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Die August-Hitzewelle endete ohne bemerkenswerte Rekorde
MeteoSchweiz-Blog | 20. August 2025

Zwischen dem 7. und 18. August wurden in tiefen Lagen im Mittelland und auf der Alpensüdseite immer wieder Tagesmaxima von 30 °C und mehr registriert. Lokal gab es während einer bis zwei Wochen fast kontinuierlich Hitzetage. Temperaturrekorde blieben jedoch bis auf wenige Ausnahmen in diesem August aus.

Sonnenstrahlen im Wald
Am 12.8. - einem der heissesten Tage im diesjährigen August - suchten wohl viele etwas Abkühlung im Wald. So auch die Person, von der dieses Bild stammt. (Meteomeldungen/MeteoSchweiz-App)
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Nach dem kühlen Start in den August begann die Hitze verbreitet ab dem 7. oder 8. August. Die Tagesmitteltemperaturen stiegen bis zum 16. August verbreitet 5 °C oder mehr über den Referenzwert der Periode 1991-2020 und erreichten am 12. und 13. August im Jura und in Berglagen Abweichungen von 9 °C und mehr.

Eine der wärmsten 10-Tagesperioden für einen August

Dementsprechend hoch waren die Mitteltemperaturen über die zehn wärmsten aufeinanderfolgenden Tage in diesem August. Sie gehörten auch in den langen Messreihen von MeteoSchweiz zu den zwei bis fünf wärmsten 10-Tagesperioden in einem August seit Messbeginn. In Lugano wurde in diesem August mit einem Temperaturmittel von 26,2 °C die zweitwärmste 10-Tagesperiode seit Messbeginn 1864 registriert. Die gleiche Temperatur wurde schon im August 2023 erreicht. Der Rekordwert in Lugano aus dem Jahr 2003 war 1,1 °C höher, der vierte Rang aus dem Vorjahr war nur geringfügig unter dem diesjährigen Wert. Durchschnittstemperaturen über zehn Tage über 25 °C wurden in Lugano vor 2000 kaum je erreicht, sind heutzutage aber eher die Regel als die Ausnahme.

In Bern/Zollikofen und Genève/Cointrin erreichte die wärmste 10-Tagesperiode in diesem August den 3. Rang seit Messbeginn. Hier waren 2023 und 2003 deutlich wärmer. Auch in höheren Lagen gehörte die wärmste 10-Tagesperiode in diesem August zu den fünf wärmsten, so z.B. auf dem Säntis und in Samedan. Alle Messstandorte zeigen eine deutliche Häufung warmer 10-Tagesperioden im August in den letzten 20 Jahren.

Kaum neue Temperaturrekorde

Die Hitzewelle bis am 18. August 2025 brachte keinen neuen Höchstwert bei den Tagesmaximum-Temperaturen. Einzig in Adelboden wurde am 9. August der bisherige Rekord von 29,5 °C vom 24. August 2023 egalisiert. In tiefen Lagen wurden die Rekordwerte aus den Jahren 2003 und 2023 mit Werten über 37 °C nirgendwo erreicht. Die höchsten Werte in diesem August lagen zwischen 35 und 36,4 °C.

Vereinzelte Rekorde wurden auch bei den Tagesminima in Berglagen erneut getroffen: Am Messstandort Pilatus wurde der Rekordwert von 17,1 °C nach dem August 2012 erneut erreicht, auf dem Grimsel Hospiz wurden die 14,5 °C aus dem August 2023 egalisiert. Nur die Station Gütsch Andermatt meldete einen neuen Rekord der Minimumtemperatur von 15,2 °C. Der alte Rekord von 14,9 °C stammte ebenfalls aus dem Jahr 2023.

Sommerrekorde in der Schweiz

Viele Hitzetage im Juni und August, Pause im Juli

Das weitgehend hochdruckbestimmte Wetter im Juni und in den ersten zwei Augustdritteln sorgte für viele Tage mit Tagesmaximum-Temperaturen von 30 °C und mehr, über den gesamten Sommer betrachtet. Den Mai ebenfalls eingerechnet waren es in Genève/Cointrin bis am 18. August 35 Hitzetage, in Lugano 31, in Basel 22 und in Bern/Zollikofen 18 Hitzetage. Die Hitzetage fielen dabei primär auf die Monate Juni und August. Im Juli – wann viele Leute in den Ferien weilten – machte die Hitze weitgehend Pause.

Ein ähnliches Bild zeigte sich im Hitzesommer 2003. Auch da waren Juni und August besonders heiss, wobei der Juli etwas weniger zur Gesamtzahl an Hitzetagen beitrug. In Genf wurden 2003 insgesamt 50 Hitzetage verzeichnet (Mai-September), 15 mehr als bisher in diesem Sommer. In Lugano waren es 2003 47 Hitzetage, in Bern/Zollikofen 29. In Basel hält der Zeitraum Mai-September 1947 mit 43 Tagen von 30 °C und mehr den Rekord.

Der langfristige Trend ist klar. Hitzeperioden wurden in den letzten Jahrzehnten intensiver und dauern immer länger. Wenn der Mensch die Treibhausgasemissionen nicht drastisch senkt, wird sich diese Entwicklung im 21. Jahrhundert weiter fortsetzen.

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