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Hitze

Unter Hitze wird im Allgemeinen das unangenehme Empfinden bei zu hoher Lufttemperatur verstanden. Hohe Temperaturen stellen eine Gefahr für den Menschen dar. Neben den heissen Temperaturen am Tag sind besonders die hohen nächtlichen Temperaturen von Bedeutung. Aufgrund des Klimawandels sind mehrtägige Hitzeperioden häufiger und intensiver geworden. Diese Entwicklung hält in Zukunft an.

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In weiten Teilen der Erde und auch in der Schweiz hat die Hitzebelastung aufgrund des Klimawandels in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Hitzeperioden, wenn über mehrere Tage sehr hohe Temperaturen herrschen, werden in Zukunft noch häufiger und intensiver. In der Schweiz treten Hitzeperioden meist im Zusammenhang mit andauernden sommerlichen Hochdrucklagen auf.

Zunehmend intensivere Hitzeperioden

Dass Hitzeperioden häufiger und intensiver werden, zeigt das Beispiel von Basel. Die Durchschnittstemperatur der intensivsten dreitägigen Hitzeperioden nahm in den letzten Jahrzehnten um 2-2,5 °C zu. Die längsten zusammenhängenden Phasen mit Durchschnittstemperaturen über 25 °C sind heute häufiger und mehrere Tage länger als früher.

Für klimatologische Auswertungen spielt die Hitzeschwelle 30 °C eine grosse Rolle. Wird an einem Tag dieser Wert erreicht oder überschritten, gilt er als Hitzetag. Der Begriff wird auch in Wetterprognosen verwendet.

Gemäss den Schweizer Klimaszenarien CH2018 muss die Schweiz bis Ende des 21. Jahrhunderts infolge der fortschreitenden Klimaerwärmung mit einer weiteren Zunahme und Intensivierung von Hitzeperioden rechnen. Die Stärke dieser Entwicklungen ist abhängig vom zukünftigen globalen Ausstoss von Treibhausgasen. Ein Szenario ohne weltweite Klimaschutzmassnahmen bedeutet gesamtschweizerisch in tiefen Lagen eine deutliche Zunahme von Hitzetagen. Am meisten zusätzliche Hitzetage werden für die Region Genf, das Wallis sowie die Südschweiz erwartet.

Mit der fortschreitenden Klimaerwärmung ist auch eine Zunahme von Hitzestress und seinen negativen Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft verbunden. So zeigen beispielsweise Studien, dass in Zentral- und Nordeuropa die Hitzebelastung zum Problem werden könnte, vor allem wenn an der prallen Sonne gearbeitet wird. In der Schweiz wird ein Rückgang der Arbeitsproduktivität im Sommer von bis zu 25% berechnet.

Hitze in Städten

Städte weisen bei gewissen Wetterlagen und zu bestimmten Jahres- und Tageszeiten systematisch höhere Temperaturen im Vergleich zum Stadtumland auf. Die Temperaturunterschiede sind nachts besonders stark ausgeprägt. Dieser sogenannte städtische Wärmeinseleffekt entsteht, weil sich das Lokalklima in Städten durch dichte Bebauung, wenig Vegetation, menschliche Emissionen, geringere Durchlüftung und Abwärme klar vom Klima in weniger bebauten Regionen unterscheidet. Städte wärmen sich am Tag stärker auf und kühlen in der Nacht langsamer ab als das Umland, denn die Bausubstanz ist ein guter Wärmespeicher.

Hitze in Städten

Grosse Belastung für die Gesundheit

Hitzeperioden stellen eine extreme Belastung für den menschlichen Körper dar und können die Gesundheit gefährden. Sie können beispielsweise zu Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen führen und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit mindern. Hitze kann bis zum Tod führen: Aufgrund der Hitze im Sommer 2003 waren in der Schweiz 975 zusätzliche Todesfälle zu verzeichnen, dies zeigt eine Studie des NCCS, des Netzwerks des Bundes für Klimadienstleistungen. In ganz Europa starben 2003 gesamthaft rund 70’000 Personen frühzeitig.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz stuft Hitzewellen als eine der grössten Bedrohungen durch Naturgefahren für die Schweiz ein. Nicht nur hohe Temperaturen tagsüber belasten die Gesundheit, sondern auch erhöhte Temperaturen in der Nacht. Ohne ausreichend kühle Nächte kann sich der Körper kaum erholen und in der Folge auch die Hitzebelastung am Tag schlechter verkraften.

MeteoSchweiz erstellt seit 2005 Hitzewarnungen und optimiert und entwickelt das Warnsystem laufend weiter. Ziel der Warnungen ist, dass sich die Bevölkerung und die Behörden frühzeitig und effektiv auf eine bevorstehende Hitzeperiode vorbereiten können.