Das Monatsbulletin von MeteoSchweiz beschreibt den Zustand des Schweizer Klimas im aktuellen Monat, vergleicht diesen mit der momentan gültigen Referenzperiode 1991-2020 gemäss Vorgabe der Weltorganisation für Meteorologie WMO und ordnet ihn in den historischen Kontext seit Messbeginn 1864 ein.
Die tägliche Produktion des Bulletins startet ab dem fünftletzten Tag des Monats.
Dies ist das definitive Bulletin für den August 2025.
Publikationsdatum: 10. September 2025
Die landesweit gemittelte Monatstemperatur im August 2025 betrug 15.6 °C. Dies entspricht einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von +1.2 °C.
Die Temperatur im August 2025 lag verbreitet über der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen +0.3 °C und +2.0 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von +0.8 °C bis +1.5 °C aufwies.
Abbildung 1 zeigt die definitive Monatsmitteltemperatur und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den August 2025.
Die höchsten positiven Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichnete die Region Wallis. Beispiele für Messstandorte sind Grächen und Zermatt (siehe Tabelle 1). Die kleinsten positiven Abweichungen stammten aus der Region Engadin (z.B. die Stationen Buffalora und Scuol).
Tabelle 1 zeigt Monatsmittelwerte der Temperatur an ausgewählten Stationen.
Station | Höhe [m ü.M.] | Monatsmittel [°C] | Referenz [°C] | Abweichung [°C] |
---|---|---|---|---|
Basel / Binningen | 316 | 20.6 | 19.7 | +0.9 |
Bern / Zollikofen | 553 | 19.7 | 18.4 | +1.3 |
Zürich / Fluntern | 556 | 19.7 | 18.6 | +1.1 |
Genève / Cointrin | 411 | 21.4 | 20.0 | +1.4 |
Engelberg | 1036 | 16.4 | 15.2 | +1.2 |
Sion | 482 | 21.2 | 19.9 | +1.3 |
Grächen | 1605 | 16.2 | 14.2 | +2.0 |
Zermatt | 1638 | 15.2 | 13.3 | +1.9 |
Davos | 1594 | 13.5 | 12.6 | +0.9 |
Samedan | 1709 | 12.5 | 11.8 | +0.7 |
Scuol | 1304 | 15.3 | 15.0 | +0.3 |
Buffalora | 1971 | 11.3 | 10.8 | +0.5 |
Lugano | 273 | 22.7 | 22.1 | +0.6 |
Tabelle 1: Monatsmitteltemperatur für den Monat August an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, das aktuelle Monatsmittel, der Referenzwert (1991-2020) und die Abweichung zur Referenzperiode angegeben.
Die landesweite Monatsmitteltemperatur im August 2025 belegte den 8. Rang seit Messbeginn 1864. Ähnliche Temperaturabweichungen für den Monat August wurden in den Jahren 2012, 2015 und 2023 registriert. Der bisher wärmste August stammt aus dem Jahr 2003. Der damalige August erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 17.9 °C, bei einer Abweichung von +3.5 °C zur Referenzperiode 1991-2020.
Die Monatsmitteltemperatur im August 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 160 Jahren den 4. Rang der wärmsten Augustmonate: Grächen 16.2 °C (Rekord: 17.4 °C, 2003).
Der globale Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Die Temperatur steigt seit der vorindustriellen Zeit in allen Jahreszeiten an. Auch im August ist der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 signifikant. Die Monatsmitteltemperatur im August ist in den letzten gut 140 Jahren um 3.4 °C (2.4 bis 4.4 °C) gestiegen.
Mit der Monatsdurchschnittstemperatur von 15.6 °C liegt der August 2025 im jährlichen Schwankungsbereich des aktuellen Klimas. Die Monatstemperatur war damit für den aktuellen Klimazustand nicht aussergewöhnlich. Dies, obschon der Monat mit Rang 8 zu den wärmsten seit Messbeginn 1864 gehört. Dies zeigt eindrücklich, wie stark sich das Klima im August verändert hat.
An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 44 % und 298 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 130 % aufwies.
Die grössten Niederschlagsmengen im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Mittelland, Jura und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte mit vergleichweise grossen Niederschlagssummen sind Salen-Reutenen und Stabio (siehe Tabelle 2). Die geringsten Niederschlagsmengen stammten aus der Region Wallis (z.B. die Stationen Grächen und Zermatt).
Abbildung 3 zeigt die monatliche Niederschlagssumme und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den August 2025.
Die Monatssumme des Niederschlags im August 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 100 Jahren den 3. Rang der nassesten Augustmonate: Coldrerio 299.2 mm (Rekord: 419.9 mm, 1977).
Tabelle 2 zeigt die Monatsniederschlagssummen und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.
Station | Höhe [m ü.M.] | Monatssumme [mm] | Referenz [mm] | Verhältnis zur Referenz [%] |
---|---|---|---|---|
Basel / Binningen | 316 | 149.9 | 88 | 170 |
Bern / Zollikofen | 553 | 158.9 | 112 | 142 |
Zürich / Fluntern | 556 | 130.1 | 119 | 109 |
Genève / Cointrin | 411 | 60.5 | 81 | 75 |
Salen-Reutenen | 719 | 252.5 | 106 | 238 |
Engelberg | 1036 | 225.0 | 196 | 115 |
Sion | 482 | 49.7 | 60 | 83 |
Grächen | 1605 | 27.4 | 62 | 44 |
Zermatt | 1638 | 33.8 | 68 | 50 |
Davos | 1594 | 139.3 | 150 | 93 |
Samedan | 1709 | 100.2 | 100 | 100 |
Lugano | 273 | 258.3 | 158 | 163 |
Stabio | 351 | 414.2 | 139 | 298 |
Tabelle 2: Niederschlagssumme für den Monat August an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.
Die monatliche Sonnenscheindauer im August 2025 lag schweizweit über der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 107 % und 130 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 110 % bis 120 % aufwies.
Am meisten Sonnenschein im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 erhielten die Regionen Jura und Alpennordhang. Beispiele für Messstandorte mit mehr Sonnenschein sind La Dôle und Le Moléson (siehe Tabelle 2). Die geringste Sonnenscheindauer im Vergleich zur Referenz verzeichneten die Regionen Wallis, Alpensüdseite und Engadin (z.B. die Stationen Poschiavo / Robbia und Visp).
Abbildung 4 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den August 2025.
Tabelle 3 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.
Station | Höhe [m ü.M.] | Monatssumme [h] | Referenz [h] | Verhältnis zur Referenz [%] |
---|---|---|---|---|
Basel / Binningen | 316 | 252.3 | 217 | 116 |
La Dôle | 1670 | 260.9 | 201 | 130 |
Bern / Zollikofen | 553 | 267.6 | 228 | 117 |
Zürich / Fluntern | 556 | 258.6 | 216 | 120 |
Genève / Cointrin | 411 | 278.7 | 242 | 115 |
Engelberg | 1036 | 186.8 | 157 | 119 |
Le Moléson | 1974 | 256.0 | 197 | 130 |
Sion | 482 | 287.0 | 250 | 115 |
Visp | 639 | 270.5 | 252 | 107 |
Davos | 1594 | 202.5 | 181 | 112 |
Samedan | 1709 | 197.1 | 181 | 109 |
Lugano | 273 | 263.4 | 245 | 108 |
Poschiavo / Robbia | 1078 | 164.5 | 154 | 107 |
Tabelle 3: Sonnenscheindauer für den Monat August an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.
In der ersten Augustwoche 2025 sorgte ein markantes Höhentief über der Nordsee in der Schweiz für verbreitet niedrige Tagesmitteltemperaturen. In Berglagen und im Mittelland wurden am 2. und 3. August negative Abweichungen von bis zu 6 °C zur Referenzperiode registriert. Vom 1. bis 3. August fielen innerhalb von 48 Stunden lokal 50 mm Niederschlag oder auch mehr. Vereinzelt war dies ein Niederschlagsereignis, das nur alle 1-5 Jahre vorkommt. In den meisten Gebieten waren die gemessenen Niederschlagsmengen jedoch nicht aussergewöhnlich.
Zwischen dem 7. und 18. August wurden in tiefen Lagen im Mittelland und auf der Alpensüdseite immer wieder Tagesmaxima von 30 °C und mehr registriert. Lokal gab es während einer bis zwei Wochen fast kontinuierlich Hitzetage. Temperaturrekorde blieben bis auf wenige Ausnahmen in diesem August aus.
Vom 20. bis 22. August 2025 sorgten Schauer und Gewitter auf der Alpennordseite regional für beachtliche Niederschlagsmengen. Auf der Alpennordseite fielen rund 30 bis 70 mm in 48 Stunden. Dem zentralen und östlichen Alpennordhang entlang sowie im zentralen Mittelland zwischen Solothurn und dem Entlebuch wurden rund 50 bis 80, lokal bis 100 mm gemessen. Die grössten Niederschlagsmengen fielen in der Nordostschweiz, besonders an der Station Salen-Reutenen. Über etwas mehr als 24 Stunden fielen dort 158 mm Regen, wovon 129 mm in 12 Stunden zwischen 4 und 16 Uhr Lokalzeit gemessen wurden. Solche Werte wurden noch nie an dieser Station seit Messbeginn 1901 gemessen. Der Wert von 158 mm entspricht auch der bisher höchsten 2-, 3- und 5-Tagessumme an diesem Standort.
In der Nacht vom 27. auf den 28. August bis am Abend wurden über 24 Stunden auf der Alpensüdsei-te lokal über 100 mm Niederschlag verzeichnet. Die grössten Mengen ergaben sich in Mosogno im Onsernonetal (206 mm) und in Cevio im Valle Maggia (159 mm). Ebenfalls über 100 mm wurden in Robièi im oberen Teil des Val Bavona (109 mm), in Bosco Gurin (107 mm), bei Toricella/Crana (105 mm) und am San Bernardino (103 mm) erreicht. An den übrigen Stationen in der Südschweiz wurden maximale 24-Stundensummen von rund 30 bis 100 mm gemessen. Diese Niederschlagssummen können in den betroffenen Gebieten häufiger als jährlich oder etwa alle 1-3 Jahre überschritten werden. Im westlichen Jura und Mittelland wurden in der Nacht vom 27. auf den 28. August in 24 Stunden verbreitet 40 bis 60 mm, lokal auch mehr gemessen. In Vevey wurden 94 mm, auf dem Chasseral knapp 88 mm erreicht. In Vevey entspricht dies einem Ereignis, dass etwa alle 10-20 Jahre überschritten werden kann. Die Messung auf dem Chasseral entspricht einer Jährlichkeit von 5 bis 10 Jahren. Einzelne weitere Stationen in den westlichen Landesteilen verzeichneten ebenfalls Niederschläge mit Jährlichkeiten in dieser Grössenordnung. Es wurden keine neuen Niederschlagsrekorde erreicht.
Die Früchte von Holunder und Vogelbeeren reiften im Sommer rund zwei Wochen früher als im langjährigen Mittel. Mit der Blüte der Herbstzeitlose begann der phänologische Frühherbst ab Mitte August. Die Blattverfärbung wurde im August erst bei Rosskastanien beobachtet.
Abbildung 5 zeigt den täglichen Verlauf einiger wichtiger Messgrössen im August 2025 beispielhaft für eine Station in den Niederungen und einen Messstandort in erhöhter Lage.