Das Monatsbulletin von MeteoSchweiz beschreibt den Zustand des Schweizer Klimas im aktuellen Monat, vergleicht diesen mit der momentan gültigen Referenzperiode 1991-2020 gemäss Vorgabe der Weltorganisation für Meteorologie WMO und ordnet ihn in den historischen Kontext seit Messbeginn 1864 ein.
Die tägliche Produktion des Bulletins startet ab dem fünftletzten Tag des Monats.
Dies ist das definitive Bulletin für den Juli 2025.
Publikationsdatum: 10. August 2025
Die landesweit gemittelte Monatstemperatur im Juli 2025 betrug 14.2 °C. Dies entspricht einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von -0.4 °C.
Die Temperatur im Juli 2025 lag verbreitet im Bereich der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen -1.6 °C und +0.4 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von -0.7 °C bis +0.0 °C aufwies.
Abbildung 1 zeigt die definitive Monatsmitteltemperatur und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Juli 2025.

Die höchsten positiven Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Mittelland, Wallis und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte sind Cimetta und Nyon / Changins (siehe Tabelle 1). Die grössten negativen Abweichungen stammten aus den Regionen Nord- und Mittelbünden und Engadin (z.B. die Stationen Disentis und Scuol).
Tabelle 1 zeigt Monatsmittelwerte der Temperatur an ausgewählten Stationen.
| Station | Höhe [m ü.M.] | Monatsmittel [°C] | Referenz [°C] | Abweichung [°C] |
|---|---|---|---|---|
| Basel / Binningen | 316 | 20.2 | 20.2 | +0.0 |
| Bern / Zollikofen | 553 | 19.0 | 18.8 | +0.2 |
| Zürich / Fluntern | 556 | 18.6 | 19.0 | -0.4 |
| Genève / Cointrin | 411 | 20.8 | 20.6 | +0.2 |
| Nyon / Changins | 458 | 20.4 | 20.1 | +0.3 |
| Engelberg | 1036 | 15.1 | 15.4 | -0.3 |
| Sion | 482 | 20.7 | 20.6 | +0.1 |
| Davos | 1594 | 11.9 | 12.8 | -0.9 |
| Disentis | 1197 | 14.6 | 15.8 | -1.2 |
| Samedan | 1709 | 11.4 | 12.3 | -0.9 |
| Scuol | 1304 | 13.9 | 15.5 | -1.6 |
| Lugano | 273 | 22.7 | 22.6 | +0.1 |
| Cimetta | 1661 | 14.4 | 14.0 | +0.4 |
Tabelle 1: Monatsmitteltemperatur für den Monat Juli an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, das aktuelle Monatsmittel, der Referenzwert (1991-2020) und die Abweichung zur Referenzperiode angegeben.

Die landesweite Monatsmitteltemperatur im Juli 2025 belegte den 45. Rang seit Messbeginn 1864. Der bisher wärmste Juli stammt aus dem Jahr 2015. Der damalige Juli erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 17.8 °C, bei einer Abweichung von +3.2 °C zur Referenzperiode 1991-2020.
Der globale Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Die Temperatur steigt seit der vorindustriellen Zeit in allen Jahreszeiten an. Auch im Juli ist der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 signifikant. Die Monatsmitteltemperatur im Juli ist in den letzten gut 140 Jahren um 3.2 °C (2.0 bis 4.3 °C) gestiegen.
Mit der Monatsdurchschnittstemperatur von 14.2 °C liegt der Juli 2025 im jährlichen Schwankungsbereich des aktuellen Klimas. Die Monatstemperatur war damit für den aktuellen Klimazustand nicht aussergewöhnlich.
Die monatliche Niederschlagssumme im Juli 2025 lag verbreitet über der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 57 % und 249 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 100 % bis 160 % aufwies.
Die grössten Niederschlagsmengen im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Mittelland, Alpennordhang und Nord- und Mittelbünden. Beispiele für Messstandorte mit vergleichweise grossen Niederschlagssummen sind Altdorf und Hallau (siehe Tabelle 2). Die geringsten Niederschlagsmengen stammten aus den Regionen Mittelland und Wallis (z.B. die Stationen Fribourg / Grangeneuve und Grächen).
Abbildung 3 zeigt die monatliche Niederschlagssumme und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Juli 2025.

Die Monatssumme des Niederschlags im Juli 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 160 Jahren den 2. Rang der nassesten Julimonate: Altdorf 281.4 mm (Rekord: 340.6 mm, 2021).
Tabelle 2 zeigt die Monatsniederschlagssummen und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.
| Station | Höhe [m ü.M.] | Monatssumme [mm] | Referenz [mm] | Verhältnis zur Referenz [%] |
|---|---|---|---|---|
| Basel / Binningen | 316 | 68.4 | 89 | 77 |
| Bern / Zollikofen | 553 | 130.9 | 108 | 121 |
| Zürich / Fluntern | 556 | 158.4 | 126 | 126 |
| Genève / Cointrin | 411 | 60.9 | 79 | 77 |
| Hallau | 419 | 196.9 | 79 | 249 |
| Fribourg / Grangeneuve | 651 | 65.7 | 106 | 62 |
| Engelberg | 1036 | 339.5 | 198 | 171 |
| Altdorf | 438 | 281.4 | 141 | 200 |
| Sion | 482 | 52.3 | 62 | 84 |
| Grächen | 1605 | 32.1 | 56 | 57 |
| Davos | 1594 | 192.9 | 133 | 145 |
| Samedan | 1709 | 115.5 | 87 | 133 |
| Lugano | 273 | 171.2 | 158 | 108 |
Tabelle 2: Niederschlagssumme für den Monat Juli an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.
Die monatliche Sonnenscheindauer im Juli 2025 lag verbreitet unter der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 64 % und 103 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 100 % aufwies.
Am meisten Sonnenschein im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 erhielten die Regionen Jura, Wallis und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte mit mehr Sonnenschein sind Cimetta und La Chaux-de-Fonds (siehe Tabelle 2). Die geringste Sonnenscheindauer im Vergleich zur Referenz verzeichnete die Region Nord- und Mittelbünden (z.B. die Stationen Davos und Weissfluhjoch).
Abbildung 4 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Juli 2025.

Die monatliche Sonnenscheindauer im Juli 2025 erreichte an zwei Messstationen mit Daten seit über 120 Jahren den 4. Rang der sonnenärmsten Julimonate: Arosa 134.2 h (Rekord: 120.9 h, 1913) und Davos 127.5 h (Rekord: 118.0 h, 1981).
Tabelle 3 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.
| Station | Höhe [m ü.M.] | Monatssumme [h] | Referenz [h] | Verhältnis zur Referenz [%] |
|---|---|---|---|---|
| Basel / Binningen | 316 | 224.8 | 235 | 96 |
| La Chaux-de-Fonds | 1017 | 210.1 | 212 | 99 |
| Bern / Zollikofen | 553 | 225.5 | 245 | 92 |
| Zürich / Fluntern | 556 | 202.5 | 229 | 88 |
| Genève / Cointrin | 411 | 277.0 | 269 | 103 |
| Engelberg | 1036 | 131.8 | 164 | 80 |
| Sion | 482 | 265.6 | 271 | 98 |
| Davos | 1594 | 127.5 | 190 | 67 |
| Weissfluhjoch | 2691 | 119.3 | 186 | 64 |
| Samedan | 1709 | 151.6 | 199 | 76 |
| Lugano | 273 | 256.1 | 260 | 99 |
| Cimetta | 1661 | 256.5 | 258 | 99 |
Tabelle 3: Sonnenscheindauer für den Monat Juli an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.
Vom 1. bis 5. Juli befand sich die Schweiz zuerst im Einfluss eines Hochdruckrückens und gelangte allmählich in eine westliche Höhenströmung. In dieser Phase gab es verbreitet Hitzetage, anfänglich mit Höchsttemperaturen bis 35 °C. Später wurden 30 °C nur noch lokal im Mittelland und im Tessin erreicht. Die Tagesmittel-Temperaturen lagen in den ersten Tagen 5-8 °C über der Referenzperiode 1991-2020. Am 6. Juli näherte sich ein Trog. Damit endete das heisse Wetter. Die Tageshöchstwerte reichten am 6. Juli nur noch stellenweise im östlichen Mittelland, im Tessin, im Wallis und in den Föhntälern für einen Sommertag. Am 7. Juli wurden verbreitet nicht einmal mehr 20 °C überschritten. Auf der Alpensüdseite reichte es mit Temperaturen von 25-28 °C für einen Sommertag. In der ersten Juliwoche entluden sich lokal Schauer oder Gewitter. In der Nacht des 4. Juli gab es in der Ostschweiz zwischen 20 und 70 mm Niederschlag, am 6. Juli waren es im Kanton Graubünden und im Tessin 10-25 mm. Der 7. Juli war schweizweit verregnet. Entlang dem Alpennordhang, am Jurasüdfuss und im Jura sowie im Kanton Graubünden wurden teilweise mehr als 20 mm gemessen. Auch am 8. Juli in der Früh fiel etwas Niederschlag.
Ein Tiefdruckkomplex mit Zentrum über den Britischen Inseln hat in der Nacht auf Montag dem 21. Juli und am Montagmorgen eine Kaltfront über die Schweiz hinweg geführt. Im Vorfeld dieser Kaltfront zogen am Sonntagabend bereits einige Gewitter über die Alpennordseite. Im Verlauf des Montags steuerte der Tiefdruckkomplex über den Britischen Inseln noch Höhenkaltluft und ein Teiltrog über die Schweiz hinweg. Damit blieb die Luftmasse weiterhin instabil geschichtet und durch die Hebung, die durch den Teiltrog ausgelöst wurde, wurden im Laufe des Nachmittags erneut Schauer und Gewitter ausgelöst. Zwischen Sonntagabend und Montagmittag wurden am zentralen und östlichen Alpennordhang sowie in Nord- und Mittelbünden 40 bis 60 mm, im Alpstein lokal bis knapp 80 mm Niederschlag registriert. Aufgrund des konvektiven Charakters der Niederschläge wurden besonders südlich der Alpen grosse regionale Unterschiede der Niederschlagsmengen beobachtet. So sind vom Locarnese über das mittlere Maggiatal und die Magadinoebene bis zur Riviera 100 bis 130 mm, lokal bis 150 mm und im oberen Maggiatal, Misox, Bleniotal und Bergell 40 bis 60 mm Niederschlag gefallen. Am 21. Juli 2025 wurde an der Station Magadino / Cadenazzo eine Niederschlagsstundensumme von 51.5 mm gemessen, was der 5. höchsten Stundensumme seit Messbeginn 1981 entspricht.
Zwischen dem 23. und 25. Juli lenkte ein Tiefdruckgebiet, das langsam vom Ärmelkanal zum Mittelmeer zog, erneut sehr instabile Luft in Richtung Alpen. Am 24. Juli zog ein heftiges Gewitter (Superzelle) über das Sottoceneri, in Lugano kam es aufgrund des starken Windes zu zahlreichen Schäden. Die Station Stabio im Mendrisiotto verzeichnete innerhalb von 10 Minuten 23,6 mm Regen, den zweithöchsten Wert für den Monat Juli seit Messbeginn 1981 bzw. den vierthöchsten Wert im gesamten Messzeitraum.
Vom 26.07. bis zum 29.07. führte eine umfangreiche Tiefdruckzone über Mitteleuropa in Verbindung mit feuchter und labiler Luft zu teils ergiebigen Niederschlägen auf der Alpennordseite. Am Alpennordhang fiel innerhalb von drei Tagen insgesamt 80 bis 120 mm, stellenweise auch um 150 mm Niederschlag. Insbesondere am 26.07. kam es regional zu sehr intensiven und teilweise auch aussergewöhnlichen Niederschlägen über kurze Zeit. An der Messstation Bözberg wurden innerhalb von nur einer Stunde 76 mm Niederschlag gemessen. Dies ist eine der höchsten 1-stündigen Niederschlagsmengen, die jemals auf der Alpennordseite gemessen wurden.
Am 29. Juli 2025 bildete sich über dem Bodensee eine Wasserhose. Als Wasserhose bezeichnet man einen kräftigen, säulen- oder schlauchartigen Wirbel mit nur geringer horizontaler Ausdehnung über Wasser. Grundsätzlich ist damit eine Wasserhose nichts anderes als ein Tornado über Wasser. Wasserhosen im Juli sind selten. Eine spezielle Konstellation zwischen warmen Wassertemperaturen und einer kühl labilen Wetterlage ermöglichte dennoch eine ausgeprägte Wasserhose.
Abbildung 5 zeigt den täglichen Verlauf einiger wichtiger Messgrössen im Juli 2025 beispielhaft für eine Station in den Niederungen und einen Messstandort in erhöhter Lage.
