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Klimabulletin Juni 2025
Publikation

Die Schweizer Mitteltemperatur im Juni 2025 lag 3.8 °C über der Referenzperiode 1991-2020 und belegte damit kurz vor Monatsende den 2. Rang seit Messbeginn 1864. Regional wurden weniger als 50 % eines durchschnittlichen Juniniederschlags verzeichnet. Die Sonnenscheindauer im Juni 2025 war im ganzen Land überdurchschnittlich. Mancherorts gab es mehr als 140 % der Sonnenscheindauer der Referenzperiode.

(Nach einem lokal nassen ersten Junidrittel folgten zahlreiche Hitzetage. Die hohen Temperaturen blieben bis zum Monatsende. (Bild: Meteomeldungen / MeteoSchweiz-App))
AutorenMeteoSchweiz / MétéoSuisse / MeteoSvizzera
AusgabeProvisorisches Bulletin
Jahr2025
TypBerichte & Bulletins
  • Klima
  • Klimabulletin Juni 2025 (PDF, 5.9 MB)

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Das Monatsbulletin von MeteoSchweiz beschreibt den Zustand des Schweizer Klimas im aktuellen Monat, vergleicht diesen mit der momentan gültigen Referenzperiode 1991-2020 gemäss Vorgabe der Weltorganisation für Meteorologie WMO und ordnet ihn in den historischen Kontext seit Messbeginn 1864 ein.

Die tägliche Produktion des Bulletins startet ab dem fünftletzten Tag des Monats. Bis zum Monatsende basieren die Angaben im Bulletin auf provisorischen Daten. Landesweite Angaben zu Temperatur berücksichtigen die Prognose bis zum Monatsende mit den dazugehörigen Unsicherheiten. Lokale und regionale Informationen beziehen sich auf den bisherigen Monatsverlauf.

Das definitive Bulletin ist ab dem 10. Juli hier verfügbar.

Publikationsdatum: 30. Juni 2025

Monatsbilanz

Temperatur

Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020

Die landesweit gemittelte Monatstemperatur im Juni 2025 betrug 16.4 °C. Dies entspricht einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von +3.8 °C. Bei diesen Angaben wurde die Prognose bis zum Monatsende berücksichtigt.

Die Temperatur im Juni 2025 lag schweizweit über der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen +2.4 °C und +4.5 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von +3.0 °C bis +4.0 °C aufwies. Diese Angaben entsprechen lokalen Mittelwerten über die bisherigen Tage im Juni und können sich bis zum Monatsende noch leicht ändern.

Abbildung 1 zeigt die provisorische Monatsmitteltemperatur und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Juni 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen die Monatsmitteltemperaturen (links) und die Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Monatsmitteltemperaturen (links) und Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 in °C (rechts) für den Juni 2025. Monatsmitteltemperaturen über 0 °C sind rot, Werte unter 0 °C sind blau eingefärbt (linke Grafik). Liegen die Monatsmitteltemperaturen über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche rot, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Temperaturen blau dargestellt (rechte Grafik).

Die höchsten positiven Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Alpennordhang, Nord- und Mittelbünden und Wallis. Beispiele für Messstandorte sind Le Moléson und Weissfluhjoch (siehe Tabelle 1). Die kleinsten positiven Abweichungen stammten aus der Region Alpensüdseite (z.B. die Stationen Magadino / Cadenazzo und Poschiavo / Robbia). In höheren Lagen waren die Abweichungen zur Referenzperiode grösser als in den tiefergelegenen Regionen der Schweiz.

Tabelle 1 zeigt Monatsmittelwerte der Temperatur an ausgewählten Stationen.

Station Höhe [m ü.M.] Monatsmittel [°C] Referenz [°C] Abweichung [°C]
Basel / Binningen 316 21.4 18.2 +3.2
Bern / Zollikofen 553 20.3 16.9 +3.4
Zürich / Fluntern 556 20.4 17.1 +3.3
Genève / Cointrin 411 21.8 18.3 +3.5
Engelberg 1036 17.5 13.8 +3.7
Le Moléson 1974 12.9 8.6 +4.3
Sion 482 21.9 19.0 +2.9
Davos 1594 14.5 11.0 +3.5
Weissfluhjoch 2691 8.3 3.9 +4.4
Samedan 1709 13.4 10.5 +2.9
Lugano 273 23.5 20.4 +3.1
Magadino / Cadenazzo 203 22.5 20.1 +2.4
Poschiavo / Robbia 1078 17.4 14.9 +2.5

Tabelle 1: Monatsmitteltemperatur für den Monat Juni an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, das aktuelle Monatsmittel, der Referenzwert (1991-2020) und die Abweichung zur Referenzperiode angegeben.

Verlauf der Monatsmitteltemperatur für den Juni, dargestellt als Abweichungen vom 30-jährigen geglätteten Mittel (lokale lineare Regression LOESS, schwarze Linie). Rote Balken zeigen Werte über dem geglätteten Mittel, blaue Balken entsprechen Werten unterhalb des geglätteten Mittels.
Verlauf der Monatsmitteltemperatur für den Juni, dargestellt als Abweichungen vom 30-jährigen geglätteten Mittel.

Entwicklung seit Messbeginn 1864

Die landesweite Monatsmitteltemperatur im Juni 2025 belegte bis kurz vor Monatsende den 2. Rang seit Messbeginn 1864. Der bisher wärmste Juni stammt aus dem Jahr 2003. Der damalige Juni erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 17.3 °C, bei einer Abweichung von +4.7 °C zur Referenzperiode 1991-2020.

Die Monatsmitteltemperatur im Juni 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 90 Jahren den 1. Rang der wärmsten Junimonate: Jungfraujoch 2.5 °C (bisheriger Rekord: 2.2 °C, 2003). Das ist ein vorläufiger Rekordwert. Der Messwert, der Rang und die Anzahl der Stationen mit Rekorden kann bis zum Monatsende noch ändern.

Der globale Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Die Temperatur steigt seit der vorindustriellen Zeit in allen Jahreszeiten an. Auch im Juni ist der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 signifikant. Die Monatsmitteltemperatur im Juni ist in den letzten gut 140 Jahren um 4.1 °C (3.0 bis 5.1 °C) gestiegen.

Mit der Monatsdurchschnittstemperatur von aktuell 16.4 °C liegt der Juni 2025 über dem jährlichen Schwankungsbereich des aktuellen Klimas. Der Monat war damit für das aktuelle Klima aussergewöhnlich warm.

Niederschlag

An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 30 % und 172 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 40 % bis 110 % aufwies. Diese Angaben entsprechen lokalen Werten über die bisherigen Tage im Juni und können sich bis zum Monatsende noch ändern.

Die grössten Niederschlagsmengen im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichnete die Region Jura. Beispiele für Messstandorte mit vergleichweise grossen Niederschlagssummen sind Delémont und Rünenberg (siehe Tabelle 2). Die geringsten Niederschlagsmengen stammten aus den Regionen Alpennordhang und Wallis (z.B. die Stationen Ulrichen und Visp).

Abbildung 3 zeigt die monatliche Niederschlagssumme und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Juni 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen die Monatssummen des Niederschlags (links) und das Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Monatliche Niederschlagssumme in mm (links) und Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 in % (rechts) für den Juni 2025. Liegen die Monatsniederschläge über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche bläulich, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen sind braun dargestellt (rechte Grafik).

Die Monatssumme des Niederschlags im Juni 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 150 Jahren den 1. Rang der niederschlagsärmsten Junimonate: Thun 28.5 mm (bisheriger Rekord: 30.8 mm, 1902). Das ist ein vorläufiger Rekordwert. Der Messwert, der Rang und die Anzahl der Stationen mit Rekorden kann bis zum Monatsende noch ändern.

Tabelle 2 zeigt die Monatsniederschlagssummen und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.

Station Höhe [m ü.M.] Monatssumme [mm] Referenz [mm] Verhältnis zur Referenz [%]
Basel / Binningen 316 113.3 87 130
Delémont 439 141.9 91 156
Rünenberg 611 138.3 101 137
Bern / Zollikofen 553 53.4 102 52
Zürich / Fluntern 556 91.9 128 72
Genève / Cointrin 411 45.5 83 55
Engelberg 1036 90.4 179 51
Sion 482 45.7 48 95
Visp 639 13.3 44 30
Ulrichen 1346 30.4 95 32
Davos 1594 104.2 129 81
Samedan 1709 102.6 91 113
Lugano 273 73.2 172 43

Tabelle 2: Niederschlagssumme für den Monat Juni an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.

Sonnenscheindauer

Die monatliche Sonnenscheindauer im Juni 2025 lag schweizweit über der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 106 % und 160 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 120 % bis 140 % aufwies. Diese Angaben entsprechen lokalen Werten über die bisherigen Tage im Juni und können sich bis zum Monatsende noch ändern.

Am meisten Sonnenschein im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 erhielten die Regionen Alpennordhang und Nord- und Mittelbünden. Beispiele für Messstandorte mit mehr Sonnenschein sind Napf und Pilatus (siehe Tabelle 2). Die geringste Sonnenscheindauer im Vergleich zur Referenz verzeichneten die Regionen Wallis und Alpensüdseite (z.B. die Stationen Cimetta und Locarno / Monti).

Die monatliche Sonnenscheindauer im Juni 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 120 Jahren den 2. Rang der sonnigsten Junimonate: Luzern 282.6 h (Rekord: 299.7 h, 2023). Das ist ein vorläufiger Rekordwert. Der Messwert, der Rang und die Anzahl der Stationen mit Rekorden kann bis zum Monatsende noch ändern.

Tabelle 3 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.

Station Höhe [m ü.M.] Monatssumme [h] Referenz [h] Verhältnis zur Referenz [%]
Basel / Binningen 316 270.1 212 127
Bern / Zollikofen 553 280.7 223 126
Zürich / Fluntern 556 283.5 207 137
Genève / Cointrin 411 292.2 246 119
Engelberg 1036 234.8 158 149
Pilatus 2105 233.7 146 160
Napf 1404 271.5 173 157
Sion 482 278.2 254 110
Davos 1594 228.1 171 133
Samedan 1709 223.9 186 120
Lugano 273 251.6 229 110
Cimetta 1661 241.4 228 106
Locarno / Monti 367 256.7 238 108

Tabelle 3: Sonnenscheindauer für den Monat Juni an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.

Wetterereignisse

Lokal sehr nasser Junibeginn

Auf der Alpensüdseite fiel in den ersten sieben Junitagen lokal massiv mehr Regen als in einem durchschnittlichen Junimonat zusammenkommt. Auf der Alpennordseite meldeten einzelne Messstandorte etwas mehr als eine durchschnittliche Junisumme.

Weiterführende Informationen

Dunstige Pfingsten durch Rauchpartikel von kanadischen Waldbränden

Am Pfingstsonntag, 8. Juni trug der Jetstream Rauchpartikel zur Schweiz, welche von über mehrere Wochen anhaltenden Waldbränden in Kanada stammten. Diese Rauchpartikel sorgten bei uns für einen milchigen Himmel und zunächst in den Bergen für teilweise schlechte Fernsicht. Im Verlauf der darauffolgenden Woche sank diese Schicht mit hohem Feinstaubgehalt unter Hochdruckeinfluss zunehmend ab, durch den trockenen Dunst lag die Sicht dann auch in tiefen Lagen teilweise unter 10 km.

Weiterführende Informationen

Rückblick auf die heftigen Gewitter vom 15. Juni 2025

Wir ziehen Bilanz zu den gestrigen Gewittern, welche auf der Alpennordseite Starkniederschlag, meist kleinkörnigen Hagel und teils heftige Sturmböen mit sich brachten. Besonders stark betroffen waren Teile des Jurasüdfuss.

Weiterführende Informationen

Viele Hitzetage

Kurz vor Monatsmitte wurde es im Juni 2025 erstmals heiss. Ab dann blieben die Temperaturen bis zum Monatsende teilweise weit über dem Durchschnitt und erreichten in tieferen Lagen an vielen Tagen 30 °C und mehr. Am 13. und 14. Juni wurden verbreitet in tieferen Lagen und in den Föhntälern Hitzetage registriert. In Visp kletterte das Thermometer am 13. Juni auf 34,9 °C. Eine solch hohe Temperatur wurde an dieser Station seit Messbeginn 1959 noch nie so früh im Jahr registriert. Auch in Basel/Binningen, Genève/Cointrin, Buchs, Würenlingen, Schaffhausen und Ilanz wurden Maximaltemperaturen über 33 °C gemessen. Vom 21. bis 25. Juni wurden erneut Tage mit Höchstwerten von 30 °C und mehr verzeichnet. Eine Hitzewelle wird regional für den Zeitraum vom 27. bis 30. Juni erwartet. Damit dürfte rund ein Drittel aller Tage im Juni 2025 an tiefgelegenen Standorten die 30-Grad-Marke übertroffen haben. Das ist weit mehr als in der Referenzperiode 1991-2020. Mehr Informationen dazu folgen im definitiven Junibulletin am 10. Juli.

Vegetation und Pollen

Vegetationsentwicklung im Juni

Die Vegetation hatte im Juni einen Vorsprung von etwas über einer Woche auf das langjährige Mittel. Sommer- und Winterlinden blühten im Flachland, während blühender Schwarzer Holunder und Margeriten in höheren Lagen zu finden waren. Die ersten Beeren des Roten Holunders reiften sehr früh.

Weiterführende Informationen

Monatsverlauf wichtiger Messgrössen

Abbildung 4 zeigt den täglichen Verlauf einiger wichtiger Messgrössen im Juni 2025 beispielhaft für eine Station in den Niederungen und einen Messstandort in erhöhter Lage.

test
Monatsverlauf der Lufttemperatur (Tagesmittel und Tagesmaxima/-minima), Tagessumme der Sonnenscheindauer und des Niederschlags und höchste Böenspitzen pro Tag an den Stationen Zürich / Fluntern und Engelberg für den Juni 2025. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Referenzwert 1991‒2020 dargestellt.