Von «Wie wird das Wetter» zu «Was macht das Wetter» und «Was kann ich tun?»
Dies trifft nicht nur auf Laien zu. Auch für Personen, die beruflich mit Unwetterereignissen zu tun haben, ist es teilweise schwierig abzuschätzen, wie sich diese auswirken könnten. Das haben wir in einer ausführlichen Befragung mit Vertretenden aus kantonalen Führungsstäben und Einsatzorganisationen herausgefunden. So sagt beispielsweise ein Mitarbeiter einer grossen Einsatzzentrale: «Wir wollen nicht wissen, wie viele Millimeter Regen fallen werden, sondern wir wollen wissen, was passieren kann».
Wissenschaftlich fundierte Änderungen
Doch wie lassen sich Informationen zu möglichen Auswirkungen und Verhaltensempfehlungen am besten in der Warnung kommunizieren? Warnungen können nur eine begrenzte Menge an Informationen enthalten. Zudem empfangen wir sie oft während täglichen Aktivitäten zusammen mit einer Vielzahl von anderen Information. Die Entscheidung, ob eine Information als wichtig erachtet wird, wird oft nur innerhalb weniger Millisekunden getroffen.
Wie werden Informationen zu möglichen Folgen und Massnahmen in einer so kurzen Zeit wahrgenommen im Vergleich zu anderen in einer Warnung enthaltenen Informationen? Welche Information sollte an erster Stelle stehen?
Online-Befragung durchgeführt
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir 2021 durch das Institut LINK eine Onlinebefragung mit einer für die Schweiz repräsentativen Stichprobe durchführen lassen. Hier haben wir die Wirkung unterschiedlicher Textbausteine einer Warnung auf die spontane, unterbewusste Wahrnehmung der Teilnehmenden getestet. Auch die bewusste Wirkung der Warnung haben wir über eine Frage zur Handlungsbereitschaft erhoben.
Unsere Ergebnisse haben gezeigt: Verhaltensempfehlungen oder Aussagen zu möglichen Auswirkungen führen eher dazu, dass die Warnung spontan als persönlich relevant und verständlich wahrgenommen wird und zu einer Handlungsabsicht führt, als z.B. physikalische Angaben zum Unwetter wie die Regenmenge in Millimetern. Das spricht dafür, dass in einer Warnung mögliche Auswirkungen und Verhaltensempfehlungen an erster Stelle noch vor meteorologischen Informationen stehen sollten.