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Föhnperioden

Auf der Alpennordseite und auf der Alpensüdseite bewegen sich die extrem langen Föhnperioden ohne Unterbruch meist zwischen 100 und 120 Stunden. Das ist eine Dauer von vier bis fünf Tagen. Nur ein Ereignis in der Periode mit verfügbarem Föhnindex brachte mehr als 130 Föhnstunden ohne Unterbruch.

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Abgesehen von einzelnen extrem langen Föhnperioden sind die längsten mit dem Föhnindex erfassten Föhnperioden beidseits der Alpen etwa vergleichbar. In Altdorf und Poschiavo liegen sie in der Regel unter 80 Stunden. In Chur bleiben die längsten Perioden meist unter 70 Stunden, in Vaduz unter 60 Stunden und in Lugano unter 50 Stunden. Am Messstandort Visp im Wallis werden Periodenlängen von 40 Stunden nur selten überschritten.

Die längste gemessene Föhnperiode

Die bisher längste anhand des Föhnindexes registrierte Föhnperiode in der Schweiz stammt vom Messstandort Poschiavo auf der Alpensüdseite. Im Januar 2019 wehte hier der Föhn während knapp 131 Stunden oder rund 5,5 Tagen ohne Unterbruch.

Leider ist der Föhnindex am Messstandort Poschiavo nur bis ins Jahr 2008 zurück verfügbar. In der Periode mit automatischen Messungen ab 1981 findet sich in der Messreihe Poschiavo mindestens eine zweite ähnlich lange Föhnperiode: Mitte Mai 1991 registrierte Poschiavo eine ununterbrochene Föhnperiode von knapp über 137 Stunden oder 5,7 Tagen. Das alpennahe Poschiavo neigt offenbar hin und wieder zu sehr langen Föhnperioden.

Die extrem lange Föhnperiode vom Mai 1991 kann gut anhand der 10-Minuten-Werte der Luftfeuchtigkeit (40 % oder tiefer) und der Strömungslage (Nordlage über der Schweiz, gemäss den Annalen der Schweizerischen Meteorologische Anstalt) erkannt werden. Das Ereignis startete am ersten Tag kurz nach Mitternacht und endete am sechsten Tag kurz vor Mitternacht (dunkelgraue Kurve im Liniendiagramm). Die ähnlich lange Föhnperiode vom Januar 2019 setzte gemäss Föhnindex am ersten Tag zwischen 6.10 Uhr und 6.20 Uhr ein und endete am Abend des sechsten Tages (hellgraue Kurve im Liniendiagramm).

Der besondere Föhnrekord 2016

Der Föhn entwickelte im Jahr 2016 auf der Alpennordseite eine aussergewöhnliche Ausdauer. Vom 2. bis am 5. April wehte er am Messstandort Altdorf 65 Stunden oder fast drei Tage ohne Unterbruch.

Im Mai steigerte der Föhn seinen langen Atem nochmals markant. Vom 5. bis 7. Mai war er während 42 Stunden zu beobachten, dann folgte ein kurzer Unterbruch von 2 Stunden und 20 Minuten. Darauf folgte bis zum 11. Mai eine 93-stündige Periode (knapp vier Tage) ohne Unterbruch. Beide Perioden zusammengenommen ergeben eine Föhndauer von 136 Stunden, das heisst rund 5,5 Tage.

Im November 2016 erlebte Altdorf die dritte lange Föhnperiode innert Jahresfrist. Vom 20. bis 24. November fegte der Föhn während 109 Stunden oder 4,5 Tagen ohne Unterbruch über den Messstandort hinweg. In der knapp 40-jährigen automatischen Messperiode des klassischen Föhnstandorts Altdorf gab es bisher kein Jahr mit mehr als zwei Föhnperioden von über 60 Stunden.