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MeteoSchweiz bereitet die neuen Klimaszenarien vor

MeteoSchweiz-Blog | 22. März 2024
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Die CH2018-Klimaszenarien für die Schweiz beschreiben, wie sich das Klima in der Schweiz bis zum Ende des 21. Jahrhunderts verändern könnte. Im aktuell laufenden Projekt «Klima CH2025» werden die Szenarien entsprechend dem neuesten Stand der Wissenschaft überarbeitet. Die Ergebnisse werden Ende 2025 publiziert.

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Wie entwickelt sich das Klima in der Schweiz? Was sind die absehbaren Folgen des Klimawandels? Diesen Fragen geht eine Projektgruppe nach, die sich aus Mitarbeitenden der MeteoSchweiz, der ETH Zürich, einer Begleitgruppe sowie weiteren Partnern aus der Wissenschaft zusammensetzt. Seit 2014 hat MeteoSchweiz den Auftrag, regelmässig Klimaszenarien basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erstellen.

Die Ergebnisse der letzten Ausgabe der CH2018-Klimaszenarien beschreiben, wie sich unser Klima bis Mitte dieses Jahrhunderts und darüber hinaus verändern könnte. Neben dem klaren Trend zu höheren Temperaturen zeigen die Szenarien vier absehbare Hauptentwicklungen des Schweizer Klimas auf: trockene Sommer, heftige Niederschläge, mehr Hitzetage und schneearme Winter. Zudem wird gezeigt, dass weltweite Klimaschutzanstrengungen die Auswirkungen des Klimawandels eindämmen können.

Weltmeteorologietag

Der Weltmeteorologietag erinnert jedes Jahr am 23. März an die 1950 in Kraft getretene Konvention zur Gründung der WMO (World Meteorological Organization). Die WMO als Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO) vereint 191 Mitgliedstaaten. Die Schweiz gehört seit 1950 zu den Mitgliedsstaaten und wird durch das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz vertreten. Das diesjährige Motto des Welttages der Meteorologie ist «At the frontline of climate action» - «An vorderster Front der Klimaschutzmassnahmen».

«Klima CH2025» führt CH2018 weiter

Die Klimaszenarien werden nun entsprechend dem aktuellen Stand der Wissenschaft aufdatiert. Eines der Hauptziele der neuen Szenarien ist, die Entwicklung der Temperatur, des Niederschlags sowie weiteren Grössen von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft zu beschreiben. Ein weiterer Fokus liegt auf den projizierten zukünftigen Veränderungen von Klimaextremen und deren zugrunde liegenden Prozessen. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der ETH Zürich sowie weiteren Partnern in der Schweiz durchgeführt.

Voraussichtlich werden die neuen Klimaszenarien Ende des Jahres 2025 publiziert. Dabei werden die Produkte zielgruppengerecht für die Bevölkerung, Entscheidungsträger, Verwaltung und Wissenschaft aufbereitet.

Von den wissenschaftlichen Grundlagen zur Kommunikation

Im März 2023 wurde das Projekt offiziell gestartet. Um der Komplexität des Projekts gerecht zu werden, haben verschiedene Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufgenommen, die sich mit diversen Themen befassen: von der Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen über die Erstellung von Produkten bis zur Kommunikation und Datenbereitstellung.

So entwickeln die Forschenden eine Methode, um Modelldaten und Beobachtungen besser miteinander zu kombinieren. Weiter wird ein Vorgehen entwickelt, um die aktuellen Klimatrends und das aktuelle Klimamittel besser bestimmen zu können. Ein Zwischenergebnis dieser Arbeiten ist die kürzlich publizierte LOESS-basierte Trendlinie, die MeteoSchweiz in ihren Produkten zur Klimaentwicklung neu anwendet.

Klimamodell-Simulationen werden analysiert

Für die Szenarien werden sowohl globale als auch regionale Klimamodelle analysiert. Die Ergebnisse der regionalen Simulationen werden statistisch verfeinert, damit lokale Aussagen für die Schweiz möglich werden. Zudem werden auch hochaufgelöste Klimamodelle, welche Konvektionsprozesse auflösen, betrachtet. Je höher die Auflösung der Modelle, desto eher können komplexe atmosphärische Prozesse in der alpinen Topographie repräsentiert werden.

Wenn beispielsweise Modelle Konvektionsprozesse, wie sie in Gewitterlagen vorkommen, erfolgreich darstellen können, sind genauere Aussagen über die Entwicklung von Extremniederschlägen möglich. Konvektionsprozesse sind als Luftbewegungen zu verstehen, welche dann entstehen, wenn wärmere – und damit weniger dichte – Luft aufsteigt. Als Ausgleich sinkt kältere – und damit spezifisch dichtere – Luft ab. Diese Prozesse finden in räumlichen Skalen von wenigen hundert Metern bis einzelnen Kilometern statt.

Gewitter

Diese Analysen erzeugen umfangreiche Datensätze, die in «Klima CH2025» nutzergerecht aufbereitet und in Produkte übersetzt werden. Dabei geht es nicht nur um die grafische Darstellung der Ergebnisse, sondern auch um die Frage, wie die verschiedenen Adressaten über unterschiedliche Kanäle erreicht werden können.

«Klima CH2025»-Daten werden frei verfügbar sein

Die Daten werden archiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wie auch für die letzten CH2018-Klimaszenarien werden die CH2025 Daten frei verfügbar sein. NutzerInnen sollen die Daten möglichst unkompliziert beziehen können.

Ausserdem wird der Datenbezug der allermeisten Wetter- und Klimadaten von MeteoSchweiz im Rahmen der Open-Data-Strategie bis 2025 vereinfacht und vereinheitlicht.

Weitere Informationen: