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Der Frost lässt auf sich warten
Im Mittelland wurde in diesem Herbst noch an keiner Station Frost verzeichnet. In diesem Meteoblog begeben wir uns auf Spurensuche nach den Ursachen.
Wetter
Im Mittelland wurde in diesem Herbst noch an keiner Station Frost verzeichnet. In diesem Meteoblog begeben wir uns auf Spurensuche nach den Ursachen.
In der Meteorologie unterscheidet man zwischen Luftfrost, bei dem die negative Temperatur auf 2 Meter Höhe gemessen wird und Bodenfrost, bei dem die negative Temperatur auf 5 cm über Gras gemessen wird.
Die Lufttemperatur, gemessen in zwei Metern Höhe, ist im Mittelland seit dem vergangenen Frühjahr noch nicht unter die Nullgradgrenze gesunken. Schweizweit sind Meiringen (-0.7 Grad) und Magadino (seit heute: -0.1 Grad) die einzigen Stationen unterhalb von 600 Metern mit Luftfrost.
Es ist allerdings nicht ungewöhnlich, dass die ersten Frosttage Anfang November noch auf sich warten lassen. Für viele Stationen liegt der Median um den heutigen Tag (50% aller Frosttage liegen vor, die anderen 50% nach diesem Datum).
Bei den 5 cm über Gras gemessenen Temperaturen sieht das allerdings anders aus. Da gab es diesen Herbst bereits eine Hand voll Stationen, die unter die Nullgradmarke tauchten.
MeteoSchweiz warnt vor mässigem (-4 bis 0 Grad) und starkem Bodenfrost (kälter als -4 Grad) zwischen dem 15. März und 31. Oktober. Ausserhalb dieser Zeitspanne sind die Auswirkungen des Bodenfrosts gering, respektive ist Frost üblich.
Bisher sorgte ein milder Oktober und eine sehr stabile Hochdrucklage für das Ausbleiben von Luftfrost. Dabei waren der häufige Nebel- und Hochnebel entscheidend, warum die Temperatur auf 2 Metern noch nicht unter Null gefallen ist.
In einem früheren Blogbeitrag haben wir grafisch aufgezeigt, wie eine nächtliche Wolkenschicht aufgrund ihrer Gegenstrahlung für höhere Temperaturen am Boden sorgt.
Die seit Ende Oktober installierte, stabile Hochdrucklage sorgte jedoch nebelbedingt nicht nur für milde Nachttemperaturen, sondern auch für ein deutliches Sonnendefizit in tiefen Lagen.
Das Extrem stellt mit lediglich 3.2 Sonnenstunden Hallau dar. Ganz anders war das in den Berglagen, hier konnte die Sonne im November praktisch uneingeschränkt scheinen. In der sehr milden Luftmasse konnten anfangs Monat sogar noch einige Temperatur-Rekorde verzeichnet werden.
Luftfrosttage werden weiter auf sich warten lassen: Am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag wird zwar kühlere Luft zur Schweiz geführt, jedoch verhindert eine weitgehend bewölkte Nacht die Entstehung von Luft- und Bodenfrost. Zur Wochenmitte wird in der Höhe wieder wärmere Luft herangeführt, und die erneut aufkommende Bise zusammen mit ausgedehntem Hochnebel dürfte weiterhin für positive Nachttemperaturen sorgen.