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November – ein Monat der Kontraste

MeteoSchweiz-Blog | 06. November 2024
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Während die erste Dekade des Novembers 2024 trocken und sehr mild verläuft, hatte uns vor einem Jahr der stürmische und wetteraktive Herbst fest im Griff. Zwischen dem 4. und 5. November 2023 fegte der Sturm «Domingos» über Westeuropa hinweg und sorgte für Sturmböen im Flachland und Schnee in den Bergen.

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Auf die Lage des Polarjets kommt es an

Der Kontrast von Anfang November 2024 und Anfang November 2023 könnte grösser nicht sein. Dies widerspiegelt die natürliche Variabilität unseres Klimas durch den Polarjet. Im November 2023 befand sich die Schweiz meist im Bereich des Jets, als Folge war das Wetter überwiegend tiefdruckbestimmt und es erreichten uns vom Atlantik her immer wieder Störungen. Dabei gab es reichlich Niederschlag, und z.B. in Schaffhausen wurde mit 228 mm der nasseste November seit Messbeginn im Jahr 1959 registriert.

Am 5. November 2023 fegte der Sturm «Domingos» über die Schweiz hinweg und sorgte im Wallis für Schneefall bis in tiefe Lagen und auf der Alpennordseite für stürmische Winde. Die stärkste Böe wurde mit 144 km/h auf dem Moléson gemessen. Im Flachland lagen die Böenspitzen zwischen 80 und 110 km/h (siehe Blog vom 5. November 2023).

Aktuell befindet sich der Polarjet weit nördlich der Schweiz und über Mitteleuropa herrscht seit Ende Oktober Hochdruckwetter. Die Witterung zeigt sich entsprechend von der stabilen, milden und trockenen Seite. Typisch für die Jahreszeit liegt über dem Mittelland ein feuchter Kaltluftsee, was sich in Form von Nebel oder Hochnebel äussert; in der Höhe ist es dagegen meist sonnig und ausgesprochen mild (siehe Blog vom 5. November 2024).

Wie geht es weiter?

Auch in den kommenden Tagen bleibt unser Wetter hochdruckbestimmt. Ein Wetterwechsel zeichnet sich frühestens im Laufe der nächsten Woche ab. Dabei besteht basierend auf den aktuellen Modelläufen die Möglichkeit, dass uns deutlich kühlere und feuchtere Luft erreicht. Dies zeigen exemplarisch die ECMWF Ensembleprognosen für Zürich. Allerdings sind die Unsicherheiten noch gross: Es gibt auch Modellläufe, die keine signifikante Abkühlung berechnen. Es könnte also sein, dass uns das hochdruckbestimmte und milde Wetter noch etwas länger bestehen bleibt.