Welches Wetterextrem ist in der Schweiz immer häufiger zu beobachten?
Seit Beginn der Messungen, die teils in das Jahr 1864 zurückreichen, wird eine deutliche Änderungen einiger Klimavariablen festgestellt:
- die Temperatur ist gestiegen und steigt in den vergangenen Jahren immer schneller
- Hitzewellen haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen
- Starkniederschlagsereignisse werden intensiver und kommen öfter vor
- Im Sommerhalbjahr nimmt die Trockenheit zu.
Zunahme von Trockenheit und intensiveren Starkniederschlägen – ein Widerspruch?
Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit speichern, was intensivere Niederschläge ermöglicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Gesamtsumme der Niederschläge steigt. Tatsächlich zeigt die Sommerniederschlagssumme seit Beginn der Messungen keine deutliche Veränderung im Sommer. Gleichzeitig führt die höhere Temperatur zu verstärkter Verdunstung, was wiederum Trockenheit begünstigt.
Bei Trockenheit bleiben über eine längere Zeit die Niederschläge aus. Kombiniert mit heissen Tagen und hoher Verdunstung führt die Trockenheit im Sommer zu Dürre. Dies kann unter anderem die Landwirtschaft beinträchtigen und dem Wald zusetzen.
In trockenen Wintern fehlen der nötige Schnee und Regen, um die Wasserreservoire für Frühling und Sommer zu füllen. Ausserdem stellt Wintertrockenheit eine Herausforderung für den Schneesport dar.
Für die Trockenheit gibt es verschiedene Klimaindikatoren. Eine häufig verwendete Kenngrösse ist die maximale Anzahl zusammenhängender Trockentage pro Jahr, an welchen jeweils weniger als 1 mm Niederschlag gemessen wird. Weitere Indikatoren vgl. unten Trockenheitsindikator.
In der Schweiz lässt sich im Zeitraum 1981-2020 vor allem im Sommer eine Zunahme von Trockenheit feststellen. Dazu trägt zum einen eine leichte Abnahme der Niederschläge, zum anderen die erhöhte Verdunstung aufgrund der Erwärmung der letzten Jahrzehnte bei.