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Föhn in alter Zeit

Am klassischen Föhnstandort Altdorf ist die Föhnhäufigkeit bis ins Jahr 1864 zurück bekannt. Die lange Datenreihe zeigt, dass der Föhn im Laufe der Jahrzehnte immer etwa gleich häufig aufgetreten ist. Der Föhn ist in Altdorf also nicht nur ein häufiger, sondern vor allem ein konstanter Gast.

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Vor den automatischen Messungen, die kontinuierliche Informationen liefern, wurde die Föhnhäufigkeit nur für die drei täglichen Beobachtungstermine am Morgen, am Mittag und am Abend erfasst. Um eine über die lange Zeit hinweg konsistente Datenreihe zu erhalten, wird auch heute aus den automatischen Messdaten die Föhnhäufigkeit an diesen Terminen bestimmt.

Kurzfristig grosse Schwankungen

Von Jahr zu Jahr kann die die Föhnhäufigkeit stark schwanken, wie die Abbildung zeigt. Im Jahr 1872 blies der Föhn an 114 Beobachtungsterminen, im Jahr und 1910 an 110. In allen übrigen Jahren gab es in Altdorf weniger als 100 Beobachtungstermine mit Föhn. Die geringste Föhnaktivität in Altdorf brachte das Jahr 1955: Nur an 27 Beobachtungsterminen lag Föhn vor. Unbedeutend mehr Föhn gab es 1894 mit 28 und 1875 mit 29 Beobachtungsterminen.

Mit Ausnahme des Maximaljahres 1872 traten Jahre mit hoher Föhnhäufigkeit bevorzugt in mehrjährigen Phasen verstärkter Föhntätigkeit auf. Vergleichbares gilt in umgekehrter Richtung: Jahre mit geringer Föhnhäufigkeit sind oft in mehrjährigen Phasen mit abgeschwächter Föhntätigkeit zu finden. Zu den Ursachen solcher Schwankungen der Föhnhäufigkeit liegen bisher keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor.

Langfristig sehr konstant

Abgesehen von kurzfristigen Schwankungen zeigt sich im langjährigen Verhalten der Föhnhäufigkeit eine ausgeprägte Ausgeglichenheit. Der Jahresdurchschnitt 1864−2020 liegt bei 60 Beobachtungsterminen. Meist liegt das langjährige Mittel leicht über oder leicht unter dieser Marke.

Die einzige markante Abweichung zeigt die Beobachtungsreihe um 1910 mit einer deutlich höheren Föhnhäufigkeit. Es ist auffallend, dass vor dieser erhöhten Föhnaktivität das langjährige Mittel leicht unter, danach mehrheitlich leicht über dem Gesamtdurchschnitt von 60 Beobachtungsterminen liegt. Über die gesamte Beobachtungsreihe ist kein Trend zu höherer oder geringerer Föhnhäufigkeit feststellbar.