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Gewitter- und Blitzhäufigkeit in der Schweiz

Viel Wärme und viel Feuchtigkeit sind die Grundvoraussetzungen für die Gewitterbildung. Gewitter treten deshalb vor allem im Sommer auf. Mit ihren warmen Sommern ist die Alpensüdseite besonders gewitterreich.

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Damit Gewitter entstehen, braucht es warme und feuchte Luft. Diese Bedingung sind auf der Alpensüdseite an vielen Sommertagen erfüllt. Auch die Alpenkette trägt wesentlich zur Gewitterbildung bei: Strömt feuchtwarme Mittelmeerluft über die Alpen, bewirkt die schnelle Hebung der warmen Luft in eine viel kühlere Umgebung eine zusätzliche vertikale Aufwärtsbewegung. Dadurch werden oft heftige Gewitter ausgelöst.

Im trockenen Alpeninnern wie im Wallis, in Nord- und Mittelbünden und im Engadin fehlt die Feuchtigkeit. Gewitter treten hier eher selten auf.

Auf der Alpennordseite ist in der Zentralschweiz eine leicht erhöhte Gewittertätigkeit zu beobachten. Möglicherweise ist dies auf die Napfregion zurückzuführen. Wird bei klassischen Gewitterlagen warmfeuchte Luft aus Südwesten über das Genferseebecken ins Mittelland transportiert, steht das Napfgebiet der Strömung als erstes grösseres Hindernis im Weg. Auch hier führt die schnelle Hebung der Luft zu Kondensation, wodurch Wärme freigesetzt wird. Auf diese Weise wird die Aufwärtsbewegung der Luft zusätzlich beschleunigt. Der Napf ist deshalb ein idealer Ausgangspunkt für die Gewitterbildung und wird auch als sogenannte Gewitterschanze bezeichnet.

Sommerzeit ist Gewitterzeit

Mit der Wärme des Sommers zeigen alle Regionen der Schweiz den Gewitterschwerpunkt in den Monaten Juni bis August. Wintergewitter sind in der ganzen Schweiz selten. Im alpinen Hochtal des Oberengadins wurden in der Periode 2000 bis 2020 in den Wintermonaten Dezember bis Februar gar keine Gewitter registriert.

Blitzhäufigkeit Schweiz

MeteoSchweiz verfügt seit dem Jahr 2000 über Daten zu Blitzeinschlägen. Die Auswertung zeigt, dass im Mittelland pro Jahr und Quadratkilometer 1 bis 2.5 Blitzeinschläge registriert werden. Vor allem in Grat- und Gipfellagen liegt die Häufigkeit der Blitzeinschläge über 3 pro Jahr und Quadratkilometer. Im südlichen Tessin ist die Häufigkeit in tiefen Lagen mit flächig über 3 Blitzeinschlägen pro Jahr und Quadratkilometer am höchsten.

Mittlere Blitzhäufigkeit in der Schweiz

Werden die verschiedenen Regionen grosszügig gemittelt, erhält man über die ganze Schweiz etwa 1.5 Blitzeinschläge pro Jahr und Quadratkilometer. Für die ganze Fläche der Schweiz bedeutet dies im langjährigen Durchschnitt rund 60’000 bis 80’000 Blitzeinschläge pro Jahr, wobei hier nur die Hauptblitze ohne Nebenblitze berücksichtigt sind. Oft sind pro Einschlag noch 1 bis 2 Nebenblitze zu beobachten. Gesamthaft liegt die Zahl deshalb bei rund 150'000 Blitzeinschlägen pro Jahr.

Eine grobe unsichere Schätzung zur Gesamtzahl der Blitze pro Jahr über der Schweiz, Einschläge plus Blitze zwischen den Wolken, dürfte etwa beim 2- bis 3-fachen der Blitzeinschläge liegen.