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Unsere Community war fleissig. Am gestrigen Abend kamen mehrere Meteomeldungen mit Regenbögen, Schattenstrahlen, und weiteren optischen Phänomenen zu Stande. Hier ein kleines Best-Of.

Wetter
Unsere Community war fleissig. Am gestrigen Abend kamen mehrere Meteomeldungen mit Regenbögen, Schattenstrahlen, und weiteren optischen Phänomenen zu Stande. Hier ein kleines Best-Of.
Auf der Alpennordseite herrschte am Abend des 24. Aprils eine Nordweststaulage. Durch ein Höhentief nordöstlich von uns wurde feuchte Luft zur Schweiz geführt und es kam durch die Labilisierung zu Schauern. In der Animation erkennt man die grössere Schauerzelle, welche gegen 20 Uhr den Zürichsee erreichte. Gleichzeitig kam es hinter der Schauerlinie in der Nordwestschweiz und den angrenzen Regionen zu einigen Aufhellungen. Mit dieser Ausgangslage war es aufmerksamen Beobachter/innen möglich, vor allem spektakuläre Regenbogen-Fotos zu schiessen.
Mit den Aufhellungen hinter der Schauerlinie war es möglich, dass sich das Sonnenlicht an den Regentropfen brechen und ein Regenbogen gesichtet werden konnte. Dieser entsteht typischerweise bei einem tiefen Sonnenstand am Sonnengegenpunkt durch die Reflexion der gebrochenen Sonnenstrahlen an der Innenseite der Wassertropfen. Dabei wird blaues Licht beispielsweise stärker gebrochen als Rotes, wodurch die sichtbaren Strahlen in ihre Einzelfarben zerlegt werden.
In einigen Meteomeldungen ist sogar ein doppelter Regenbogen zu erkennen, oder genaugenommen ein Nebenregenbogen 2. Ordnung. Bei einer doppelten Reflexion des Sonnenlichts an der Tropfeninnenwand ist dieser Effekt dann zu sehen, wenn der Himmel vor der Regenwolke (aus Sicht des Beobachters/der Beobachterin) besonders hell ist. Dies war auch gestern der Fall, zum Beispiel in der Nähe von Solothurn in Tscheppach oder in Muhen nahe Aarau. Im Bild aus Muhen (Abb. 5) ist «Alexanders dunkles Band» zwischen den beiden Bögen gut zu erkennen. In dieser Region wird das Sonnenlicht nur bedingt in unsere Augen reflektiert, weswegen wir es als dunkler wahrnehmen.
Wenn man die Perspektive auf die Regenwolke ändert, dann kann auch so ein Foto wie in Eriswil herausgekommen (Abb. 6). Wahrscheinlich konnte der/die Beobachter/in aufgrund der erhöhten Lage nicht mehr einen ganzen Regenbogen, sondern nur noch Ansätze davon erkennen. Im rechten Teil des Bildes ist sogar nur noch gänzlich rotes und gelbes Licht zu sehen, das stärker gebrochene grüne und blaue Licht bleibt von diesem Beobachtungspunkt aus «unsichtbar».
Ein weiteres, schönes Phänomen wurde in Neuenburg gesichtet. Bei tiefem Sonnenstand wird das Sonnenlicht von Wolken oder dem Relief abgeschattet. Durch die Streuung an den Aeorosolen bilden sich hellere Zonen, die sogenannten Schattenstrahlen. Sie sind auch unter Wolkenstrahlen bekannt.