3. Bedingung: Anthropogener Einfluss/Industrie
Für die Entstehung von Industrieschnee benötigt es einen anthropogenen Faktor. Dabei wichtig sind Anlagen, welche grosse Mengen an Wasserdampf ausstossen, wie zum Beispiel Kehrichtverbrennungsanlagen oder Papierfabriken.Doch nicht nur eine Menge Wasserdampf ist notwendig, sondern auch kleinste Staub- oder Russpartikel, welche als Kondensationskeime (Aerosole) wirken.
Aerosole sind wichtige Bestandteile in der Atmosphäre, denn sie sind massgeblich an der Wolken- und Niederschlagsbildung beteiligt.
In der Nähe von Industriebetrieben werden nun grosse Mengen an Wasserdampf ausgestossen. Der Dampf, welcher auch Staub- und Russpartikel (Aerosole) enthält, gelangt nun in die Hochnebel- oder Nebelschicht und wird aufgrund der darüberliegenden Inversion daran gehindert weiter aufzusteigen. Es führt so zu einem erhöhten Wasserdampfgehalt der Luftschicht. Die zusätzlich zugeführten Aerosole dienen als Kondensationskeime und die unterkühlten Nebeltröpfchen können sich daran anlagern und Eiskristalle bilden.
Genauer betrachtet besteht der Industrieschnee meist aus kurzen Nadeln und nicht wie beim natürlichen Schnee aus schönen sechseckigen Schneeflocken. Natürlicher Schnee entsteht viel weiter in der Höhe und hat so mehr Zeit anzuwachsen. Beim Industrieschnee fehlt aufgrund der kurzen Fallhöhe die Entwicklungszeit und darum fallen meist eher kleine und nadelförmige Schneekristalle zu Boden.