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Nebelloch Mittelland

Nebel und Hochnebel sind Phänomene, die im Mittelland im Herbst und Winter häufig auftreten. Damit sich Nebel- oder Hochnebellagen bilden und länger anhalten, müssen vier Voraussetzungen gegeben sein.

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  • schwache Sonneneinstrahlung respektive tief stehende Sonne: erfüllt im Zeitraum von Mitte Oktober bis zur ersten Februarhälfte
  • wenig Wind in den unteren Luftschichten (Ausnahme Bise): erfüllt bei Hochdrucklagen
  • wenig Bewölkung: ebenfalls erfüllt bei Hochdrucklagen
  • die feuchte Kaltluft muss sich in einem Becken (=«Badewanne») sammeln können: das ist im Schweizer Mittelland besonders gut erfüllt

Die Voraussetzungen für zähen Nebel oder Hochnebel sind vor allem während Hochdrucklagen in den Herbst- und Wintermonaten erfüllt. Bei stabilen Hochdrucklagen entsteht in den Nächten jeweils Kaltluft. Die schwere Kaltluft fliesst einerseits in Bodennähe langsam von den Alpentälern und vom Jura in Richtung Mittelland. Andererseits bildet sie sich durch Ausstrahlung in klaren Nächten im Mittelland an Ort und Stelle.

Somit entsteht eine Temperaturumkehr- oder Inversionsschicht. Weil die Sonne tief steht und wenig Energie vorhanden ist, kann der entstandene Kaltluftsee tagsüber nicht vollständig abgebaut werden. Dadurch sinken die Temperaturen im Mittelland in der Regel von Tag zu Tag etwas ab.

Da kalte Luft weniger Feuchte aufnehmen kann als warme, kommt es mit der Zeit zur Kondensation und damit zur Nebelbildung. Hat sich eine ausgeprägte Inversion ausgebildet, ist die Schichtung der unteren Atmosphäre extrem stabil. Die Inversion kann dann nur noch durch stärkeren Winden, wie sie beim Durchgang von Störungen, meist Kaltfronten, auftreten, ausgeräumt werden.

Die klassischen Nebelmonate sind der November und der Dezember. Hier ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass sich Nebel oder Hochnebel über den ganzen Tag oder sogar mehrere Tage hält.