Ein seltenes Ereignis
An zehn Messstandorten im Wallis und an drei Messstandorten im Berner Oberland wurden die höchsten 1-Tagessummen seit Messbeginn registriert. Darunter fallen auch die Messstandorte Leukerbad (119 mm), Kandersteg (124 mm) und Lauterbrunnen (105 mm) mit über 120-jährigen Messreihen. An fünf Messstandorten im Wallis sowie in Kandersteg im Berner Oberland ist ein solches 1-Tages Niederschlagsereignis seltener als alle 100 Jahre zu erwarten. An mehreren weiteren Messstandorten war es ein Ereignis, das nur alle 50 bis 100 Jahre zu erwarten ist.
Kräftige Neuschneefälle
Während der Starkniederschlags-Episode brachte eine Kaltfront aus Westen eine Abkühlung. Zudem setzte im Rhonetal und zum Teil auch im Berner Oberland Niederschlagsabkühlung ein. Dies zum Zeitpunkt, als die Niederschläge in der Nacht vom 16. auf den 17. April das Intensitäts-Maximum erreichten.
Bei Niederschlagsabkühlung wird der Umgebung beim Schmelzen der Schneeflocken Wärme entzogen. Dadurch kühlt sich die Luftmasse ab und die Schneefallgrenze sinkt. Sie ist vor allem in den Tälern ausgeprägt. In einem grossen Teil des Rhonetals oder auch im Berner Oberland bildete sich deshalb bis am Morgen des 17. April eine Schneedecke mit teilweise bemerkenswerter Mächtigkeit auch in tiefen Lagen: Sion meldete 9 cm, Siders 25 cm und Visp 30 cm. In höheren Lagen erreichten die Neuschneehöhen 60 bis 100 cm. Die kräftigen Schneefälle führten im Wallis regional zu gesperrten Strassen und Bahnlinien sowie zu längeren Stromunterbrüchen.
Aprilrekorde beim Neuschnee
Lokal gab es neue Aprilrekorde bei den 1-Tages Neuschneesummen. In Montana fielen 58 cm. Der bisherige Aprilrekord aus dem Jahr 1962 erreichte 50 cm. In Adelboden wurden vom 16. auf den 17. April 52 cm Neuschnee verzeichnet. Der bisherige Aprilrekord von 1976 lag bei 50 cm. Die Schneemessreihe von Montana ist ab 1931, jene von Adelboden ab 1966 verfügbar.