Der soeben veröffentlichte Synthesebericht des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC) destilliert und vereint die zentralen Erkenntnisse der drei Arbeitsgruppen «Naturwissenschaftliche Grundlagen» (Working Group I), «Klimafolgen und Anpassung» (WG II) und «Massnahmen zur Minderung des Klimawandels» (WG III). Wir haben die Kernaussagen für Sie in kompakter Form zusammengestellt und zeigen, was dies für die Schweiz bedeutet.
Der Mensch ist verantwortlich für die jüngsten Klimaveränderungen
Der menschgemachte Treibhausgasausstoss hat in den letzten zehn Jahren weiter zugenommen. Die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre ist heute so hoch wie seit mindestens zwei Millionen Jahren nicht mehr. Dieser Anstieg hat zu einer schnellen Erwärmung des Klimas geführt. Die globale Durchschnittstemperatur im Zeitraum 2011-2020 liegt 1,1 °C über der vorindustriellen Durchschnittstemperatur von 1850-1900.
Die Temperatur steigt über Landflächen stärker an als über dem Ozean. Besonders ausgeprägt ist die Erwärmung in den Polargebieten. Das Klima der Schweiz hat sich im gleichen Zeitraum um 2,5 °C erwärmt.
Die globale Durchschnittstemperatur wird in naher Zukunft (2021-2040) weiter zunehmen. Es ist wahrscheinlich, dass sie sich selbst im schwächsten Emissionsszenario in diesem Zeitraum um 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau erwärmen wird. Bei weiterhin ungebremsten Treibhausgasemissionen muss man von einer deutlich stärkeren Erwärmung ausgehen. Das Muster mit dem stärkeren Temperaturanstieg über den Landmassen und in den Polarregionen und der etwas schwächeren Zunahme über den Weltmeeren wird in Zukunft noch stärker ausgeprägt sein.
Der Klimawandel führt zu weitreichenden Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, den irdischen Eismassen und auf den Kontinenten. Viele Folgen der Klimaerwärmung sind auf einer Zeitskala von mehreren Jahrhunderten unumkehrbar. Beispiele sind der ansteigende Meeresspiegel, der Verlust von Meereis und der Rückzug von Gletschern. Ausserdem werden gleichzeitig auftretende Extremereignisse, wie zum Beispiel Hitze und Dürre, immer wahrscheinlicher.
Diese Auswirkungen betreffen auch die Schweiz und wurden in den Schweizer Klimaszenarien CH2018 bereits detailliert unter die Lupe genommen. So haben wir in Zukunft mit trockeneren Sommern, heftigeren Niederschlägen, einer deutlich steigenden Hitzebelastung und schneearmen Wintern zu rechnen.