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Beziehen, verarbeiten und darstellen unserer Wetter- und Klimadaten – das sind Ihre Möglichkeiten
MeteoSchweiz-Blog | 22. Mai 2025

Ab dem 22. Mai kann die Öffentlichkeit bei MeteoSchweiz Wetter- und Klimadaten gebührenfrei beziehen. Wir zeigen Ihnen in diesem Blog, welche Daten Sie nutzen können, und liefern Beispiele, was man mit ihnen machen kann.

Illustration einer Schweizkarte mit einem Netz aus roten Verbindungslinien, das Messstationen, Wetterballons, Radaranlagen und ein zentrales Gebäude symbolisch verbindet. Die Grafik visualisiert die landesweite Infrastruktur zur Wetterdatenerfassung und -verarbeitung.
Hinter jeder Wettervorhersage von MeteoSchweiz steht eine grosse Menge an Daten – diese steht der Öffentlichkeit nun zur Verfügung. (Bild: MeteoSchweiz / Agentur 110.ch)
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Was braucht man, um genaue Wettervorhersagen zu erstellen, vor Unwettern zu warnen und den Klimawandel zu analysieren? Genau, meteorologische und klimatologische Daten! Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie erfasst täglich eine grosse Menge an aktuellen Daten – genauso verfügt MeteoSchweiz über viele historische Daten. Erste Datensätze stehen der Öffentlichkeit ab Mai zur Verfügung. Danach wird das Angebot laufend erweitert.

Doch was genau können Sie, liebe Nutzerin und lieber Nutzer, mit diesen Daten machen? In diesem Blog erklären wir Ihnen etwas genauer, welche Kategorien von Daten verfügbar sein werden und geben Beispiele, was man analysieren und darstellen kann.

Welche Daten sind verfügbar?

MeteoSchweiz betreibt ein automatisches Messnetz mit 160 Stationen mit einem umfassenden Messprogramm. Diese Stationen liefern alle zehn Minuten eine Vielzahl an aktuellen Daten zu Wetter und Klima in der Schweiz. Automatische Niederschlagsstationen ergänzen das Messnetz (ca. 100 Stationen).

Mit diesen Messstationen werden alle Landesteile und alle Höhenlagen abgedeckt.

Zu den verfügbaren Daten zählen unter anderem:

  • Messdaten der automatischen Wetterstationen, wie beispielsweise Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlag oder Wind

  • Messdaten der automatischen Niederschlagsstationen

  • Messdaten der automatischen Turmstationen

  • Messdaten der Pollenstationen

Um alle verfügbaren Daten einzusehen, besuchen Sie unsere OGD Startseite.

Die Granularität der Daten reicht von 10-minütigen (t), stündlichen (h), täglichen (d), monatlichen (m) bis zu jährlichen (y) Werten. Wenn Sie stündliche, tägliche, monatliche oder jährliche Werte benötigen, empfehlen wir Ihnen, die entsprechende Auflösung herunterzuladen.

Die Daten stehen für jede Station in einer separaten Datei zur Verfügung.

Die jeweils jüngsten 10-minütigen Werte aller Stationen stellen wir zudem in einer eigenen Datei zur Verfügung.

Aktuelle Daten

Damit besser verständlich wird, was wir genau meinen, geben wir Ihnen hier ein paar Beispiele für grafische Darstellungen von Messdaten der automatischen Messstationen, wie beispielsweise Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlag oder Wind. In den folgenden Beispielen nutzen wir stündliche Daten sowie Tageswerte.

Am interessantesten für die meisten sind Temperaturdaten. Wie kalt oder warm war es an einem bestimmten Tag an einer bestimmten Station? Wo wurde an einem Wintertag die kälteste Temperatur gemessen? Es gibt viele solcher Beispiele.

Beispiel 1: Temperatur, stündlich

Im Winter kann es bei einer Hochdrucklage interessant sein, zu beobachten, wie stark der Nebel die Temperatur beeinflusst. Im folgenden Diagramm sehen Sie unterschiedliche Messstationen und die Temperatur im Tagesverlauf am 5. Februar 2025.

An den Stationen, an denen es im Laufe des Tages um mehrere Grad Celsius wärmer ist als am Morgen, ist höchstwahrscheinlich die Sonne herausgekommen und der Nebel hat sich aufgelöst. Zürich, Schaffhausen und Cham lagen am 5. Februar den ganzen Tag unter dem Nebel. In Neuchâtel hat sich der Nebel wohl später verzogen als in Genf.

Grafik mit Temperaturverläufen in acht Schweizer Städten am 5. Februar 2025. Die Linien zeigen, ob sich der Hochnebel tagsüber aufgelöst hat – bei steigenden Temperaturen (z. B. Genf, Lugano) oder konstant tiefen Werten (z. B. Cham, Schaffhausen).
Abbildung 1: Wo sich der Hochnebel aufgelöst hat und wo nicht. (MeteoSchweiz)

Beispiel 2: Wind, Böenspitzen

Schauen wir uns Daten auf Basis eines Tages an: Vielleicht interessiert es Sie, wie kräftig der Wind an einem bestimmten Tag geweht hat und wo er am stärksten war.

Am 27. Januar 2025 fegte ein kräftiger, aber nicht ungewöhnlicher Föhnsturm durch die Alpentäler. An diesem Tag war es interessant, sich die Böenspitzen, also die stärksten Böen an allen Standorten, genauer anzuschauen. Am 27. Januar wurde mit 135,7 km/h die stärkste Windböe am Gornergrat im Wallis gemessen. Auch an diversen anderen Standorten erreichten die Windböen lokal bis über 100 km/h (z B. Piz Martegnas, 120,6 km/h).

Balkendiagramm mit den höchsten gemessenen Windböen am 27. Januar 2025. Gornergrat verzeichnete mit 135,7 km/h die stärkste Böe, gefolgt von Sex Rouge und Chasseral mit über 120 km/h. Insgesamt wurden an über 20 Messstationen Böen über 80 km/h registriert.
Abbildung 2: Windiger Tag mit Böen von über 135 km/h. (MeteoSchweiz)

Beispiel 3: Temperatur, Tageswerte

Auch bei den Temperaturen ist es interessant, sich Tageswerte anzusehen und die Stationen miteinander zu vergleichen. Im Sommer zeigen unsere Daten beispielsweise, wo und wann es besonders heiss war. Gehen wir etwas weiter zurück: Im vergangenen Sommer (2024) war es zu Beginn eher kühl. Es wurde erst Mitte Juli und dann wieder im August richtig heiss. Ende August meldete die Station in Basel Binningen mit 35,4 °C den höchsten Jahreswert auf der Alpennordseite. Aber auch an vielen anderen Stationen wurden am 24. August über 30 °C gemessen. Dies kann man sich mit unseren Daten detailliert anschauen und visualisieren.

Balkendiagramm mit den 20 höchsten gemessenen Temperaturen auf der Alpennordseite der Schweiz am 24. August 2024. Die höchste Temperatur wurde in Basel Binningen mit 35,4 °C registriert, gefolgt von Genf und Sion mit über 33 °C.
Abbildung 3: Höchste Temperatur auf der Alpennordseite 2024 wurde in Basel gemessen. (MeteoSchweiz)

Drei weitere Beispiele von Datenauswertungen, die Sie mit unseren offenen Daten vornehmen können:

  • Monatliche Niederschläge, alle Stationen in der ganzen Schweiz
  • Monatliche Sonnenstunden, alle Stationen in der ganzen Schweiz
  • Monatliche Durchschnittstemperatur im Juli an einer Station, im Vergleich zur Norm im Zeitraum 1991-2020

Haben Ihnen diese Beispiele geholfen? Haben Sie Fragen? Teilen Sie es uns mit! Wir danken Ihnen für Ihr Feedback über das Kontaktformular.

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