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Windprofiler

Ein Windprofiler ist ein Dopplerradar, der kontinuierlich das vertikale Windprofil misst. Die Daten der Windprofiler fliessen in das numerische Wettervorhersage-Modell ein. MeteoSchweiz betreibt drei Windprofiler, die auch zur meteorologischen Überwachung der Kernkraftwerke genutzt werden.

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Ein Windprofiler misst die Radialgeschwindigkeiten von turbulenten Strukturen in der Atmosphäre, die sich mit der Windgeschwindigkeit bewegen, entlang fünf unterschiedlicher Strahlrichtungen. Die Radialgeschwindigkeit wird gemäss dem Dopplereffekt aus dem Frequenzunterschied der emittierten und der empfangenen elektromagnetischen Wellen bestimmt. Daraus werden die horizontalen und vertikalen Windkomponenten abgeleitet.

Was sich von einem Windprofil ablesen lässt

Der Windprofiler erstellt alle zehn Minuten ein Windprofil, das einen Höhenbereich von 150-5000 m über dem Boden abdeckt. Die maximal erreichte Höhe hängt von den atmosphärischen Bedingungen ab. Die Windprofilmessung gibt Aufschluss über die Windrichtung und -geschwindigkeit nach Höhe und Zeit. Daneben liefert der Windprofiler auch Informationen über die Höhe der planetaren Grenzschicht und über die Höhe des Übergangs zwischen Schneefall und Regen.

Wettervorhersage und Überwachung von Kernkraftwerken

Seit 1994 misst MeteoSchweiz in Payerne mit einem Windprofiler kontinuierlich die Windbedingungen oberhalb der Messstation. Seit 2008 betreibt MeteoSchweiz zwei weitere Windprofiler in Grenchen und Schaffhausen. Die Winddaten dieses Netzes werden gebraucht, um das numerische Wettervorhersage-Modell ICON anzutreiben. Im Rahmen des Windanalyse- und Vorhersagesystems EMER-Met (Emergency-Response Meteorology) werden die Schweizer Kernkraftwerke mittels Windprofiler, weiterer Spezialmessgeräte und dem Wettervorhersagemodell ICON meteorologisch überwacht.

Das europäische Netzwerk

Das Schweizer Windprofiler-Netz ist ein Teil von E-PROFILE, einem europäischen Netzwerk von Windprofilern, dem über 30 Stationen angehören. Diese Windprofiler werden gebraucht, um numerische Wettermodelle auf verschiedenen Skalen und von diversen Institutionen anzutreiben. Mit diesen Daten erstellt auch das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) ihre globalen Vorhersagen, die MeteoSchweiz zum Antrieb des regionalen Wettermodells ICON nutzt.