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Einige Tage mit Bise

MeteoSchweiz-Blog | 15. September 2024
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Die Schweiz liegt zwischen einem Hoch über Nordwesteuropa und dem Höhentief «Boris» mit Zentrum bei Ungarn. Nördlich der Alpen hat sich eine Bisenströmung eingestellt.

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Das Höhentief Boris hat in den letzten Tagen - und wird noch bis Montag - in Tschechien, Österreich, Slowakei und den angrenzenden Ländern sehr viel Regen und Schnee gebracht. Die Schweiz war von den Niederschlägen nur randlich betroffen, wie im Blog von gestern zusammengefasst. In der Westschweiz war es gestern mehrheitlich trocken, dafür kam dort die Bise auf. Gestern erreichte sie am Genfersee Böenspitzen von 50 bis 60 km/h, auf dem Dôle über 90 km/h.

Heute Sonntag herrscht auf der Alpennordseite weiterhin in allen Höhenlagen eine nordöstliche, oberhalb von 5 km eine nördliche Strömung vor. Dies ist auch in der Messung von heute Mittag ersichtlich, welche unten abgebildet ist. Bis Redaktionsschluss um 17 Uhr wehte die Bise westlich vom Aargau mit Windböen von 40 bis 50 km/h, in der Genferseeregion bis 60 km/h. Weiter östlichen erreichten die Windböen 30 bis 35 km/h, am Bodensee 20 bis 25 km/h.

Heute war Tief Boris etwas weiter von der Schweiz entfernt und das Hoch konnte sich vom nahen Atlantik zum Alpenraum ausdehnen. Es trocknete die Luft von oben ab, und es gab verbreitet Sonnenschein. Mit der Bise wurde etwas Hochnebel gegen die Voralpen gedrückt. Und im zentralen und östlichen Mittelland wurden aus Nordosten ein paar flache Wolkenfelder angeschwemmt.

Um die Stärke der Bise abzuschätzen, sind Druckdifferenzen nützlich. In der untenstehenden Abbildung ist der Druckgradient zwischen Zürich und Genf dargestellt. Er zeigt positive Werte von um 4 hPa an. Dies dürfte bis am Dienstag so anhalten, bevor der Gradient schwächer wird. Ab Montag nimmt die Unsicherheit zu, was mit der Verlagerung des Tiefs «Boris» zusammenhängt.

Nachdem Boris heute über Ungarn weilte, kommt er am Montag wieder näher zur Schweiz. In den folgenden Tagen wandert Boris nach Norditalien und füllt sich langsam auf. Gleichzeitig etabliert sich das Hoch über Nordeuropa. Die Schweiz liegt in einer östlichen Strömung, die Bise bleibt uns erhalten.

Am Montag wird die Bise nur westlich von Bern wehen, am Genfersee dürften erneut 50 bis 60 km/h Windböen erreicht werden. In weiten Teilen der Deutschschweiz sorgt die Annäherung von Boris erneut für Bewölkung und Niederschlag. Am Dienstag trocknet die Luft langsam ab, und auch die Bise dehnt sich nach Osten aus. Ab Mittwoch verschieb sich die Druckverteilung etwas. In der Westschweiz nimmt die Bise ab (siehe Druckgradient oben). Im zentralen und östlichen Mittelland hingegen bleibt uns die Bise erhalten.

Aktuelle Windmessungen finden Sie hier oder in unserer App. Die Vorhersagen dazu gibt es hier. Und mehr Informationen zur Bise können Sie in diesem Artikel auf unserer Webseite lesen.