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Nordstaulage

Eine Nordstaulage beschreibt die meteorologische Lage mit starken Niederschlägen dem Alpennordhang entlang.

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Voraussetzung für eine Nordstaulage ist eine dynamische Situation mit einer Strömung, die nahezu senkrecht zur Alpenkette verläuft, verbunden mit einer erheblichen Feuchtigkeitszufuhr durch eine oder mehrere Fronten.

Der Stau an den Nordhängen der Alpen führt zu starker Bewölkung und Niederschlägen.

Die aktivsten und niederschlagsreichsten Nordstaulagen sind entweder mit einer aktiven Warmfront oder mit einer Kaltfront mit anschliessendem aktiven Trog verbunden. Auch eine Abfolge von Warm- und Kaltfronten ist möglich. Kommt die Luft in senkrechter Richtung an den Alpen an, wird sie zum Aufsteigen gezwungen. Diese Aufwärtsbewegung dehnt die Luft aus und kühlt sie ab, wodurch der in der Luft enthaltene Wasserdampf kondensiert. Die dadurch gebildeten Wolken erzeugen an den exponierten Nordhängen der Alpen erhebliche Niederschläge. Je länger die feuchte Strömung anhält, desto häufiger kann es am Nordhang der Alpen zu Niederschlägen kommen. Südlich der Alpen sinkt die Luft ab und trocknet aus, was eine Föhnströmung verursacht. Das Wetter ist im Allgemeinen trocken und leicht bewölkt. Die Alpensüdseite bleibt daher in einer solchen Situation meist trocken, es kommt höchstens zu vereinzelten Niederschlägen aus dem Norden.

Die Niederschlagssummen variieren je nach Anströmungsrichtung in der Höhe aus zwei Gründen: Erstens sind je nach Anströmungsrichtung nicht alle Regionen des Alpennordhangs gleichmässig betroffen. Zweitens bestimmt die Strömungsrichtung, woher die über die Alpen transportierte Luft kommt. Eine Strömung, die stärker nach Westen ausgerichtet ist kommt vom Atlantik und wird deutlich feuchter sein, als eine Strömung aus dem polaren Norden. Es gibt daher drei Hauptvarianten von Nordstaulagen: Weststau, Nordweststau und Nordstau.

Stau durch Westströmung

Wenn die Strömung aus Westen vom Atlantik kommt, wird oft sehr feuchte und milde Luft zu den Alpen geführt. Die dieser Strömung besonders ausgesetzten Gebiete sind das Unterwallis, Chablais und der Kamm der Berner Alpen. Auch die zentralen und östlichen Voralpen können bei aktivem Westwetter am stärksten von Niederschlägen betroffen sein.

Stau durch Nordwestströmung

Bei nordwestlicher Anströmung wird feuchte und kühle Luft bis zu den Alpen geführt. Oft führen solche Stausituationen zu den höchsten Niederschlagssummen, da die Strömung fast senkrecht zu den Alpen verläuft. Der gesamte Alpennordhang ist starken Niederschlägen ausgesetzt, von den Waadtländer Alpen über die Berner Alpen und die Zentralalpen bis ins Toggenburg.

Staulagen mit Nordströmung

Bei einer Anströmung aus Norden ist die Luft, die zu den Alpen geführt wird, deutlich weniger feucht und auch kälter. Dadurch sind die damit verbundenen Niederschläge geringer und die Stausituation betrifft vor allem die Nordhänge der Zentral- und Ostalpen – vom Jungfraumassiv über die Glarner Alpen bis insToggenburg.