Wetter- und Klimaextreme treten weltweit häufiger und stärker auf. Welche Risiken und Gefahren diese Entwicklung birgt, haben uns bereits die vergangenen Jahre mit weltweit zahlreichen Unwetter- und Hochwasserkatastrophen gezeigt. Der diesjährige Weltmeteorologietag der World Meteorological Organization (WMO) macht unter dem Motto «Closing the Early Warning Gap Together» darauf aufmerksam, wie wichtig frühzeitige Warnungen für die Öffentlichkeit sind. Auch MeteoSchweiz richtet ihren Fokus weiter auf die Entwicklung in den Bereichen Frühwarnsysteme und Wetterinformation. Durch Einschätzungen auf die Frage «Was wird das Wetter tun?» sollen Lebensgrundlagen geschützt und Katastrophenrisiken minimiert werden.
In den letzten 25 Jahren hat sich viel getan: Die Vorhersage von Extremereignissen, die Verbreitung von Warnungen und die Koordination der Warnprozesse wurden stark verbessert. Die stetige Weiterentwicklung der Warnsysteme begann bereits 1978 nach einem Unwetter im Tessin. Jedoch verliefen bis Ende der 90er Jahre die Informationen und Warnungen zu Unwetter grösstenteils über Radiointerviews. Institutionalisierte Kanäle gab es bis dahin nur für Seen und Flughäfen.
Einen grossen Schub machte die Weiterentwicklung der Warnsysteme dann nach den Unwetterereignissen in 1999. So genehmigte der Bundesrat 2005 das erste OWARNA-Massnahmenpacket. Dies enthielt Erneuerungen im Radar- und Bodenmessnetz und erhöhte die Anzahl der Warnregionen von 14 auf 159. Im Jahr 2019 wurde OWARNA 2 genehmigt, um das Warnsystem weiterhin zu verbessern und den Austausch mit kantonalen Behörden zu optimieren.
Die Warnungen werden über die MeteoSwiss App, die Webseite oder das Naturgefahrenportal herausgegeben. Behördenvertreterinnen und Behördenvertreter können zudem am «Remote Briefing für Behörden» teilnehmen, einer Videokonferenz, in der Meteorolog/-innen die Wetterlagen und damit verbundene Risiken erklären.
Die rund 250 Bodenmessstationen liefern täglich unzählige Daten an MeteoSchweiz – alle 10 Minuten um genau zu sein. Das lässt bereits erahnen, wie gross die Datenmenge ist, die zusammenkommt. Dazu kommen noch verschiedene Vorhersagemodelle, welche alle 3 bis 6 Stunden aufdatiert werden. Den Überblick in dieser Flut an Informationen aus Niederschlagsprognosen, Luftdruckverteilung und Bodenmesswerten zu bewahren, kann schnell zur Herausforderung werden.
Auf der MeteoSchweiz App und auf unserer Webseite sind ausführliche Wetterberichte und verschiedenste Gefahrenmeldungen zu finden. Wir möchten die komplexen Informationen der Meteorologie so verständlich wie möglich darstellen und unser Wissen über Gefahren und Wetterlagen weitergeben. Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere wichtigsten Tools zu den Wetterinformationen vor, um ihr Wetterwissen aufzubessern und Gefahrenpotenzial rechtzeitig zu erkennen.
Wie erfahre ich von Warnungen über Unwetter? Wie verhalte ich mich bei einem Unwetter? Was bedeuten die einzelnen Warnstufen auf der MeteoSchweiz Webseite und der App?
Aktuelle Warnungen gibt es auf der Warnkarte im Web oder App. Erfahren Sie hier, wie sie Pushmeldungen für Warnungen auf Ihrer MeteoSchweiz App einstellen und verwalten können.
Verhaltensempfehlungen bei Naturgefahren und Gefahren aus der Natur – auch in Leichter Sprache.
Um Auswirkungen auf Menschenleben und Sachwerte möglichst gering zu halten, können auch Sie mithelfen. Indem sie sich an die Empfehlungen der Behörden halten, tragen Sie zum Schutz von sich selbst und ihrem Umfeld bei. Die Verhaltensempfehlungen unterscheiden sich je nach Naturgefahr.
Informationen in Leichter Sprache
Ein direkter Vergleich der verschiedenen Naturgefahren ist nicht möglich. Die fünf Stufen beschreiben jedoch möglichst ähnliche Zustände hinsichtlich Gefährdung und Auswirkungen auf die Gesellschaft. Auf der MeteoSchweiz Webseite finden Sie Erläuterungen zu den einzelnen Naturgefahren und deren Gefahrenstufen.
In diesem Video erfahren Sie mehr über Wettergefahren und Warninformationen:
WMO - World Meteorological Day 2025 - Closing the Early Warning Gap Together
WMO - World Meteorological Day 2024 - At the Frontline of Climate Action