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März mit Frühling, Winter und häufigem Föhn
MeteoSchweiz-Blog | 28. März 2025

Im ersten Märzdrittel hielt der Frühling Einzug mit viel Sonnenschein und sehr milden Verhältnissen. Gegen Monatsmitte brachte ein winterliches Intermezzo Schnee bis in tiefere Lagen. Über den ganzen Monat hinweg war der Föhn im Wallis und am Alpennordhang ein häufiger Gast.

Gebirgslandschaft mit Schnee, blauem Himmel und Föhnwolken
Wunderbare Föhnstimmung in der Lenk im Simmental am 22. März 2025. (Meteomeldung/App)
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Das landesweite Mittel der Märztemperatur beträgt aktuell 2,8 °C (Stand: 27.03.2025). Damit liegt der März momentan 1,5 °C über der Norm 1991–2020 und auf Rang 11 in der Liste der mildesten Märzmonate seit Messbeginn 1864.

Auf der Alpennordseite oberhalb von 1000 m stieg der März 1,7 °C über die Norm. Unterhalb von 1000 m wurde die Norm um 1,5 °C überschritten. Für die Alpensüdseite ergibt das Gebietsmittel 0,7 °C über der Norm.

In den Föhngebieten des Alpennordhangs war es lokal einer der fünf mildesten Märzmonate seit Messbeginn. Andermatt meldete Rang 3, Davos Rang 4 und Altdorf Rang 5 seit Messbeginn 1864.

Der März ist im heutigen Klima in der Schweiz durchschnittlich 3,0 °C wärmer als während der vorindustriellen Referenzperiode 1871–1900 (roter Klimatrend in Abbildung 1).

Liniengrafik zur Märztemperatur in der Schweiz.
Abb. 1: Die Märztemperatur in der Schweiz seit Messbeginn 1864. Sie liegt aktuell bei 2,8 °C. Das liegt 1,5 °C über der Norm 1991–2020 (grüne unterbrochene Linie). Die rote Linie zeigt den Klimatrend. Die roten unterbrochenen Linien zeigen die Unschärfe des Klimatrends. Stand 27.03.2025.

Sonniges und mildes erstes Monatsdrittel

Vom 2. bis am 9. März war das Wetter in der Schweiz hochdruckbestimmt. In allen Landesteilen gab es viel Sonnenschein. Die Sonnenscheindauer erreichte in dieser Periode verbreitet 80 bis knapp 100 % der maximal möglichen Sonnenscheindauer.

Ab dem 5. März stiegen die Tageshöchstwerte verbreitet auf 15 °C und mehr. In den Föhntälern erreichten die Höchstwerte lokal 17 bis 19 °C.

Die Wärme erreichte ihr Maximum am 9. März. In den Föhntälern der Alpennordseite, aber auch im zentralen und östlichen Mittelland sowie am Nordrand der Schweiz wurden Tageshöchstwerte von 17 bis leicht über 20 °C registriert. Aigle meldete mit 20,2 °C den höchsten Wert für die erste Märzhälfte seit Messbeginn 1981. In Ebnat-Kappel war es mit 19,4 °C der zweithöchste Wert in der ersten Märzhälfte seit Messbeginn 1976.

Winterliches Intermezzo

Ab dem 10. März floss aus Südwesten feuchte und zunehmend kühle Luft zur Schweiz. Auf der Alpensüdseite gab es in höheren Lagen einen kräftigen Neuschneeschub. Während der über mehrere Tage anhaltenden Schneefälle wuchs die Schneedecke in San Bernardino um rund 60 cm an. Mitte März erreichte die Schneehöhe mit 140 cm den bisherigen Höchststand im laufenden Winter 2024/25 (Abb. 2).

Auf der Alpennordseite fiel vom 13. auf den 14. März Neuschnee bis gegen 600 m hinunter. In mittleren Lagen gab es regional grössere Mengen. Vrin in der Val Lumnezia meldete eine Tagessumme von 63 cm. Vella im Valsertal erhielt 38 cm.

Liniengrafik zur Höhe der Schneedecke in San Bernardino.
Abb. 2: Verlauf der Schneehöhe im aktuellen Winter 2024/25 in San Bernardino im Vergleich zum Vorwinter 2023/24 und zum Mittel der Jahre 1991−2020. Stand 27.03.2025.

Wieder sonnig und mild

Vom 18. bis am 20. März gab es in der Schweiz unter Hochdruckeinfluss verbreitet reichlich Sonnenschein. Im Wallis, im Engadin und auf der Alpensüdseite war bereits der 17. sonnig, wobei sich die Sonne im Süden am 18. kaum zeigte. Das Hoch über dem Balkan schob eine kompakte Wolkenschicht an den Alpensüdhang.

Mit der Frühlingssonne wurde es in vielen Gebieten wieder sehr mild. Am 20. März erreichten die Tageshöchstwerte nördlich der Alpen sowie in den Föhntälern der Alpennordseite 17 bis 20 °C. Vaduz meldete knapp 21 °C. Auf der Alpensüdseite lagen die Tageshöchstwerte derweil zwischen 14 und 16 °C.

Saharastaub

Mit einer Südwestströmung gelangte ab dem Abend des 20. März Warmluft mit Saharastaub nach Mitteleuropa. Am späteren Abend wurde auf dem Jungfraujoch in den Aerosolmessungen der Beginn eines Saharastaubereignisses detektiert. Der Saharastaub sorgte am 21. März in den Alpen für eine merkliche Trübung der Atmosphäre.

Regional föhnreicher März

Im Wallis sowie am zentralen und östlichen Alpennordhang war der Föhn an vielen Tagen präsent. Am Walliser Messstandort Visp blies er am 1. März, an den Tagen vom 5. bis am 12. sowie an den Tagen vom 18. bis am 24. März. Insgesamt registrierte Visp an 16 Tagen Föhnaktivität.

Die vielen Tage mit Föhn ergaben auch viele Föhnstunden. Chur meldete 186, Visp 175, Altdorf 126 und Vaduz 125 Föhnstunden (Stand 27.03.2025). An allen vier Standorten war es Rang 2 in der Liste der föhnreichsten Märzmonate seit Beginn der automatischen Messungen im Jahr 1981.

Säulengrafik zu den Föhnstunden im März in Visp.
Abb. 3: Föhnstunden im März in Visp 1981−2025. Der März 2025 brachte in Visp 16 Tage mit Föhn und insgesamt 175 Föhnstunden. Stand 27.03.2025.

Der Föhn brachte lokal recht hohe Windspitzen. In Altdorf erreichten sie am 9. März rund 100 km/h und am 21. März rund 120 km/h. Deutlich tiefer lagen die Höchstwerte in Vaduz und Visp mit 70 bis 90 km/h und in Chur mit knapp 65 km/h.

Verbreitet wenig, im Süden reichlich Niederschlag

Der März verlief in den meisten Gebieten der Schweiz ausgesprochen niederschlagsarm. Die Monatssummen blieben bis am 26. März vielerorts unter 35 % der Norm 1991−2020. Lokal erreichten die Werte auch weniger als 20 % der Norm.

Auf der Alpensüdseite fielen überdurchschnittliche Niederschlagssummen, dies auch Dank der häufigen Südföhnlagen. Stabio im Südtessin verzeichnete bis am 26. März 230 % der Norm 1991−2020. In Comprovasco im Nordtessin waren es rund 160 % der Norm.

Schweizerkarte zur Niederschlagsverteilung im März.
Abb. 4: Räumliche Verteilung der Niederschlagssummen im März 2025, dargestellt in % der Norm 1991−2020. Stand 26.03.2025.

Die Frühlingsvegetation hat einen Vorsprung von fast 2 Wochen

Die Haselsträucher blühten Anfang März hauptsächlich in Höhenlagen oberhalb von 800 m. Die letzte Beobachtung zur Haselblüte wurde am 10. März gemacht. Insgesamt blühten die Haselsträucher in diesem Jahr 10 Tage früher als im 30-jährigen Mittel von 1991−2020.  Das ist früh, deutlich früher war die Haselblühte jedoch in den beiden Jahren 2023 und 2024 mit einem Vorsprung von 22 beziehungsweise 19 Tagen.

Biene auf einer Weidenblüte.
Abb. 5: Frühlingserwachen auch bei den Insekten. Bienen fliegen ab ungefähr 8 Grad Aussentemperatur. Am 7. März fanden sie schon reichlich Pollen- und Nektarnahrung an blühenden Weiden. Foto: Regula Gehrig

Ab der letzten Februarwoche wurde blühender Huflattich beobachtet. An sonnigen, milden Standorten blühte er schon Ende Februar auf über 1000 m. Auch im März trafen Beobachtungen vom Flachland bis über 1000 m ein. Der Huflattich blühte im März mit einem Vorsprung von 13 Tagen auf das Mittel.

Ab Anfang März konnten blühende Buschwindröschen entdeckt werden. Es sind typische Frühblüher in Wäldern, welche das Licht nutzen, solange die Bäume noch kein Laub tragen. Sie benötigen viel Licht für ihre Wachstum und schliessen ihren ganzen Lebenszyklus schon im Frühling ab, bevor die Wälder mit zunehmender Belaubung der Bäume zu dunkel werden. Auch die Buschwindröschen blühten im März vom Flachland bis über 1000 m mit einem Vorsprung von 14 Tage auf das Mittel.

Weisse Blüten der Buschwindröschen auf dem Waldboden.
Abb. 6: Buschwindröschen bedecken den Waldboden als weissen Blütenteppich. Foto: 23. März 2025, Regula Gehrig.

Mildes Wetter ab dem 20. März begünstigte das Aufblühen der Frühlingsvegetation. Erste Meldungen vom Blühbeginn der Kirschbäume trafen aus dem Wallis ab dem 20. März ein, 12 bis 13 Tage früher als im Mittel. Auch wurde vereinzelt die Blattentfaltung der Hasel, der Rosskastanie und der Blühbeginn der Birke beobachtet. In den nächsten Tagen wird sich die Frühlingsvegetation schnell weiterentwickeln.

Der definitive Bericht zum März 2025 ist ab dem 10. April 2025 in der Rubrik Publikationen verfügbar.

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