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Klima-Monitor
Das Klima der Schweiz hat sich seit Messbeginn deutlich erwärmt. Der Klima-Monitor zeigt, wie Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer vom Durchschnitt der Periode 1991-2020 abweichen.
Das Klima der Schweiz hat sich seit Messbeginn deutlich erwärmt. Der Klima-Monitor zeigt, wie Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer vom Durchschnitt der Periode 1991-2020 abweichen.
MeteoSchweiz beobachtet das Klima der Schweiz seit 1864 systematisch und ordnet das aktuelle Wetter anhand der Messgrössen Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer in die langjährige Klimaentwicklung ein. Mit dem Klimamonitor lassen sich die Abweichungen dieser drei Messgrössen gegenüber dem Mittelwert der Jahre 1991-2020 anzeigen.
MeteoSchweiz bietet diese Informationen in verschiedenen Formaten an: als Karte der aktuellen monatlichen Abweichungen für die ganze Schweiz, als Zeitreihe der monatlichen Abweichungen der letzten zwei Jahre für die verschiedenen Prognoseregionen sowie unter Lokalprognose für sämtliche Ortschaften und Postleitzahlen der Schweiz.
Die monatlichen Abweichungen von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer lassen sich für die gesamte Schweiz darstellen. Angezeigt werden jeweils die Werte für den letzten Monat.
Der Verlauf von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer über die letzten 24 Monate lässt sich grafisch darstellen. Die Informationen können für verschiedene Prognoseregionen anzeigt werden. Über die Lokalprognose lassen sich die Werte zudem für jeden Ort in der Schweiz abfragen.
Um die aktuelle Witterung einzuordnen, werden sogenannte Klima-Normwerte verwendet. Klima-Normwerte entsprechen dem Durchschnitt von Temperatur, Niederschlagssummen und Sonnenscheindauer über den 30-jährigen Zeitraum zwischen 1991 und 2020 für den jeweiligen Monat.
Der Klima-Monitor gibt den Jahresverlauf von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer als Abweichungen der Monatsmittel von den Durchschnittswerten über die Periode 1991-2020 für Postleitzahlen an. Weil MeteoSchweiz nicht in jeder Gemeinde eine Messstation betreibt, werden die Werte an den Postleitzahlen aus den vorliegenden Messdaten abgeleitet. Dafür werden die Stationswerte zuerst auf eine flächendeckende Karte der Schweiz übertragen.
Für die Messstationen kann zudem die Abweichung des täglichen Verlaufs von Temperatur, Sonnenschein und Niederschlag von den Durchschnittswerten abgerufen werden.
Um das aktuelle Klimageschehen in die langjährige Entwicklung einzuordnen, sind lange Messreihen entscheidend. Ab dem Jahr 1864 gelang es der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, ein Klima-Messnetz nach einheitlichen Kriterien aufzubauen. Das Messnetz wurde seit 1864 kontinuierlich ausgebaut, und MeteoSchweiz führt die Aufzeichnungen heute mit modernen Messgeräten weiter. Damit wird unter anderem auch die Grundlage geschaffen, um Klimaszenarien zu erstellen. Diese ermöglichen es, die Risiken und Chancen des Klimawandels für die Schweiz abzuschätzen und über Massnahmen zur Verminderung und Anpassung an den Klimawandel zu entscheiden.
Blicken wir weit in die Vergangenheit zurück, werden bei einigen Messgrössen klare Trends ersichtlich. Die Temperatur in der Schweiz ist seit Messbeginn stark angestiegen. Das aktuelle Klimamittel liegt bereits 2,8 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1871-1900 (Stand 2024). Für die letzten zehn Jahre (2014-2023) liegt der Anstieg bei 2,7 °C. Seit den 1960er Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige. Diese Entwicklung lässt sich nur erklären, wenn der Ausstoss von Treibhausgasen durch den Menschen berücksichtigt wird. Die Temperatur wird auch in Zukunft weiter ansteigen. Wie stark hängt davon ab, ob die Emissionen weiter ungebremst zunehmen oder drastisch gesenkt werden. Beim Szenario mit konsequentem Klimaschutz lässt sich die Erwärmung in der Schweiz auf unter 2 °C gegenüber heute begrenzen.
Die Niederschlagsmenge schwankt von Jahr zu Jahr erheblich – deutlich stärker als die Jahrestemperatur. Deshalb sind langjährige und systematische Veränderungen des Niederschlags deutlich schwieriger zu identifizieren. Im landesweiten Mitteln haben die Winterniederschläge seit Messbeginn 1864 zugenommen. In den übrigen Jahreszeiten lassen sich bisher schweizweit keine statistisch signifikanten Änderungen der mittleren Niederschläge festzustellen. Allerdings sind Ereignisse mit Starkniederschlägen intensiver und häufiger geworden. Schneefälle sind heute seltener, und Schnee bleibt vielerorts weniger lange liegen als noch in den 1960er Jahren.
Im Schweizer Klima-Messnetz wird seit vielen Jahrzehnten auch die Sonnenscheindauer erfasst. Sie ging im 20. Jahrhundert zurück und erreichte um 1980 ein Minimum. Seither ist an einigen Standorten eine Zunahme der Sonnenscheindauer zu beobachten.