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EUMETSAT veröffentlicht erstes Bild des neuen Wettersatelliten

MeteoSchweiz-Blog | 04. Mai 2023
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Im Dezember 2022 hat die Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten den ersten Wettersatelliten einer neuen Generation ins All gebracht. Heute wird ein erstes Bild des Satelliten veröffentlicht. Für MeteoSchweiz bedeuten die neuen Satelliten hochaufgelöste Bilder für die moderne Wettervorhersage, Unwetterwarnungen sowie die Analyse des Klimawandels.

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Er ist der erste seiner Generation: der MTG-I1, der erste Satellit der dritten Generation europäischer Wettersatelliten. Im Dezember 2022 wurde dieser Satellit mit einer Rakete ins All gebracht. Damit begann bei der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, kurz EUMETSAT, die Nutzung einer neuen Generation von Wettersatelliten. Nun hat EUMETSAT heute Donnerstag das erste Bild des Satelliten veröffentlicht.

Realistisches und detailliertes Bild

Bei diesem Bild handelt es sich um ein so genanntes "True Colour"-Bild, da nicht nur die Farben der Wolken, sondern auch die der Erdoberfläche besonders realistisch sind. Solche Bilder werden durch eine neuartige Verarbeitung der von dem neuen Satelliten gemessenen Daten gewonnen. Frühere Generationen europäischer geostationärer Satelliten waren nicht in der Lage, derart realistische und detaillierte Bilder zu liefern.

Der Satellit MTG-I1 (Meteosat Third Generation – Imager) ist das erste Element der neuen Generation europäischer geostationärer Satelliten, welche in langjähriger Zusammenarbeit der beiden Partnerorganisationen EUMETSAT und der Europäischen Weltraumorganisation ESA, entwickelt wurden. Neben dem MTG-I1 werden noch zwei weitere neue Satelliten ins All geschickt. Die Satelliten der neuen Generation liefern in Zukunft viel genauere Daten als zuvor, sie senden diese Daten häufiger und in einer höheren Auflösung. In den kommenden fünf Jahren ersetzen die neuen Satelliten schrittweise die sich seit 2002 im Orbit befindliche Vorgängergeneration.

Drei stationäre Satelliten

Die neue Generation europäischer geostationärer Satelliten besteht also insgesamt aus drei Satelliten: zwei Imager (MTG-I1 und MTG-I2) und ein Sounder (MTG-S). Die beiden Imager führen Instrumente zur detaillierten Beobachtung zahlreicher physikalischer Eigenschaften von Wolken und Blitzen mit. So können die in der Atmosphäre ablaufenden Prozesse rund um die Uhr überwacht werden. Der Sounder-Satellit MTG-S wird sich hingegen der Messung der Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile entlang der 15-20 km langen meteorologisch aktiven Schicht der Atmosphäre widmen.

Wettersatelliten liefern wichtige Informationen zur Wolkentypen und -entwicklung, zu Temperatur- und Feuchtigkeitsprofil der Atmosphäre. Sie helfen entscheidend dabei mit, die meteorologische Situation rund um die Uhr zu beobachten, das Wetter vorherzusagen, die Unwetterwarnungen zu verbessern und das Fortschreiten des globalen Klimawandels zu untersuchen.

Die neue Generation der europäischen Wettersatelliten liefert der meteorologischen Gemeinschaft Daten und Bilder von viel höherer Qualität als die derzeit verfügbaren. Die Bilder sind detaillierter und haben realistischere Farben. Sie werden häufiger geliefert und ermöglichen es, atmosphärische Phänomene zu sehen, die bisher nur schwer zu erkennen waren.

Entwicklung innovativer Daten und Produkte

Die neueste Generation der europäischen Wettersatelliten bietet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von innovativen meteorologischen und klimatologischen Daten sowie Produkten. Um die Daten der neuen Wettersatelliten zu nutzen, muss die Kapazität für den Empfang und die Weiterverarbeitung der Daten stark erhöht werden.

Bundesrat Alain Berset betonte im Mai 2022, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit, in technischen sowie in wissenschaftlichen Bereichen, in Bezug auf die Wetterprognose sei. MeteoSchweiz profitiert in vielen Bereichen von den neuen, modernen Wettersatelliten. Der Betrieb von Wettersatelliten ist äusserst aufwändig und mit sehr hohen Kosten verbunden. Die Schweiz trägt rund 3,5 Prozent der Kosten von EUMETSAT. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz vertritt die Interessen der Schweiz in der europäischen Organisation.

1986 wurde die zwischenstaatliche europäische Organisation EUMETSAT gegründet. Heute gibt es 30 Mitgliedsländer, welche die meteorologischen Daten gemeinsam nutzen und die Kosten gemeinsam tragen.