Das Monatsbulletin von MeteoSchweiz beschreibt den Zustand des Schweizer Klimas im aktuellen Monat, vergleicht diesen mit der momentan gültigen Referenzperiode 1991-2020 gemäss Vorgabe der Weltorganisation für Meteorologie WMO und ordnet ihn in den historischen Kontext seit Messbeginn 1864 ein.
Die tägliche Produktion des Bulletins startet ab dem fünftletzten Tag des Monats.
Dies ist das definitive Bulletin für den September 2025.
Publikationsdatum: 10. Oktober 2025
Die landesweit gemittelte Monatstemperatur im September 2025 betrug 10.9 °C. Dies entspricht einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von +0.5 °C.
An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen -0.3 °C und +1.3 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von +0.2 °C bis +0.7 °C aufwies.
Abbildung 1 zeigt die definitive Monatsmitteltemperatur und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den September 2025.
Die höchsten positiven Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Alpennordhang, Nord- und Mittelbünden, Wallis und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte sind Col du Grand St-Bernard und Weissfluhjoch (siehe Tabelle 1). Die grössten negativen Abweichungen stammten aus der Region Alpensüdseite (z.B. die Stationen Acquarossa / Comprovasco und Piotta). In höheren Lagen waren die Abweichungen zur Referenzperiode grösser als in den tiefergelegenen Regionen der Schweiz.
Tabelle 1 zeigt Monatsmittelwerte der Temperatur an ausgewählten Stationen.
Station | Höhe [m ü.M.] | Monatsmittel [°C] | Referenz [°C] | Abweichung [°C] |
---|---|---|---|---|
Basel / Binningen | 316 | 15.7 | 15.4 | +0.3 |
Bern / Zollikofen | 553 | 14.6 | 14.1 | +0.5 |
Zürich / Fluntern | 556 | 14.7 | 14.4 | +0.3 |
Genève / Cointrin | 411 | 15.6 | 15.7 | -0.1 |
Engelberg | 1036 | 11.7 | 11.4 | +0.3 |
Sion | 482 | 15.6 | 15.7 | -0.1 |
Davos | 1594 | 9.6 | 8.7 | +0.9 |
Weissfluhjoch | 2691 | 4.3 | 3.0 | +1.3 |
Samedan | 1709 | 8.4 | 7.9 | +0.5 |
Lugano | 273 | 18.0 | 17.9 | +0.1 |
Col du Grand St-Bernard | 2472 | 5.6 | 4.6 | +1.0 |
Acquarossa / Comprovasco | 575 | 14.6 | 14.9 | -0.3 |
Piotta | 990 | 12.7 | 13.0 | -0.3 |
Tabelle 1: Monatsmitteltemperatur für den Monat September an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, das aktuelle Monatsmittel, der Referenzwert (1991-2020) und die Abweichung zur Referenzperiode angegeben.
Die landesweite Monatsmitteltemperatur im September 2025 belegte den 45. Rang seit Messbeginn 1864. Der bisher wärmste September stammt aus dem Jahr 2023. Der damalige September erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 14.3 °C, bei einer Abweichung von +3.9 °C zur Referenzperiode 1991-2020.
Der globale Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Die Temperatur steigt seit der vorindustriellen Zeit in allen Jahreszeiten an. Auch im September ist der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 signifikant. Die Monatsmitteltemperatur im September ist in den letzten gut 140 Jahren um 2.4 °C (1.2 bis 3.6 °C) gestiegen.
Mit der Monatsdurchschnittstemperatur von 10.9 °C liegt der September 2025 im jährlichen Schwankungsbereich des aktuellen Klimas. Die Monatstemperatur war damit für den aktuellen Klimazustand nicht aussergewöhnlich.
Die monatliche Niederschlagssumme im September 2025 lag verbreitet über der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 82 % und 230 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 110 % bis 170 % aufwies.
Die grössten Niederschlagsmengen im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Mittelland, Jura und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte mit vergleichweise grossen Niederschlagssummen sind Grono und Lugano (siehe Tabelle 2). Die geringsten Niederschlagsmengen stammten aus der Region Engadin (z.B. die Stationen Buffalora und Sta. Maria, Val Müstair).
Abbildung 3 zeigt die monatliche Niederschlagssumme und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den September 2025.
Die Monatssumme des Niederschlags im September 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 160 Jahren den 10. Rang der nassesten Septembermonate: Basel / Binningen 138.9 mm (Rekord: 207.5 mm, 1940).
Tabelle 2 zeigt die Monatsniederschlagssummen und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.
Station | Höhe [m ü.M.] | Monatssumme [mm] | Referenz [mm] | Verhältnis zur Referenz [%] |
---|---|---|---|---|
Basel / Binningen | 316 | 138.9 | 70 | 198 |
Bern / Zollikofen | 553 | 152.2 | 87 | 175 |
Zürich / Fluntern | 556 | 125.9 | 87 | 145 |
Genève / Cointrin | 411 | 115.9 | 91 | 127 |
Engelberg | 1036 | 183.6 | 128 | 143 |
Sion | 482 | 41.8 | 38 | 110 |
Davos | 1594 | 98.3 | 96 | 102 |
Samedan | 1709 | 95.0 | 73 | 130 |
Buffalora | 1971 | 72.4 | 86 | 84 |
Sta. Maria, Val Müstair | 1386 | 70.4 | 79 | 89 |
Lugano | 273 | 344.9 | 165 | 209 |
Grono | 324 | 317.8 | 138 | 230 |
Tabelle 2: Niederschlagssumme für den Monat September an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.
Die monatliche Sonnenscheindauer im September 2025 lag verbreitet unter der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 70 % und 108 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 100 % aufwies.
Am meisten Sonnenschein im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 erhielten die Regionen Nord- und Mittelbünden, Wallis, Alpensüdseite und Engadin. Beispiele für Messstandorte mit mehr Sonnenschein sind Piz Corvatsch und Weissfluhjoch (siehe Tabelle 2). Die geringste Sonnenscheindauer im Vergleich zur Referenz verzeichneten die Regionen Mittelland und Alpennordhang (z.B. die Stationen Lägern und Zürich / Kloten).
Abbildung 4 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den September 2025.
Tabelle 3 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.
Station | Höhe [m ü.M.] | Monatssumme [h] | Referenz [h] | Verhältnis zur Referenz [%] |
---|---|---|---|---|
Basel / Binningen | 316 | 139.2 | 160 | 87 |
Bern / Zollikofen | 553 | 158.2 | 175 | 90 |
Zürich / Fluntern | 556 | 135.4 | 164 | 83 |
Genève / Cointrin | 411 | 170.4 | 184 | 93 |
Lägern | 845 | 118.5 | 169 | 70 |
Zürich / Kloten | 426 | 118.0 | 159 | 74 |
Engelberg | 1036 | 117.3 | 131 | 90 |
Sion | 482 | 196.2 | 208 | 94 |
Davos | 1594 | 155.8 | 161 | 97 |
Weissfluhjoch | 2691 | 166.5 | 161 | 103 |
Samedan | 1709 | 138.7 | 155 | 89 |
Piz Corvatsch | 3294 | 180.6 | 167 | 108 |
Lugano | 273 | 198.1 | 192 | 103 |
Tabelle 3: Sonnenscheindauer für den Monat September an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.
Am 4. September 2025 erlebte die Schweiz einen gewitterhaften Nachmittag und Abend. Im Vorfeld einen spitzigen Tiefdruckttrogs floss aus südwestlicher Richtung feuchte und instabile Luft zur Alpennordseite. Die erste, kräftige Gewitterzelle brachte am Jurasüdfuss Böenspitzen von 80 km/h. In der Folge entwickelten sich im Mittelland und entlang der Voralpen weitere Gewitter, die vermehrt auch grössere Cluster bildeten und nebst einer grossen Anzahl Blitze für gebietsweise kräftigen Niederschlag sorgten. An der Messstation Winterthur / Seen wurde eine 10-Minuten-Niederschlagssumme von 21,4 mm gemessen, in Ebnat-Kappel waren es 16,4 mm. Im Laufe des Tages fielen verbreitet 10-30 mm, lokal aber auch 40-50 mm Niederschlag. Eine mit 14 km besonders hochreichende Gewitterzelle mit Hagelschlag traf das Appenzellerland. Sie brachte lokal Hagelkörner von 2-4 cm Grösse (mehr als ein Fünfliber).
Vom 6. bis 16. September war es schweizweit wechselhaft und insgesamt passend für einen durchschnittlichen September. Sonnige und trübe Tage wechselten sich ab. Es fiel ab dem 8. September immer mal wieder etwas Niederschlag, auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz mehr als in den übrigen Landesteilen. Am 19. und 20. September kam der Alpenraum in den Einfluss eines kräftigen Hochdruckrückens über Südeuropa. Es wurde nochmal sommerlich. Einige hochgelegene Stationen meldeten am 19. September eine neue Höchsttemperatur für September, darunter auch Standorte mit langen Messreihen: Davos mit 26,3 °C (bisheriger Rekord 24,9 °C, Messbeginn 1889) und Säntis (19,8 °C, bisher 17,6 °C, Messbeginn 1901).
Eine Kaltfront überquerte vom 21. auf den 22. September 2025 die Alpennordseite. Schon im Vorfeld der Kaltfront gab es in den südlichen Walliser Alpen, auf der Alpensüdseite sowie am zentralen und östlichen Alpennordhang kräftige Niederschläge. Insgesamt fielen innerhalb von 24 Stunden im Tessin und in den angrenzenden Südbündner Alpentälern verbreitet 70 bis 110 mm, in Teilen des Mittel- und Südtessins 120 bis 190 mm Niederschlag. Am Messstandort Torricella/Crana wurden rund 188 mm gemessen, was dort einem 5-10-jährlichen Ereignis entspricht. In den angrenzenden Gebieten entlang des Alpenhauptkammes und inneralpin waren es lediglich 30 bis 70 mm. Richtung Nord- und Ostbünden hin fielen lediglich 5 bis 20 mm Niederschlag. Am 23. und 24. September ging es mit lokalen gewittrigen Niederschlägen verteilt über der Schweiz weiter, ehe sich die Wetterbedingungen zum Monatsende hin wieder etwas abtrockneten.
Die Fruchtreife des Schwarzen Holunders und der Vogelbeere hatte einen Vorsprung von zwei Wochen auf das Mittel von 1991-2020 und gehörte damit zu den frühesten seit Beobachtungsbeginn. Auch die Weinlese begann im September sehr früh. Im langjährigen Mittel beginnt die Blattverfärbung in den Bergen Ende September und ab der ersten Oktoberwoche im Flachland.
Abbildung 5 zeigt den täglichen Verlauf einiger wichtiger Messgrössen im September 2025 beispielhaft für eine Station in den Niederungen und einen Messstandort in erhöhter Lage.