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Temperatur
Die Temperatur ist eine physikalische Grösse. In der Meteorologie spielt die Lufttemperatur ein grosse Rolle. Deren Messung mit einem Thermometer erfolgt nach klar international definierten Regeln.
Die Temperatur ist eine physikalische Grösse. In der Meteorologie spielt die Lufttemperatur ein grosse Rolle. Deren Messung mit einem Thermometer erfolgt nach klar international definierten Regeln.
Um die Lufttemperatur zu messen, verwendet MeteoSchweiz die Einheit Grad Celsius (°C). An den automatischen Messstationen wird die Temperatur in 2 m Höhe auf einem natürlichen und geschützten Gelände gemessen. Das Thermometer ist dabei nicht der Witterung und der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Die Temperatur an den Stationen wird alle 10 Minuten gemessen (Messwerte an Stationen).
Im Wetterbericht werden die Höchst- und die Tiefsttemperatur angegeben. In der Regel wird die Tiefsttemperatur kurz nach Sonnenaufgang registriert, die Höchsttemperatur im Laufe des Nachmittags. Die angegebenen Temperaturen beziehen sich auf das Flachland, das heisst auf Höhenlagen zwischen 200 und 600 m ü. M. Manchmal werden im Wetterbericht auch qualitative Angaben zur Temperatur gemacht. Diese beziehen sich, abhängig von der Jahreszeit, auf die Abweichung von langfristigen Durchschnittswerten (Klima-Normwerte).
Die Temperatur ist vom Luftdruck abhängig - je höher der Druck, desto höher liegt die Temperatur. Deshalb ist die Temperatur in den Bergen in der Regel tiefer als in den Niederungen, denn die Luft dehnt sich mit zunehmender Höhe aus und der Druck und damit die Temperatur sinken. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Treten im Winter Hochdrucklagen auf, sammelt sich in tiefen Lagen kalte, dichte Luft. In den Bergen ist es dann milder als im Flachland. In diesem Fall spricht man von einer Temperaturinversion.
Man spricht von Frost, wenn die Temperatur in 2 m Höhe auf unter 0 Grad sinkt. Sinkt die Temperatur in 5 cm Höhe auf unter 0 Grad, ist von Bodenfrost die Rede. Tritt Frost auf, gibt es immer auch Bodenfrost, umgekehrt ist dies jedoch nicht unbedingt der Fall. Zwischen Frühling und Herbst werden Warnungen vor Bodenfrost ausgegeben, wenn das Risiko besteht, dass die Temperatur in 5 cm Höhe auf unter 0 Grad sinkt. Dies kann eine Gefahr für die Vegetation und folglich für die Landwirtschaft darstellen.
Die Nullgradgrenze entspricht der Höhe, auf der eine Temperatur von 0 Grad in freier Umgebung gemessen wird, das heisst ohne Beeinflussung durch das Gelände. Sie wird während der Sommerzeit angegeben. Während der Winterzeit wird hingegen die Temperatur auf 2000 m Höhe (ebenfalls in freier Umgebung) angegeben. Aufgrund des Klimawandels ist die Nullgradgrenze in der Schweiz seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 150 Jahren um 200 bis 700 Meter angestiegen, besonders stark im Winter.
Beträgt die mittlere Tagestemperatur (Durchschnitt aller Messungen während 24 Stunden) an mindestens drei Tagen in Folge 25 C° oder mehr, spricht MeteoSchweiz von einer Hitzewelle. Wenn diese Temperatur an einem oder höchstens zwei Tagen nacheinander erreicht wird, bezeichnet dies MeteoSchweiz als kurze Hitzeperiode. Abhängig von der mittleren Tagestemperatur und der Dauer gibt MeteoSchweiz Hitzewarnungen der Stufe 2 bis 4 aus. Tritt eine Hitzewelle auf, ist es wichtig, die Verhaltensempfehlungen [interner Link: Verhaltensempfehlungen - Hitze] zu befolgen.
Die Temperatur ist der wichtigste Parameter in der Erforschung der Klimaentwicklung. Sie ist ein leicht messbarer Parameter, dessen Entwicklung in der Vergangenheit mithilfe unterschiedlicher Datenquellen rekonstruiert werden kann. Die Temperatur dient auch dazu, den menschlichen Einfluss auf das Klima zu ermitteln. Dazu wird die Temperaturentwicklung mit der Durchschnittstemperatur in vorindustrieller Zeit verglichen, als sich noch kein Einfluss menschlicher Aktivität auf das Klima zeigte.
Die Temperaturmessungen an den automatischen Stationen werden verwendet, um die monatliche und jährliche Durchschnittstemperatur in der Schweiz zu berechnen. Diese Daten werden in den Klimabulletins zusammengefasst und ermöglichen es, die langfristige Entwicklung der Durchschnittstemperatur in der Schweiz zu verfolgen.