Nach der aussergewöhnlich warmen Luft der vergangenen Woche bringt eine Kaltfront am Montag einen markanten Temperaturrückgang. Wie die untenstehende Grafik zeigt, dreht die Höhenströmung von West auf Nord und deutlich kühlere Luft erreicht den Alpenraum. Bis zum Nachmittag sinkt die Schneefallgrenze auf etwa 800 m. Die letzten Schauer am Abend können sogar noch Flocken bis 500 m bringen. Es besteht jedoch noch eine gewisse Unsicherheit bezüglich des Zeitpunkts der absinkenden Schneefallgrenze.

Vor allem die Bergregionen in den typischen Gebieten bei Nordweststau sind von grösseren Neuschneemengen betroffen. Für den Alpennordhang haben wir daher eine Schneewarnung der Stufe 2 ausgegeben: Oberhalb von 1400 m werden 15 bis 35 cm, oberhalb von 1000 m noch 5 bis 15 cm Neuschnee erwartet. Es ist mit Glättegefahr auf den Strassen zu rechnen. Sollte die Schneefallgrenze am Montag schneller sinken, könnte am Alpennordhang auch eine kurzfristige Warnung vor Schneeglätte bis etwa 700 m ausgegeben werden. Hinter der Kaltfront gibt es am späteren Nachmittag und Abend im Flachland durchaus noch Schauer, die dann auch ein paar Flocken bis in tiefe Lagen bringen können.
Wir bleiben die ganze Woche im Einflussbereich einer umfangreichen Tiefdruckzone über Nordeuropa in kalter Luft. Nachdem ein Zwischenhoch von Dienstag bis Mittwochabend trockenes Wetter verspricht, zieht auf Donnerstag die nächste Front auf. Zu Beginn liegt die Schneefallgrenze noch um 600 m, bevor von Donnerstag bis zum nächsten Wochenende Schnee bis ins Flachland möglich ist. Vor allem am Donnerstag kommt es immer wieder zu Schneeschauern, ab Freitag sind es nur noch lokale Schneegestöber, bevorzugt am Alpennordhang. Wir dürfen uns zwar über Flocken in der Luft und zeitweise auch über angezuckerte Landschaften freuen, grössere Neuschneemengen sind im Flachland jedoch nicht zu erwarten.

Richtig, am 21. November 2024 wurden an einigen Stationen Neuschneerekorde für den Monat November verzeichnet. Die entsprechenden Werte sind in der folgenden Bildstrecke zu finden. Sicherlich ist auch noch der Allzeitrekord von 42 cm Neuschnee in Luzern in Erinnerung. Wir haben auch noch einige eindrucksvolle Fotos aus der Zentralschweiz in den Archiven gefunden. Die Wetterlage von vor einem Jahr hat jedoch nicht viel gemeinsam mit dem, was uns in den kommenden Tagen erwartet. Am 21. November 2024 sorgte das kleine Tief „Caetano” für die ergiebigen Schneefälle. Es ist sehr selten, dass ein so kleines Tief genau auf die Schweiz trifft und damit stundenlagen Schneefall auslöst. Im Gegensatz zum letzten Jahr erwarten uns nun zwar bescheidene Neuschneemengen, dafür bleibt die winterlich kühle Witterung einige Tage bestehen.
Ja, besonders, wenn sie, wie in der kommenden Woche, mehrere Tage anhält. Für die Temperatur der Luftmasse wird häufig die Temperatur auf 850 hPa, das entspricht etwa 1500 m, betrachtet. In dieser Ensemblevorhersage sind fast durchgehend negative Werte zu sehen, sogar mehrere Tage mit rund -5 Grad.

Eine mehrtägige Phase mit solchen tiefen Temperaturen wurde im November schon seit Langem nicht mehr beobachtet. In den meteorologischen Jahrbüchern müssen wir fast 20 Jahre zurückblättern: In den Jahren 2007 und 2005 gab es jeweils eine dreitägige Periode mit Temperaturen von -5 Grad oder weniger auf 850 hPa. Beispiellos ist der November 1985 mit insgesamt 13 Tagen in diesem Temperaturbereich.
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