Für EMER-Met hat MeteoSchweiz ein eigenes Messnetz aufgebaut, das kürzlich erneuert wurde. Es erfasst im Detail die Atmosphäre über dem Schweizer Mittelland, insbesondere in der direkten Umgebung der Schweizer Kernkraftwerke. Es umfasst drei verschiedene Messsysteme:
- An den Standorten Schaffhausen, Payerne und Grenchen messen Fernerkundungsinstrumente – Windprofiler, Radiometer und Windlidar – vom Boden aus bis in mehrere Kilometer Höhe kontinuierlich Wind, Temperatur und Feuchte. Der Windprofiler ist ein Radar, der aus den Reflektionen des Radarstrahls an den Luftturbulenzen ein vertikales Profil der Windgeschwindigkeit und Windrichtung für alle Höhen bis 8 km über Boden ableitet. Das Windlidar beruht auf dem gleichen Messprinzip, verwendet aber einen augensicheren Laserstrahl anstelle eines Radarstrahls und misst mit höherer Genauigkeit den Wind bis 2 km über Boden. Die Mikrowellen-Radiometer leiten aus der Intensität der natürlichen Mikrowellenstrahlung der Atmosphäre die Feuchte und die Temperatur ab.
- Auf dem Uetliberg, auf St. Chrischona und dem Bantiger sind hohe Telekommunikationstürme in 100 bis 250 Meter über Boden mit meteorologischen Messgeräten ausgerüstet.
- An den Standorten der Kernkraftwerke misst MeteoSchweiz zusätzlich zu den in SwissMetNet üblichen Grössen auch die Turbulenz.
Ergänzt wird dieses Spezialmessnetz durch das Bodenmessnetz SwissMetNet von MeteoSchweiz, das flächendeckend die meteorologischen Parameter in Bodennähe erfasst.