Es kann in der Tat verwirrend sein, wenn man im Regen steht und auf dem Radarschirm am eigenen Standort keine Echos zu sehen sind, oder, umgekehrt, das Radar Regen anzeigt und am Boden keine Tropfen ankommen. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Erstens kann es sein, dass der Niederschlag, welcher vom Radar korrekt in der Höhe erfasst wird, gar nicht am Boden ankommt, weil die Tropfen unterwegs nach unten verdunsten oder durch den Wind verfrachtet werden. Zweitens kann die Regenintensität auf kleinem Raum stark variieren. Es kann also sein, dass ich mein Fussballspiel wegen eines heftigen Gewitterregens unterbrechen muss, während ein paar Fussballfelder weiter entfernt der Boden praktisch trocken bleibt. Diese feinräumigen Wechsel, welche typisch sind für das Sommerhalbjahr, können im Radarbild nur beschränkt wiedergegeben werden. Oder anders gesagt, die Wahrnehmung eines Menschen beschränkt sich oft auf die unmittelbare Umgebung, 10 Meter, vielleicht 100 Meter, der Wetterradar hingegen misst den Niederschlag im Umkreis von 250 Kilometern mit einer räumlichen Auflösung von etwa 1 Kilometer. Der Mensch und der Radar sehen den Niederschlag mit einer unterschiedlichen Auflösung. Übers Jahr gesehen sind diese Fehler klein, auch wenn es verwirren mag, wenn es einem gerade trifft.