Industrieschnee
In Ballungsgebieten fällt die im Nebel vorhandene Feuchtigkeit manchmal in Form von Schnee vom Himmel. Dieser wird als Industrieschnee bezeichnet. Das Phänomen kann während länger andauernden Inversionslagen in der Nähe von Industriebetrieben beobachtet werden, die grosse Mengen an Wasserdampf ausstossen, etwa Kehrichtverbrennungsanlagen oder Papierfabriken. Bei Kernkraftwerken mit Kühltürmen tritt das Phänomen hingegen nicht auf, da die ausgestossene Dampffahne in der Regel so warm ist, dass diese die Inversionsschicht durchstösst und in der trockenen Luft verdunstet.
Damit Industrieschnee entsteht, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Die Inversion sollte nicht höher als etwa 900 m ü. M. liegen, und die Temperatur an der Untergrenze der Inversionsschicht muss bei mindestens -5 bis -12 Grad liegen. Mit diesen Zutaten können lokal einige wenige Zentimeter Schnee fallen, während über dem Nebelmeer auf den umliegenden Hügeln die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint.