Veränderungen der Durchschnittstemperatur haben unter anderem einen Einfluss auf Landwirtschaft, Energiebedarf, Gesundheit, Tourismus und die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten. Die ganzjährige Erwärmung führt zu einer Verschiebung von Vegetationszeiten und Erntezeitpunkten, höherem Kühl- und rückläufigem Heizenergiebedarf, erhöhter Hitzebelastung sowie zur Ausbreitung wärmeliebender und dem Rückgang kälteangepasster Tier- und Pflanzenarten.
Auf der Webseite des National Centre for Climate Services NCCS finden Sie weitere Informationen zu Auswirkungen des Klimawandels und Massnahmen in verschiedenen Sektoren.
Global hat sich die Temperatur seit vorindustrieller Zeit bis zur Referenzperiode 1991–2020 um 0,9 Grad Celsius erhöht. Die globalen Temperaturen sind seit 1991–2020 weiter gestiegen und liegen aktuell 1,3 bis 1,4 Grad über dem vorindustriellen Niveau - bereits jetzt fast auf Höhe der vereinbarten Klimaziele.
Die beobachtete Erwärmung in der Schweiz ist doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt: Die beobachtete Erwärmung beträgt in der Schweiz rund 2 Grad Celsius bis zur Referenzperiode 1991–2020 und etwa 2,9 Grad Celsius bis 2024. Seit den 1960er Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige. Nördlich der Alpen fiel der Anstieg etwas stärker aus als in den Alpen und im Süden. Abgesehen davon gibt es bei den Jahresmittelwerten keine grösseren räumlichen Unterschiede im Erwärmungstrend. Gemäss dem aktuellen Stand der weltweiten Klimaforschung ist klar, dass sich diese Entwicklung nur erklären lässt, wenn man den Beitrag des Menschen zum Anstieg der globalen Treibhausgaskonzentrationen berücksichtigt.


Betrachtet man die einzelnen Jahreszeiten, zeigen sich markante regionale Unterschiede im Erwärmungstrend. Während sich im Winter die tiefen Lagen des Mittellandes stärker erwärmten als die Bergregionen, zeigt sich im Sommer das umgekehrte Bild. Im Frühling und Herbst erwärmten sich alle Regionen ähnlich stark, wobei die Temperatur im Herbst in den meisten Gebieten stärker stieg als im Frühling.

Im Herbst und Winter haben sich die Temperaturen seit Messbeginn recht ähnlich entwickelt:
Im Frühling und im Sommer verlief die Temperaturentwicklung sehr ähnlich:
Die Klimaszenarien zeigen die mögliche Zukunft des Schweizer Klimas für verschiedene globale Erwärmungsniveaus (Global Warming Levels, GWLs). Sie zeigen den Klimazustand, der sich in der Schweiz einstellt, sobald die 30-jährige globale Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius (GWL1.5), 2 Grad Celsius (GWL2.0) oder 3 Grad Celsius (GWL3.0) über dem vorindustriellen Temperaturniveau von 1871–1900 angestiegen ist.
Die Geschwindigkeit und damit auch der Zeitpunkt, an dem ein bestimmtes Erwärmungsniveau erreicht wird, hängt grundsätzlich vom jeweils angenommenen Emissionsszenario ab. Eine globale Erwärmung von 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit – eine sogenannte 1,5-Grad-Welt – ist aufgrund der bisherigen und aktuellen globalen Treibhausgasemissionen praktisch nicht mehr vermeidbar und wird voraussichtlich in den nächsten 5 bis 15 Jahren erreicht. Eine 2-Grad-Welt würde mit heutigen und geplanten Massnahmen (SSP2-4.5) um 2050 erreicht werden und auf dem fossilen Weg ohne Klimaschutz (SSP5-8.5) um 2040. Eine 3-Grad-Welt würde auf dem fossilen Weg ohne Klimaschutz (SSP5-8.5) um 2065 eintreffen. Unter den derzeit geplanten Massnahmen zur globalen Emissionsreduktion steuert die Welt auf rund 3 Grad Celsius bis Ende Jahrhundert zu (Quellen: IPCC, Climate Action Tracker (Stand 2025)).

Die Klimaszenarien zeigen: Die bisher beobachteten Veränderungen werden sich auch in Zukunft fortsetzen und die Schweiz wird sich weiterhin stärker erwärmen als das globale Mittel.
Die Erwärmung hat direkte Auswirkungen auf das Klima in der Schweiz: eine Zunahme von Hitzeextremen und Trockenheit im Sommer, eine Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Starkniederschlagsereignissen und einem Rückgang der Schneebedeckung.
Die Klimaszenarien zeigen, dass für alle globalen Erwärmungsniveaus und für alle Jahreszeiten auch in Zukunft die Temperaturen in der Schweiz gegenüber der Referenzperiode 1991-2020 weiter ansteigen werden. Im Sommer (Juni bis August) fällt die Erwärmung am stärksten aus:

Die regionalen Unterschiede der Temperaturveränderung sind relativ gering. Bei stärkerer globaler Erwärmung werden die Unterschiede etwas grösser. Es zeigt sich eine leichte Höhenabhängigkeit. Die Änderungssignale sind vor allem im Frühling und Sommer in grösseren Höhen etwas stärker als in tiefen Lagen. Ein Grund für diese Verstärkung könnte die stärkere Absorption von Sonnenstrahlung durch den Rückgang der Schneedecke und dadurch eine stärkere Erwärmung der bodennahen Luft sein. Es gibt aber Hinweise, dass die Szenarien diesen Effekt etwas überschätzen. Deshalb sollte die Höhenabhängigkeit der Temperaturtrends nicht überinterpretiert werden. Robuster sind die Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Regionen, die sich vor allem bei der Hitzebelastung stark bemerkbar machen.
In der Schweiz sind extreme Hitzeereignisse häufiger und intensiver geworden. Besonders in tiefen Lagen und städtischen Gebieten hat die Belastung durch extreme Hitze bereits deutlich zugenommen. Diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen.