Ich hatte an diesem Tag Spätdienst. Als die stärksten Böen über Zürich fegten, war ich noch zu Hause und unterschätzte das Ausmass der Schäden, da ich in einer windgeschützten Lage wohnte. Erst auf dem Weg zur Wetterzentrale, als viele Strassen durch umgestürzte Bäume blockiert waren, wurde mir klar, wie gravierend die Situation war.
In der Wetterzentrale sah ich auf den Prognosemodellen ein Tiefdruckgebiet, das wie eine Zielscheibe aussah – so ein ausgeprägtes Tief hatte ich noch nie gesehen. Die Modelle waren damals weniger zuverlässig, und das volle Ausmass des Orkans wurde erst klar, als die ersten Messungen aus Frankreich eintrafen.
Auch mit besseren Prognosen wäre die Warnung für die Bevölkerung allerdings schwierig gewesen: Es gab keine standardisierten Warnstufen oder definierten Warnregionen. Informationen wurden fast ausschliesslich über Radiointerviews verbreitet, nur für Seen und Flughäfen gab es institutionalisierte Kanäle.