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Nebel

Nebel besteht aus kleinsten, in der Luft schwebenden Wassertröpfchen. Von Nebel spricht man, wenn die Sichtweite weniger als 1 km beträgt. Er tritt in Tieflagen der Alpennordseite besonders in den Herbstmonaten auf.

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Nebel entsteht, wenn Wasserdampf in der bodennahen Luftschicht kondensiert. Physikalisch unterscheidet sich Nebel weder von Hochnebel noch von Wolken. Sie bestehen aus kleinsten Wassertröpfchen, die in der Luft schweben und die Sicht einschränken.

Von Nebel spricht man, wenn die Sichtweite weniger als 1 km beträgt. Nebelschichten können wenige Meter bis zu einigen 100 m mächtig sein.

Nebel kann sich aufgrund von Schwankungen der Lufttemperatur und/oder der Wasserdampfmenge, d. h. der absoluten Luftfeuchtigkeit, bilden und auflösen. Was die Temperaturschwankungen betrifft, so gilt aus physikalischer Sicht: Je kühler die Luft ist, desto weniger Wasserdampf kann sie enthalten. Wenn sich ein "Paket" Luft abkühlt, wird es mit Wasserdampf gesättigt und dieser kondensiert zu Tröpfchen und damit zu Nebel. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt dann 100 %. Umgekehrt, wenn die relative Luftfeuchtigkeit bereits 100 % beträgt und es Nebel gibt und die Lufttemperatur steigt, kann diese Luft plötzlich mehr Wasserdampf enthalten und die Tröpfchen beginnen zu verdampfen, wodurch sich der Nebel auflöst.

Das erwähnte Phänomen kann jedoch auch mit einem Anstieg oder einem Rückgang der Luftfeuchtigkeit zusammenhängen. Wenn wir ein "Paket" Luft an einem bestimmten Ort mit einer bestimmten Luftfeuchtigkeit und Temperatur betrachten, kann der Wind z. B. viel feuchtere Luft herantransportieren, was wiederum die relative Luftfeuchtigkeit erhöht. Wenn diese 100 % erreicht, beginnt sich Nebel zu bilden. Im Gegensatz dazu kann es an einem bestimmten Ort Nebel geben und mit dem Einsetzen des Föhns, einem sehr trockenen Wind, können die Wassertröpfchen verdunsten und der Nebel löst sich auf.

Hochnebel – wenn der Nebel nicht aufliegt

Von Hochnebel wird gesprochen, wenn die Nebelschicht von der Erdoberfläche abgehoben ist. In Bodennähe ist die Sichtweite dann nicht beeinträchtigt. Die Mächtigkeit der Hochnebelschicht beträgt in der Regel 100-500 m. Befinden sich erhöhte Lagen in der Hochnebelschicht, herrscht dort Nebel. Im Wetterbericht wird jeweils die Obergrenze der Nebelschicht angegeben.

Ab einer Obergrenze über rund 2000 m ü. M. wird in der Regel von hochnebelartiger Bewölkung gesprochen und auf die Angabe einer Obergrenze verzichtet.

Der Nebeltag, ein Tag mit schlechter Sicht

Als Nebeltag gilt, wenn an einem der drei täglichen Beobachtungstermine (Morgen, Mittag, Abend) Nebel geherrscht hat. Deshalb geht ein Tag, an dem sich der Nebel am frühen Vormittag auflöst und danach die Sonne scheint, ebenfalls als Nebeltag in die Statistik ein. Demgegenüber werden Tage mit Hochnebel meist nicht als Nebeltage erfasst, da die Sichtweite meist grösser als 1 km ist. In den Tieflagen der Alpennordseite tritt Nebel besonders häufig in den Herbstmonaten auf.

Nebel im Herbst

Verschiedene Arten von Nebel

Neben der Höhe des Nebels, die ihn vom Hochnebel unterscheidet, wird Nebel auch nach seinem Entstehungsmechanismus klassifiziert. Es gibt verschiedene Arten von Nebel.

Strahlungsnebel

Strahlungsnebel entsteht meist nach Sonnenuntergang, wenn der Boden seine Wärme durch Strahlung an die umgebende Atmosphäre abgegeben hat. Dieser Prozess findet meist im Herbst und Winter statt, wenn die langen Nächte zu einer starken Abkühlung der unteren Schichten der Atmosphäre führen. Mit der Abkühlung steigt die relative Luftfeuchtigkeit, und wenn sie 100 % erreicht, beginnt sich in der Nähe der Erdoberfläche eine sehr niedrige und wenig dichte Nebelschicht zu bilden, die sogar nur wenige Dutzend Zentimeter hoch ist. Wenn die Schicht beim weiteren Ansteigen eine Mächtigkeit von mindestens zwei Metern Höhe erreicht, spricht man von sogenanntem Wiesennebel. Mit weiterer vertikaler Ausdehnung kann die Nebelschicht bis auf mehrere hundert Meter anwachsen. Im Laufe des Tages erwärmt die einfallende Sonne die Nebeloberfläche. Die daraus resultierende Durchmischung der Nebelschicht fördert dann die tageszeitliche Auflösung der Nebelschicht (oft um die Mittagszeit).

Advektionsnebel

Advektionsnebel entsteht, wenn mildere Luft als die, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort haben, mit einem höheren Feuchtigkeitsgehalt ankommt. Diese Luft kühlt sich durch den Kontakt mit der bereits vorhandenen kälteren Luft ab. Infolgedessen steigt die relative Luftfeuchtigkeit und wenn sie 100 % erreicht, beginnt der Kondensationsprozess, der Nebelbänke bildet.

Seenebel

Seenebel, der örtlich begrenzt ist, entsteht, wenn kalte Luft über die Meeresoberfläche mit viel wärmerem Wasser strömt. In der Schweiz tritt diese Nebelart nur sehr begrenzt in der Nähe grösserer Seen auf.  Insbesondere in Nordeuropa tritt dieses Nebelphänomen, im Zusammenhang mit dem Überstreichen arktischer Luft über das Meer, häufiger auf. Dies insbesondere im Herbst, wenn das Meer noch warm ist. Wie in den anderen Fällen kühlt sich die Luft in der Nähe der Meeresoberfläche ab, sodass sie weniger Wasserdampf enthalten kann, was den Kondensationsprozess und damit die Nebelbildung schnell in Gang setzt.

Frontnebel

Frontnebel entsteht, wenn Niederschlag in relativ trockene und kalte Luft in der Grundschicht fällt: Die Tropfen verdampfen dabei zu Wasserdampf, und wenn die Luft gesättigt ist, bilden sich Nebelbänke. Dieses Phänomen tritt häufig bei Warmfronten auf, wenn es windstill ist und der Regen aus der warmen Luftmasse in die darunter liegende kältere und stabile Luft fällt.

Vereisender Nebel

Vereisender Nebel tritt auf, wenn die im Nebel enthaltenen Tröpfchen in flüssigem Zustand sind, sich aber in einem Gebiet befinden, in dem die Lufttemperatur unter null Grad liegt. Wenn die Tröpfchen mit dem Boden oder mit Gegenständen in Berührung kommen, gefrieren sie und bilden sofort Eisablagerungen, die als Reif bezeichnet werden.

Eisnebel

Eisnebel ist ein sehr seltener Typ, der jedoch häufiger in den Bergen vorkommt und bei dem die Tröpfchen in der Luft gefroren sind. Die Temperaturen müssen in der Regel unter -30/-40 °C liegen und er ist vor allem in der Arktis zu beobachten, in ganz besonderen Fällen aber in alpinen Lagen im Winter. Es handelt sich um eine Art Niederschlag, der aus Eisnadeln besteht und zu einer Beeinträchtigung der Sicht führen kann.

Das Phänomen Nebel im Detail erklärt

Das Phänomen Nebel gibt Anlass zu vielen Fragen. Warum liegt im Mittelland im Herbst und Winter häufig Nebel- oder Hochnebel? Warum ist die Nebelprognose so schwierig? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie auf den folgenden Seiten, die sich mit Nebel und verschiedenen damit verbundenen Phänomenen befassen.