Das Oberflächenwasser ist deutlich wärmer ist als das Tiefenwasser – was keine Überraschung sein sollte. Weiter erkennen wir, dass der westliche Teil des Genfersees auf der linken Seite des Querschnitts ("Petit Lac") bereits zu Beginn der Animation kühler ist und die Temperatur im Laufe des Tages durch das Aufsteigen von kaltem Wasser aus der Tiefe weiter abnimmt. Die Annahme des "upwellings" wird durch die Modelanimation also bestätigt.
Aber was war der Auslöser dieses Aufsteigens von kalten Wassermassen mitten im Sommer? Und warum ist das Upwelling nur und ausgerechnet im westlichen Teil des Genfersees zu beobachten?
Für die Erklärung wechseln wir von der Hydrologie wieder in die Meteorologie:
Der Wind als Antrieb für das Upwelling
Der Schuldige für die Abkühlung des Wassers im "Petit-Lac" war der auffrischende Südwestwind: Wenn Wind über die Seen weht, so treibt er durch Reibung das Oberflächenwasser in die gleiche Richtung.
Ende Juli und auch noch anfangs August waren West- und Südwestwindlagen an der Tagesordnung und die Winde wehten für die Jahreszeit häufiger und kräftiger als üblich. Wir werfen einen Blick auf die Messwerte unserer Station Genf-Cointrin am Flughafen während der Episode mit dem markanten Temperaturrückgang: