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Gesetzlicher Auftrag von MeteoSchweiz

MeteoSchweiz erbringt im Auftrag des Bundes und gestützt auf die verschiedenen Rechtsgrundlagen Wetter- und Klimadienstleistungen zum Schutz und zum Nutzen der Schweiz. Zu diesen Aufgaben gehört in erster Linie die dauernde und flächendeckende Erfassung von meteorologischen und klimatologischen Daten auf dem Gebiet der Schweiz (Art. 1 lit. a MetG). Diese Daten stellen die Grundlage dar für weitere, zentrale Tätigkeiten wie beispielsweise die Warnungen vor Unwettern für die Bevölkerung und Behörden.

«Was wird das Wetter tun?»

Das Wetter beeinflusst unser Leben direkt und bringt je nach Situation auch Risiken mit sich. Für die einen bedeutet starker Regen ein nasses Wochenende, für die anderen kann er Strassen unpassierbar machen oder den Keller fluten.

Um Warnungen noch verständlicher zu machen, verfolgt MeteoSchweiz mit dem Programm OWARNA2 den Ansatz: «Was wird das Wetter tun?», um die Verständlichkeit von Warnungen zu verbessern. Neben der Information über das Wetter enthalten Warnungen heute also auch Verhaltensempfehlungen, die helfen sollen, sich besser zu schützen.

Messungen und Modellberechnungen als Grundlage

Am Anfang der Warnkette stehen Messungen. MeteoSchweiz betreibt mit SwissMetNet ein dichtes Netz von rund 260 Messstationen in allen Landesteilen und Höhenlagen. Erfasst werden Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind oder Niederschlag. Zusätzlich liefern Radargeräte weitere Daten für die Prognosen.

Messstation auf einer Wiese mit Bergen im Hintergrund.
SwissMetNet Station in Aigle. (Quelle: MeteoSchweiz)

Diese Beobachtungen fliessen in numerische Wettermodelle ein, die international genutzt und laufend weiterentwickelt werden. Seit 2024 setzt MeteoSchweiz für ihre Vorhersagen die Modelle ICON ein. Prognostikerinnen und Prognostiker konsultieren die Modellberechnungen, interpretieren diese und schätzen die Unsicherheiten sowie die verschiedenen möglichen Szenarien ab. Für Interessierte stellt MeteoSchweiz hierzu Beispiele zur Verfügung, die regelmässig aktualisiert werden.

Wetterkarte der Schweiz mit Niederschlagsprognosen (ICON-CH2-EPS). Farbliche Darstellung von 24h-Summen der Niederschläge bis zu 300 mm. Besonders im Süden und Westen sind stärkere Niederschlagszellen erkennbar.
ICON-Beispiel: Niederschlagssumme der vergangenen 24 h, bezogen auf die Zeitangabe oben rechts in der Grafik (rot). Aktualisiert am 08.09.2025, 05:10. Die Beispielgrafiken werden regelmässig aktualisiert. (Quelle: MeteoSchweiz)

Die Warnkette im Ablauf

Die eigentliche Warnkette beginnt, wenn eine potenzielle Extremwetterlage bei der Prognose festgestellt wird. Anschliessend werden die Warnungen erstellt und aufbereitet.

Sämtliche Warnungen sind öffentlich einsehbar. Ab Warnstufe 3 werden Bevölkerung und Behörden benachrichtigt, wobei die Behörden zusätzlich ein «Remote Briefing» erhalten. Bei dieser Videokonferenz erklären Prognostikerinnen und Prognostiker die Wetterlage, die herausgegebenen Warnungen und die Unsicherheiten der Prognosen. Die teilnehmenden Behördenvertreter/-innen können dabei Fragen zur Wetterentwicklung stellen und sich direkt austauschen. Die Behörden müssen die Lage lokal einschätzen und falls nötig Schutzmassnahmen ergreifen.

Die Unwetterwarnungen erscheinen auf der MeteoSwiss-App, der MeteoSchweiz Website, in Warnblogs sowie auf Alertswiss, den Sozialen Medien und auf dem Naturgefahrenportal. Zudem werden die Warnungen an die Nationale Alarmzentrale weitergeleitet.

Karte der Schweiz mit markierten Gefahrenstufen für Regen. Rot markierte Regionen im Tessin und Graubünden zeigen sehr große Gefahr (Stufe 5), orange Gebiete in der übrigen Schweiz zeigen markierte Gefahr (Stufe 3).
Warnkarte am 27. August 2025. Für weite Teil der Schweiz wurde eine Regenwarnung der Stufe 3 ausgegeben. Auf der Alpensüdseite und in Teilen Mittelbündens gelten Warnungen der Stufe 4 und 5. (Quelle: MeteoSchweiz)

Zusammenarbeit mit anderen Fachstellen

Bei Naturgefahren spielt die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen eine wichtige Rolle. Niederschlagswarnungen zum Beispiel werden von MeteoSchweiz erstellt. Denn Niederschlag kann die Grundlage für verschiedene Naturgefahren wie Hochwasser und Lawinen bilden. Warnungen für Hochwasser wiederum werden vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) ausgesprochen und Warnungen für Lawinen kommen vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung.

Unsicherheiten bei Warnungen

Trotz moderner Modelle bleibt die Vorhersage mit Unsicherheiten verbunden. Wetterentwicklungen beruhen auf Wahrscheinlichkeiten und können regional sehr unterschiedlich verlaufen. Deshalb sind Warnungen immer auch Einschätzungen, die sich im Laufe der Zeit verändern können. Umso wichtiger ist es, dass die Warnungen laufend aktualisiert und rechtzeitig kommuniziert werden.

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