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Die Niederschläge am Samstagmorgen waren angekündigt und dennoch überraschend. Wir werfen einen Blick auf die Schwierigkeiten der Kurzfristvorhersage für heute Samstag.

Wetter
Die Niederschläge am Samstagmorgen waren angekündigt und dennoch überraschend. Wir werfen einen Blick auf die Schwierigkeiten der Kurzfristvorhersage für heute Samstag.
Bereits Mitte Woche zeichnete sich ab, dass in der Nacht auf Samstag und am Samstagvormittag in der Höhe ein Kurzwellentrog vorbeiziehen und für morgendliche Schauer, teils auch Gewitter sorgen wird. Es wurde erwartet, dass die Niederschläge über die Alpennordseite ziehen und es dabei auch im Flachland vielerorts nass wird. Dies war heute Samstagmorgen auch der Fall wie das CombiPrecip der letzten 12 Stunden zeigt:
Ein Tief bei Portugal führte heute Samstag mit einer mässigen Südwestströmung feuchtere und labil geschichtete Luft zur Schweiz. Eingelagert in diese Südwestströmung sorgte der bereits oben erwähnte Kurzwellentrog für Hebung und löste einige Schauer, teils auch Gewitter aus, die in der Nacht auf Samstag und im Laufe des Samstagvormittags über die Schweiz zogen.
Der grobe Ablauf war damit klar und gut vorhergesagt. Die Niederschläge waren am Ende jedoch etwas ausgedehnter und länger anhaltender als gedacht. Südwestlich der Schweiz wurden immer wieder neue Schauer ausgelöst, die dann langsam weiter Richtung Nordosten zogen. Erst gegen Mittag nahm die Schaueraktivität im Flachland langsam ab.
Für die Nachmittagsprognose werfen wir einen Blick auf unser ICON-CH1-EPS-Modell. Dieses zeigt heute Vormittag für 16 Uhr Lokalzeit verschiedene Lösungen mit teils erstaunlich vielen Schauern und nur vereinzelt trockenem Wetter. In der feuchtlabilen Luftmasse sind mit der tageszeitlichen Erwärmung durchaus Schauer oder Gewitter möglich, obwohl in der Höhe eine minim antizyklonale Strömung für eine leichte Stabilisierung sorgt. «Überraschungen» bezüglich Niederschlag sind am Nachmittag durchaus möglich, obwohl wir ursprünglich zumindest im deutschsprachigen Flachland einen meist trockenen Nachmittag erwartet haben.
Für eine zusätzliche Unsicherheit sorgt ein weiterer Schub mit Saharastaub, der die Alpennordseite am Samstagnachmittag erreicht. Dieser könnte die Sonneneinstrahlung erneut leicht dämpfen und/oder zu einer verstärkten Wolkenbildung (Saharastaub sorgt für mehr Kondensationskeime, an denen sich Eiskristalle bilden können) beitragen. Die Auswirkungen auf mögliche Schauer sind schwierig einzuschätzen. Mit geringerer Einstrahlung könnte die Schaueraktivität möglicherweise gehemmt werden, so dass diese am Samstagnachmittag geringer ausfallen könnte als vom ICON-CH1-EPS vorhergesagt.
Wie anfangs erwähnt, kann auch eine Kurzfristprognose herausfordernd sein.
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