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Eis

Eis ist Wasser in fester Form und tritt in der Natur in den verschiedensten Formen auf. Eis kann lästig sein, besonders, wenn man es von einer Autoscheibe kratzen muss. Eis kann aber auch bezaubernd aussehen, z.B. in Form von Eisblumen. Die Entstehung, der Nutzen und das Schadenpotential von Eis sind vielfältig.

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Formen von Eis sind unter anderem:

  • Reif/Raureif und Eisblumen
  • Raueis
  • Eiszapfen
  • Kammeis und Haareis,
  • Schneeflocken
  • Graupel- und Hagelkörner
  • Treibeis und Packeis
  • Eisberge
  • Schelfeis oder Eisschelf
  • Gletscher  und Eisschilde

Eis ist also sehr formenreich und wandlungsfähig, kann kurz-, aber auch langlebig sein.

Entstehung von Eis

Der Gefrierpunkt von Wasser liegt unter Normalbedingungen bei 0 Grad. Damit sich Eiskristalle bilden können, braucht es allerdings Kristallisationskeime (z.B. Staubteilchen). Je ähnlicher die Oberflächenstruktur eines Materials der Struktur von Eis ist, desto besser eignet es sich als Gefrierkern.

Hoch gereinigtes Wasser kann im Labor auf unter -30 Grad abgekühlt werden, bevor es gefriert. Flüssiges Wasser mit Temperaturen unter 0 Grad nennt man unterkühltes Wasser. Der Gefrierpunkt von Wasser kann durch Zugabe von Salz (oder auch Zucker) herabgesetzt werden, was sich der Winterdienst zunutze macht, um Glätte auf den Strassen zu verhindern oder zu verzögern.

Sind also genügend Feuchtigkeit, Kristallisationskeime und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt vorhanden, kann sich Eis bilden. Da die Dichte von Eis geringer ist als die von flüssigem Wasser, dies wird auch Dichteanomalie des Wassers genannt, schwimmt Eis auf der Wasseroberfläche. Dabei ragt nur rund 10 % des Eisvolumens aus dem Wasser, die übrigen 90 % des Eisvolumens sind unterhalb der Wasseroberfläche.

Entstehung verschiedener Eisformen

Nachfolgend sind die Entstehungsprozesse der wichtigsten Eisformen kurz beschrieben.

  • Reif/Raureif, Eisblumen: Raureif entsteht, wenn Wasserdampf resublimiert. Er geht also vom gasförmigen direkt in den kristallinen Zustand über. Eisblumen stellen eine Sonderform von Raureif dar.
  • Raueis: Wenn Nebeltröpfchen bei Temperaturen zwischen -2 und -10 Grad schnell an Gegenständen festfrieren, entsteht Raueis. Stärkerer Wind begünstigt die Bildung von Raueis.
  • Eiszapfen: Eiszapfen bilden sich durch gefrierende Wassertropfen. Tagsüber schmilzt z.B. der Schnee auf dem Dach, das Wasser fliesst nur langsam ab und tropft von der Dachkante zu Boden. Wenn die Temperaturen nachts sinken, kühlt das Wasser ab und kann gefrieren. Fliesst Wasser vom Dach nach, dann trifft dieses Schmelzwasser auf den bereits gefrorenen Tropfen und gefriert ebenfalls. Ein Eistapfen baut sich langsam Schicht für Schicht bzw. Tropfen für Tropfen auf und wächst immer von oben nach unten.
  • Kammeis: Wenn Wasser am oberen Ende der Bodenporen gefriert, sich ausdehnt und so herausragt, dass die Eisnadeln aus dem Boden zu wachsen scheinen.
  • Haareis: Haareis sind Eisnadeln, die sich auf morschem und feuchtem Totholz bilden.
  • Schneeflocken: Feinste Wassertröpfchen lagern sich langsam an Kristallisationskeime (z.B. Staubteilchen) an und gefrieren. Schnee gibt es in vielen verschiedenen Arten.
  • Graupel- und Hagelkörner: Hagel entsteht, wenn Wassertröpfchen in Gewitterwolken durch Aufwinde in höhere und kältere Luftschichten transportiert werden, wo sie zu Eiskörnern gefrieren
  • Treibeis und Packeis: Packeis ist ein Bereich des Meereises, der nicht mit dem Land verbunden ist und aus kleineren Eisstücken besteht, die zusammen gefroren sind. Die kleineren Eisstücke werden auch Treibeis genannt. Eisschollen sind die grösste und häufigste Form des Treibeises. Sie können mehrere Meter oder sogar Kilometer breit sein und stossen häufig mit anderen Eisschollen zusammen. Bringen Strömungen und Winde das Treibeis bzw. die Eisstücke zusammen und gefrieren sie zu einer einzigen grossen Masse, entsteht Packeis.
  • Eisberge: Eismassen, die von Gletschern abgebrochen sind (die Gletscher kalben) und frei in offenen (salzigen) Gewässern treiben, werden Eisberge genannt. Die Grösse und Form von Eisbergen variiert stark. Eisberge bestehen aus Süsswasser mit Lufteinschlüssen.
  • Schelfeis oder Eisschelf: Wenn das Eis von Gletschern oder Eisschilden die Küste erreicht, schwimmt es ab einer gewissen Wassertiefe auf dem Meer auf, bleibt aber mit den Gletschern auf dem Festland verbunden. Wenn das Eis auf dem Meer schwimmt und mindestens zwei Meter über den Meeresspiegel ragt, wird es Schelfeis oder Eisschelf genannt. Schelfeis ist meist zwischen 200 und 1’000 Meter dick. Am äusseren Rand brechen immer wieder Eisberge ab.
  • Gletscher und Eisschilde: Gletscher und Eisschilde sind Eismassen, die grössere Gebiete bedecken. Eisschilde weisen kontinentale Ausmasse auf.

Nutzen und Herausforderungen

Eis kann vielfältig genutzt werden, beispielsweise zur Kühlung von Lebensmitteln, im Pflanzenbau als Frostschutz, beim Wintersport oder zur Erleichterung von Transporten im Winter.

Eis kann aber auch lästig oder behindernd sein:

  • im Verkehr als Glatteis oder Schneeverwehungen auf Strassen
  • als Eisberge oder Packeis bei der Schifffahrt
  • als Eisfilm auf Flugzeugen
  • in der Bauwirtschaft, z.B. wegen Eis- oder Schneelasten, gefrorenen Böden oder Leitungen
  • beim morgendlichen Autoscheibenkratzen

Nicht zuletzt kann Eis auch bezaubern mit filigranen, manchmal nur kurzlebigen Erscheinungen, beispielsweise als Haareis, Reif oder als menschgemachte Eisskulpturen.