Die Nordwestlage ähnelt einer Westströmung, die Mittelpunkte des Geschehens (Hochs, Tiefs) verlagern sich jedoch. Die Schweiz liegt in einer Nordwestströmung, wenn sich das Azorenhoch über dem nahen Atlantik in Richtung Norden ausdehnt und sich ein Tief zwischen Skandinavien und Osteuropa befindet. Diese Strömung trägt kühle und feuchte polare Meeresluft in die Schweiz. Die Niederschläge sind seltener, wenn die Strömung durch Hochdruck bestimmt ist. Umgekehrt regnet es häufiger, wenn die Strömung durch Tiefdruck bestimmt ist. Wenn sich die Strömung in nördlichere Richtung dreht, wird kalte arktische Luft in die Schweiz getragen. Eine solche Nordströmung ist in der Regel weniger feucht als eine Nordwestströmung.
Häufige Bewölkung und Schnee im Winter
Im Winter sind Nordwestlagen am häufigsten und dynamischsten. Das Wetter ist auf der Alpennordseite üblicherweise wolkig, mit häufigeren Niederschlägen entlang der Voralpen und des Juras. Dabei kann es zu ergiebigen Schneefällen kommen. Die Temperaturen liegen nahe bei den Durchschnittswerten; Schnee kann bis in tiefe Lagen fallen. Während der Wind in der Höhe in nordwestliche Richtung weht, bläst er über dem Mittelland aus Südwest. Erreicht kalte Luft die Rückseite einer Front, kann über dem Südjurafuss der Joran auftreten, was die Entwicklung grösserer Aufhellungen über dem Mittelland begünstigt. Dank einer Nordföhnlage ist das Wetter auf der Alpensüdseite meist trocken und sonnig. Wolken und Niederschläge können jedoch gegen Süden wandern, wenn die Strömung stark ist.