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Raureif

Hohe Luftfeuchtigkeit und tiefe Temperatur können zur Bildung von Raureif oder Raueis führen. Dabei gefrieren Nebeltröpfchen an Gegenständen. Stossen Industriebetrieben in der Nähe von Ballungsgebieten grosse Mengen an Wasserdampf aus, kann dies zur Bildung von Industrieschnee führen.

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Bei Nebel und Temperaturen unter 0 °C können sich Wassertröpfchen an Gegenständen anlagern. Je nach Lage und Witterung bildet sich Raureif oder Raueis.

Raureif

Raureif besteht aus zerbrechlichen Eisnadeln oder Eisschuppen. Er bildet sich meist im Bereich der Nebelobergrenze oder am Nebelrand durch Abstrahlung bei deutlich negativen Temperaturen. Raureif entsteht durch sogenannte Resublimation. Das heisst der gasförmige Wasserdampf geht direkt in den festen Zustand über und lagert sich an Gegenständen oder auf dem Schnee ab. Damit dies geschieht, sollte die Temperaturen unter -8 °C liegen, die Luftfeuchtigkeit hoch sein und schwacher Wind herrschen.

Raueis

Raueis sind körnige, grauweisse Eisablagerungen, die sich recht fest anhaften. Es entsteht bei Nebel und

Temperaturen zwischen -2 °C und -10 °C, wenn Nebeltröpfchen schnell an Gegenständen festfrieren. Stärkerer Wind begünstigt die Bildung von Raueis. Häufig bildet sich Raueis bei Inversionslagen, wenn die Temperatur tiefer liegt als in der darüberliegenden Luftschicht (Inversion). Raueis wächst entgegen der Windrichtung und kann dabei bizarre Strukturen bilden. Bleibt diese Wetterlage über mehrere Tage bestehen, kann Raueis an Bäumen dazu führen, das Äste abbrechen.

Industrieschnee

In Ballungsgebieten fällt die im Nebel vorhandene Feuchtigkeit manchmal in Form von Schnee vom Himmel. Dieser wird als Industrieschnee bezeichnet. Das Phänomen kann während länger andauernden Inversionslagen in der Nähe von Industriebetrieben beobachtet werden, die grosse Mengen an Wasserdampf ausstossen, etwa Kehrichtverbrennungsanlagen oder Papierfabriken. Bei Kernkraftwerken mit Kühltürmen tritt das Phänomen hingegen nicht auf, da die ausgestossene Dampffahne in der Regel so warm ist, dass diese die Inversionsschicht durchstösst und in der trockenen Luft verdunstet.

Damit Industrieschnee entsteht, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Die Inversion sollte nicht höher als etwa 900 m ü. M. liegen, und die Temperatur an der Untergrenze der Inversionsschicht muss bei mindestens -5 bis -12 Grad liegen. Mit diesen Zutaten können lokal einige wenige Zentimeter Schnee fallen, während über dem Nebelmeer auf den umliegenden Hügeln die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint.