Drittwärmster Zeitraum von Januar bis Juli
Betrachtet man die ersten sieben Monate des Jahres (Januar bis Juli), so ist das globale Mittel für 2023 mit +0,43 °C im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 das dritthöchste jemals aufgezeichnete. Im Jahr 2016 waren es +0,49 °C, im Jahr 2020 +0,48 °C. Es wird erwartet, dass sich der Abstand zwischen 2023 und 2016 in den kommenden Monaten verringern wird, da die letzten Monate des Jahres 2016 relativ kühl waren, während der Rest des Jahres 2023 dank der Entwicklung des aktuellen El-Niño-Ereignisses relativ warm sein dürfte.
Lufttemperatur über den Ozeanen
Über den Ozeanen waren die Lufttemperaturen über weiten Teilen des Nordatlantiks aussergewöhnlich hoch. Im östlichen Äquatorialpazifik entwickelten sich weiterhin El-Niño-Bedingungen. Die Lufttemperaturen waren um die Antarktis, wo die Meereisbedeckung weiterhin viel geringer als normal war, und in weiten Teilen des Südatlantiks, des Indischen Ozeans und des Pazifischen Ozeans ungewöhnlich hoch. Auch in den meisten Regionen der Tropen und im Nordpazifik war der Juli sehr warm, mit besonders hohen Temperaturen östlich von Japan.
Im Westen und Südwesten des südlichen Südamerika, vor Westaustralien, südwestlich der mexikanischen Halbinsel Baja California, nordöstlich von Island und in geringerem Masse auch in mehreren anderen Regionen lagen die Temperaturen unter dem Durchschnitt.
Aussergewöhnlich hohe Meeresoberflächentemperaturen
Zum aussergewöhnlich warmen Juli auf der ganzen Welt trug eine lange Periode ungewöhnlich hoher Meeresoberflächentemperaturen bei. Ab April blieben die durchschnittlichen täglichen Meeresoberflächentemperaturen weltweit auf einem für diese Jahreszeit rekordverdächtigen Niveau. Ab Mitte Mai erreichten sie für diese Jahreszeit noch nie dagewesene Werte. Den ERA5-Daten zufolge erreichte der Tageswert am 31. Juli mit 20,96 °C ein Allzeithoch und übertraf damit den bisher höchsten jemals gemessenen Wert von 20,95 °C am 29. März 2016 knapp um 0,01 °C.