Niederschlags- und Wasserbilanzanomalie
Die drei Indikatoren SPI, Wasserbilanz und SPEI zeigen die Abweichungen der Niederschlagsmenge beziehungsweise der Wasserbilanz vom langjährigen Mittel über einen bestimmten Zeitraum an.
Standardized Precipitation Index (SPI)
Der SPI beschreibt, wie stark die Niederschlagsmenge im vergangenen Monat oder über längere Zeiträume vom langjährigen Mittel abweicht. Mit der Berechnung des SPI über verschieden lange Zeiträume (1, 3, 6 und 12 Monate) wird das Wasserdefizit auf unterschiedlich langen Zeitskalen beschrieben. Dies ist nützlich, weil die Auswirkungen von Trockenheit stark von deren Dauer abhängen. Die Vegetation und damit die Landwirtschaft reagiert zum Beispiel empfindlich auf Wasserdefizite über einen Zeitraum von 1-3 Monaten. Für die Wasserversorgung und die Energiewirtschaft sind üblicherweise längere Perioden entscheidend.
Wasserbilanz
Die Wasserbilanz ist definiert als Differenz von Niederschlagsmenge und potenzieller Evapotranspiration. In diesem Fall ist die Evapotranspiration allein durch meteorologische Grössen bedingt (Temperatur, Feuchte, Wind und Strahlung). Die Wasserbilanz aus Niederschlag und potenzieller Evapotranspiration wird deshalb auch als meteorologische Wasserbilanz bezeichnet. Positive Werte zeigen an, dass über den betrachteten Zeitraum mehr Niederschlag gefallen ist als in die Atmosphäre verdunstet wurde. Es handelt sich um eine absolute Grösse, im Gegensatz zum Indikator SPEI (siehe unten).