiel dafür ist das Pilotprojekt «Weather4UN» von MeteoSchweiz, welches ein Teil der UNO Initiative «Early Warnings for All» ist und die Entwicklung des WMO Koordinationsmechanismus (WCM) unterstützt. Dieser soll den Zugang von humanitären Organisationen zu relevanten Wetter- und Klimainformationen verbessern sowie deren Beratung durch Expertinnen und Experten bereitstellen.
Des Weiteren ist der Direktor von MeteoSchweiz Christof Appenzeller Mitglied des Exekutivrats der WMO, der verantwortlich für die Umsetzung der Beschlüsse des WMO-Kongresses ist. Herr Appenzellers Wahl in den Rat zeigt, dass das breite Engagement der Schweiz zur Stärkung der Organisation international geschätzt wird.
Celeste Saulo stammt aus Argentinien, studierte an der Universität von Buenos Aires UBA Meteorologie und ist seit 2006 an derselben als Professorin tätig. Ihre Leidenschaft für Wetter und Klima führte sie zur Leitung des Nationalen Meteorologischen Dienstes von Argentinien, wo sie von 2014 bis 2023 tätig war.
Auf internationaler Ebene war sie vor ihrem Antritt als Generalsekretärin seit 2015 permanente Vertreterin Argentiniens bei der WMO. 2019 wurde sie erste Vizepräsidentin der WMO, bevor sie 2023 zur Generalsekretärin gewählt wurde – ein historischer Moment, da sie die erste Frau und die erste Person aus Südamerika in diesem Amt ist.
Die WMO fördert unter anderem den globalen Austausch von meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Daten. Die nationalen Wetterdienste, einschliesslich MeteoSchweiz, profitieren von diesem Netzwerk, da ihre numerischen Modelle auf eine breitere Datenbasis zurückgreifen können. Dies ist essenziell für Wettervorhersagen, da das Wetter weit über Landesgrenzen hinausreicht.
Um den Datenaustausch und die internationale Zusammenarbeit zu ermöglichen, legt die WMO auch internationale Standards für meteorologische Messungen und deren Datenformate fest. Diese Standards sind unerlässlich, um eine vergleichbare Datengrundlage zu gewährleisten und damit die Kompatibilität von Daten aus verschiedenen Ländern zu gewährleisten.
2022 hat die UNO die Initiative «Early Warnings for All» lanciert, um mit Hilfe von Frühwarnsystemen Schäden durch Wetterextreme zu minimieren und Leben zu retten. Die WMO wurde von UNO-Generalsekretär António Guterres beauftragt, die Führung zur Umsetzung dieser Initiative zu übernehmen. Für Celeste Saulo hat der Aufbau von Warnsystemen für Wetterextreme in allen 193 WMO-Mitgliedsstaaten und Territorien bis 2027 höchste Priorität und ist daher eines der zentralen Ziele ihrer Amtszeit.
Im Fokus stehen dabei Entwicklungs- und Schwellenländer. Diese sollen befähigt werden, ihre Bevölkerung besser vor extremen Wetterereignissen zu schützen. Angesichts des Klimawandels müssen diese Kapazitäten rasch auf- und ausgebaut werden.