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Schneehöhenmessung

Ob Neuschnee- oder Gesamtschneehöhe, es bestehen verschiedene Techniken und Messinstrumente zur Höhenmessung bei MeteoSchweiz. Die Messungen werden in zwei Kategorien unterteilt, in manuelle und automatische Messungen.

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Manuelle Messung

Die manuelle Messung ist nach wie vor die Referenzmessung für die Neuschnee- und Gesamtschneehöhe. Der Neuschnee wird jeden Morgen um 7 Uhr auf dem sogenannten Neuschneebrett gemessen, welches auf einem grasbewachsenen Boden liegt. Nach der Messung der Neuschneehöhe reinigt die Beobachterin oder der Beobachter das Messbrett, damit am nächsten Morgen erneut der Neuschnee der vergangenen 24 Stunden erfasst werden kann.

Die Messung des Gesamtschnees oder des Schnees auf dem Boden erfolgt mit Hilfe eines Messbretts, das an einer geeigneten Stelle aufgestellt wird. Die Messung wird ebenfalls jeden Morgen um 7 Uhr durchgeführt. Wenn wenig Schnee liegt werden auch Messungen an verschiedenen Stellen des Bodens vorgenommen und das Ergebnis wird gemittelt.

Die manuellen Messungen werden in Zusammenarbeit mit dem WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF durchgeführt, dessen Beobachterinnen und Beobachter auch die Stabilität der Schneedecke kontrollieren und die Dichte des gefallenen Schnees messen. Allgemein kann man sagen, dass das SLF für das Gebirgsmessnetz zuständig ist, während MeteoSchweiz die Messungen in mittleren und tiefen Lagen durchführt.

Die manuellen Messungen sind auf der MeteoSchweiz Website, Messwerte oder auf der MeteoSwiss App verfügbar.

Automatische Messung

Neben den manuellen Messungen führt MeteoSchweiz auch automatische Messungen der Schneehöhe am Boden durch. Mit Ultraschall- oder Lasersensoren wird die Schneehöhe kontinuierlich gemessen. Neben der einmal täglich manuell erhobenen Schneehöhe liefert die automatische Messung so auch Daten zur Veränderung der Schneedecke zwischen den Messterminen, und lässt so zudem auch Rückschlüsse bezüglich Setzung oder Schneeverfrachtung durch den Wind zu.

Der Sensor ist an jeder Station in einer anderen Höhe über Boden angebracht – abhängig von der stationsüblichen Schneehöhe. So ist der Sensor zum Beispiel in San Bernardino 4 Meter über Boden angebracht, in Piotta dagegen nur 2 Meter.

Die automatische Messung liefert die Höhe der Schneedecke am Boden, also den Gesamtschnee. Der Neuschnee kann teilweise aus der Messreihe abgeleitet werden, zu beachten ist hier aber eine mögliche Setzung der Schneedecke.

Messung des ersten Zentimeters Schnee

Mit der konventionellen automatischen Messung ist es zum Teil schwierig, den ersten Zentimeter des gefallenen Schnees zu erfassen. Die Gründe dafür liegen in den Materialeigenschaften der Messinstallation oder auch des Erdbodens, die sich bei Temperaturschwankungen und insbesondere auch bei Gefrieren ausdehnen können. Auch die Bodenbeschaffenheit (z.B. Grashalme) oder allgemein die Kalibrierung kann bei geringen Schneehöhen Fehler verursachen.

Informationen zum ersten Zentimeter Schnee und damit das Ansetzen des Schnees bei einsetzendem Schneefall sind aber von besonderem Interesse, zum Beispiel wenn es um die Bestimmung des Strassenzustands geht. Zu diesem Zweck installiert MeteoSchweiz in den Niederungen neue "one snow"-Sensoren. Die Erfassung des ersten Zentimeters Neuschnee soll damit verbessert werden.

Datenqualität automatischer Messungen

Anders als bei manuellen Messungen durch eine/n Beoachter/-in kann es vor allem im Sommer dazu kommen, dass die Daten der automatischen Messung Schnee anzeigen, auch wenn auf dem Messfeld keiner liegt. Durch automatische Prüfung der Daten können einige solche Fehler herausgefiltert werden, indem die Messung mir der Niederschlags- und Temperaturmessung abgeglichen wird oder der Zeitverlauf betrachtet wird.

Typische Messfehler an den Stationen im Flachland:

  • Messung von Gras im Sommer: Die Messfläche direkt unter dem Instrument ist zwar künstlich angelegt, aber wenn das Gras daneben zu hoch wird, kann es über den Rand der Matte ragen und vom Sensor erfasst werden.
  • Insekten: Wenn sich beispielsweise eine Spinne auf dem Laser niederlässt, wird das Signal gestört und es treten falsche Messwerte auf.
  • Schneesturm: Bei Schneegestöber hat das Laser-Messgerät Mühe, die korrekte Höhe der Schneeoberfläche am Boden zu ermitteln.

Bei Stationen in höheren Lagen beeinflussen auch temperaturbedingte Hebung und Senkung des Bodens die Messung und kann Fehler verursachen.