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Albedo
Albedo ist der von einer Oberfläche reflektierte Anteil der auftreffenden Strahlung in Prozent. Sie beschreibt damit das Verhältnis der Rückstrahlung zur Einstrahlung.
Albedo ist der von einer Oberfläche reflektierte Anteil der auftreffenden Strahlung in Prozent. Sie beschreibt damit das Verhältnis der Rückstrahlung zur Einstrahlung.
Das Wort Albedo kommt vom lateinischen Wort albus, was weiss bedeutet. Wörtlich übersetzt bedeutet Albedo also «Grad der Weissheit». Damit wird bereits angedeutet, dass einer Oberfläche die Albedo anhand ihrer Helligkeit näherungsweise «angesehen» werden kann. Näherungsweise deshalb, weil unsere Augen nicht das gesamte kurzwellige Spektrum wahrnehmen können.
Albedo ist ein Mass für den Anteil an reflektierter Strahlung einer Oberfläche. Anders ausgedrückt beschreibt sie das Verhältnis der Rückstrahlung zur Einstrahlung:
Die Albedo einer Oberfläche liegt zwischen 0 und 1 bzw. in Prozent ausgedrückt zwischen 0 und 100%. Je grösser der Anteil der reflektierten Strahlung ist, desto heller ist die Oberfläche und umso höher die Albedo.
Wird von einer Oberfläche 10% der ankommenden Strahlung reflektiert, so hat sie eine Albedo von 10%. Helle Oberflächen (im sichtbaren Bereich) haben eine hohe, dunkle eine niedrige Albedo. Eine mit Neuschnee bedeckte Oberfläche kann bis zu 95% der Sonnenstrahlung zurück reflektieren, im Gegensatz dazu absorbieren die meisten schneefreien Oberflächen einen Grossteil der Sonnenstrahlung.
Der Eis-Albedo-Rückkopplungsmechanismus beschreibt die Wechselwirkung zwischen der Kryosphäre (schnee- und eisbedeckter Erdoberfläche) und dem globalen Klima. Durch die globale Erwärmung schmilzt das Eis, wodurch mehr Oberfläche mit Wasser oder Vegetation vorhanden ist. Eis hat eine hohe Albedo und reflektiert den grössten Teil der Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum, während Wasser oder Vegetation den grössten Teil absorbieren. Dadurch werden die Oberflächen weiter erwärmt, was zum Abschmelzen weiterer Schnee- und Eisflächen führt. Dieser Mechanismus wirkt nicht nur in den Polarregionen, sondern auch im Gebirge, wo das Abschmelzen der Gletscher zur gleichen Beschleunigung der Erwärmung führt. Es handelt sich dabei um eine positive Rückkopplung, welche die wirkende Ursache weiter verstärkt. Dies funktioniert auch umgekehrt: Eine Abkühlung führt zu einer Ausdehnung von Schnee- und Eisflächen und damit zu einer erhöhten Rückstrahlung und zu einer weiteren Abkühlung.
Buch Meteorologie von Hans Häckel